Mittwoch 01.09.2004

Seit gestern Abend ist es sehr windig und frisch. So beschliessen wir, das gute Fahrwetter zu benutzen, um zum Campingplatz Paloma Tropicana, in der Naehe von Zadar zu fahren. Doch kaum sind wir auf der huebschen Kuestenstrasse unterwegs, wird es trotz Wind sehr heiss (28°). Wie ueblich ist das Meerwasser schoen blau und klar. An zahllosen kleinen Buchten vorbei, steigt die Strasse von Meereshoehe mal auf 300 Meter und wieder hinab. Ab und zu durchfahren wir kleine Doerfer.
Unsere erste Aspirinabgabe am Stassenrand bei einem Kaffeehalt; ein armer Tropf steht mit viel Zahnweh am Strassenrand und wartet auf den Bus der ihn bis zur naechst groesseren Stadt zum Zahnartzt bringt. Wie lange er noch in der Sonne warten muss wissen wir nicht.
Bei einer kleinen einsamen Bucht machen wir halt und huepfen schnell in das erfrischende Meer hinein. Herrlich!
Die richtige Strasse nach Vrsi finden wir auf Anhieb. Gegend Abend treffen wir also auf dem Camping Paloma Tropicana ein. Wie ueblich ist er leer und wir koennen uns mittendrin platzieren. Der Chef kennt uns noch vom letzten Jahr und spendiert einen Willkommensdrink. Spaeter geniessen wir seine beruehmte Holzkohlen Pizza.



Donnerstag 02.09.2004

Heute geniessen wir ENDLICH das nichts tun. Lesen, baden, haengen...wie in den Ferien.



Freitag 03.09.2004

Das Motorrad wir eingeweit: wir fahren nach Zadar in die Innenstadt. Heute ist Markttag und wir kaufen fuer ca. chf 1.50 zwei Saecke mit Gemuese und Fruechten. Ein Internetcafe wird gefunden, aber wir duerfen dort unsere CD nicht auf unsere Homepage laden. Mal sehen wo und wann wir einen geeigneten Anschluss finden. Wir bummeln ein bischen durch das huebsche Staedtchen und schauen uns den Hafen an.
Spaeter auf dem Camping werden Schrauben gefettet und im Innenraum einiges umgepackt.
Am Abend wollen wir noch einen Abschiedsschlummertrunk an der Bar nehmen. Ein unrasierter, robuster älterer Mann steht eine weile an der Bar. Aus fuer uns unerfindlichem Grund, bezahlt er uns eine Runde Drinks. Wir bedanken uns bei ihm und kommen so ins Gespraech. Er ist Berufssoldat und erst kuerzlich aus einem Einsatz in Afganistan zurueckgekommen. Was er genau macht darf er uns nicht erzaehlen, das sei geheim! Ihm macht es unheimlich Spass mit uns zu plaudern. Mit einer Mischung aus Englisch und Deutsch geht es recht gut. Fuer Sonja wird es wohl immer ein Raetsel bleiben: wie nach und nach die Maenner sich sogar in ihren Heimatsprachen unterhalten können. Michi erzaehlt etwas in Schweizerdeutsch und unser Kollege in Kroatisch. Der Chef zahlt auch noch eine Runde, dann sind wir dran und ehe man sich's versieht stehen wieder Glaeser vor der Nase. Um weiteren Runden auszuweichen, verabschieden wir uns dann mal etwas eilig. Die Frau vom Chef ist ganz geruehrt und moechte unbedingt eine Karte aus Pakistan von uns haben.



Samstag 04.09.2004

Vor der Abfahrt verabschieden wir uns noch von unseren Camping-Haustieren: der Katze mit ihren 5 Jungen und den Rasenmaehern: dem Schaf und dem Esel.
Weiter suedwaerts geht's der Dalmantinischen Kueste entlang. Wir fahren auf eine Halbinsel welche uns andere Globetrotter empfohlen haben. Der Campingplatz Kosirina bei Murter ist an einer huebschen Bucht gelegen. Obwohl es noch viele Urlauber hat, verteilt sich das ganze gut und auch wir finden ein lauschiges Plaetzchen. Ein paar Mal kommen Leute vorbei um sich nach unserem TCM zu erkundigen. Neben all den Campervans macht hier auch eine Familie mit wuestentauglichem Jeep Ferien.
So ein gut besuchter Campingplatz hat natuertlich auch so seine Vorteile. Vor lautem echtem Big Brother-Programm kommen wir kaum zum lesen.

Sonntag 05.09.2004

Noch am Vormittag wird der Toeff ausgepackt und wir sehen uns ein bischen die Umgebung an. Am Nachmittag wird geschnorchelt und gesonnt. Es windet hier immer sehr stark. Das soll sich auch nicht so schnell aendern, deshalb wollen wir morgen weiter, da es weiter suedlich anscheinend weniger Wind haben soll.



Montag 06.09.2004

Zurueck an der Kueste, ueberrascht es uns immer wieder wie jadegruen bis tuerkis und glasklar das Wasser in den Buchten ist. Teilweise kann man von der Strasse aus die Steine, Fische und Seeigel erkennen. So etwas erwartet man doch nur in der Suedsee...
Bei Primosten machen wir einen Zwischenhalt. Hier liegt die Altstadt auf einer kleinen Halbinsel vorgelagert zum neuen Teil der Stadt. Die engen Gaesschen fuehren hinauf zur Kirche mit einem sehr idyllisch gelegenen Friedhof. Die Aussicht auf die vielen vorgelagerten Inselchen und die weissen Segelschiffe ist wie im Bilderbuch. Fuer alle frischgebackenen Eltern haben wir hier auch den non plus ultra Tipp zur Beruhigung des Kleinkindes gefunden; man packe das Kind samt Kinderwagen auf ein kleines Fischerbooetchen und tuckere auf's Meer hinaus. Ein regelrechtes Familientreffen ist so entstanden. Mann kann das also ruhig auch auf Suesswasserseen uebertragen.
Eigentlich wollten wir uns noch Trogir ansehen, aber die grosse unschoene Vorstadt und der riesige Turistenrummel hat uns etwas abgeschreckt. Die Vorstaedte reihen sich nun aneinader, da es auf die Grossstadt Split zugeht. Als Ziel vor Augen, einen etwas abseitsgelegenen Campingplatz zu finden lassen wir Split viele Kilometer hinter uns. Im Camping Sirena ist so ein Platz an einer klaren Bucht gefunden. Wir stellen unser Fahrzeug direkt an die Klippen ueber dem Meer. Am Abend gibt es ein Gratisessen: bebratener Fisch, Salat und Brot. Eine bunt zusammengewuerfelte Camperschar sitzt also da beisammen. Es gibt einige interessante Gespraeche und das probieren der Kroatischen Schnaepse darf nicht fehlen.



Dienstag 07.09.2004

Unseren heutigen Ausflug machen wir wieder mit dem Motorrad. In Omis geht's rechts weg in ein Tal hinein. Ein breiter Fluss windet sich hier durch das sehr gruene Tal. Wir biegen aber bald einmal recht weg und fahren in das Gebirge hinauf. Ganz kleine Doerfchen sind hier sozusagen in die Felsen gebaut. Ein paar mal fuehrt die Strasse auch zwischen den Haeuschen hindurch...mit unserem TCM waehren wir nicht durchgekommen. Viel Wein und Gemuese wird hier oben angepflantzt. Die Aussicht ins Landesinnere ist herrlich. Das karge Steingebirge ist doch immerwieder gruen bemantelt und Doerfer sind weit verstreut. Irgendwann fahren wir dann ueber einen kleinen Pass und kommen so wieder zur Kueste.
Nach so einem anstrengenden Ausflug muss man sich zuerst wieder im Meer erholen. Danach sind wir fit um noch ein paar Arbeiten am Innenausbau vorzunehmen. Am Abend nehmen wir mit dem Chef und seiner Tochter noch einen Apero. Sie sind sehr an unserem Trip interessiert und auch sonst sehr sympathisch. Die Anlage ist übrigens sehr gepflegt und sauber und wir koennen allen Kroatien-Reisenden empfehlen hier Halt zu machen. Die GPS Koordinaten sind wie folgt: www.autocamp-sirena.com
N 43°24'20.4" E 16°46'41.4"
Leider sind wir auch hier vom Wind nicht befreit. Am Tage ist er noch ganz ertraeglich, aber in der Nacht heult er uns um die Ohren.



Mittwoch 08.09.2004


Auch diese Nacht hat der Wind um unsere Wohnkabine gepfiffen. Am Morgen ist es aber wieder wie ueblich strahlend blau. Nach dem Fruehstueck wird erst mal im Meer gebadet und die Sonne genossen. Danach bereiten wir den Text und die Bilder fuer unsere Homepage vor. Mit Milan koennen wir heute Abend zu jemandem nach Hause der einen Internetzugang hat, so koennen wir unseren Laptop benutzen.
Etwas hektisch mussten wir dann aufbrechen, da es hiess wir sollen frueher als geplant kommen. Ein neunzehnjaehriger Student verdient sich nebenbei als Programmierer und DJ etwas dazu. Der Zugang zu unserem Server funktioniert jedoch nicht auf anhieb. Da faellt Sonja ein, dass, die Unterlagen, die beschreiben wie wir die Daten runterladen muessen, noch im TCM auf dem Zeltplatzt sind! Ojeoje! Doch Milan und der Junge winken beruhigend ab, kein Problem. Milan faehrt mit Sonja zum Zeltplatz zurueck um die Unterlagen zu holen.
Mit dem Zugang zum Server geht das aber immer noch nicht. Es wurde ueber x-verschiedene Möglichkeiten versucht. Zum Schluss schickt der Junge ueber sein Mail unsere Daten zu unserem IT-Kollegen Philippe in die Schweiz.
Wir trinken noch Kaffee mit Milan und verabschieden uns von Ihm, da wir am naechsten Tag weiterfahren wollen. Es kommt schon fast wehmutstimmung auf und wir koennen sein Abschiedsgeschenk nicht abweisen.



Donnerstag 09.09.2004

Diese Nacht hat der Wind alles gegeben. Punkt zehn Uhr Abends begann es wieder zu winden. Wir waren uns ja schon einiges gewoehnt aber eine uebermaessig starke Boe hat uns doch beinahe schockierend aufspringen lassen. Sogar die etwa 6 Meter vom Meer bis zu uns herauf wurde das Wasser vom Wind heraufgepeitscht. Und sogar unser Stein in der Brandung hat geschaukelt und gewankt. Wir hatten ja auf unserem Plateau Besuch bekommen; ein Camper vor und einer hinter uns. Der Camper vor uns hat sich mitten in der Nacht hinter uns gestellt. Trotzdem wurden diese Fahrzeuge gewaltig durchgeruettelt. Immer wieder wurden wir durch heftiges ruetteln und heulen aus dem Schlaf gerissen. Noch nie zuvor war so frueh so viel los auf dem Campingplatz.
Richtung Sueden auf der Kuestenstrasse entlang konnten wir wieder einmal mehr die herrlichen Buchten bestaunen. Wir waren einige Stunden unterwegs, bis wir kurz vor Dubrovnik einen Campingplatz gefunden haben. Dieser war riesieg, aber zum Glueck nicht so stark besucht, der Nebensaison sei dank! Wir haben erfahren, dass in der Hochsaison kein Stellplatz mehr frei ist, wenn man nicht vorreserviert. Mit einem Schwumm und einem gemuetlichen Abendessen und Weintrinken beschliessen wir diesen Tag.



Freitag 10.09.2004


Nach einer wundevoll ruhigen Nacht, stehen wir zeitig auf und fahren mit dem Motorrad nach Dubrovnik. Direkt vor dem Eingang zur Altstadt koennen wir parkieren.
Als erstes suchen wir ein Internetcafe auf. Leider koennen wir immer noch keine e-Mails abfragen, da wir keine Verbindung zu unserem Server herstellen koennen. Etwas veraergert versuchen wir in die Schweiz zu telefonieren. Unser IT Spezialist ist jedoch nicht erreichbar, so muessen wir das halt vertagen. Als naechstes sucht Michi einen Coiffeur auf und laesst sich einen super Haarschnitt verpassen. Auch ohne Deutsch oder Englisch geht das bestens.
Neugierig schlendern wir daraufhin durch die schoen renovierte Altstadt. Davon, dass fast alles im Krieg zerstoert worden ist, ist nichts mehr zu sehen. In der Mitte gibt es eine breite gepflasterte Strasse, davon fuehren links und rechts kleine enge Gassen jeweils bergauf. Alles ist Autofrei und wirklich schoen herausgeputzt. Wir klettern viele Gassen auf und ab und laufen so beinahe die ganze Altstadt ab. Auf einen Rundgang auf der Stadtmauer verzichten wir dafuer. Trotz Touristenstadt, sind die Haeuser bewohnt. Ueberall haengt waesche zum trockenen und Blumentoepfe mit Gruenpflanzen vor den Fenstern. Sofort fuehlen wir uns „sauwohl“. Ganz gemuetlich ist es auch in einem der schmucken Cafes zu sitzen und all den Leuten beim flanieren zuzusehen. Die kleine Festung ausserhalb der Stadtmauer erklettern wir um einen Ausblick auf die Altstadt zu haben.
Der kleine Hafen mit den Fischerbooten ist auf der oestlichen Seite von Dubrovnik und westlich gelegen hat es einen grossen Hafen wo all die privaten Jachten ihre Stellplaetze haben sowie wo die Faehren und Kreuzfahrtschiffe anlegen. Baden kann man auch immer wieder mal an einem kleinen Strand oder von befestigten Mauern her.
Wir leisten uns ein „teures“ Nachtessen in einem der Gaesschen. Jetzt am Wochenende und Abends ist auch viel los. Es gibt viele verschiedene Konzerte und musikalische Anlaesse. Ueberhaupt gibt es den Anschein, dass hier viele Kuenstler zu Hause sind.



Samstag 11.09.2004


Heute gibt es ein ausfuerliches Fruestueck mit 3 Minuten Eiern, Brot und Kaese. Dann widmet sich Michi unserem Motorrad und reinigt den Luftfilter und die Zuendung um hoffentlich seine Mucken beim starten zu reduzieren. Derweil waescht Sonja einige Kleider. Zwischendurch gibt es ein Plauderstuendchen mit Campern aus Oesterreich. Auch unseren IT Spezialisten erreichen wir und erfahren, dass der Code von unserem Server geaendert wurde. Mit der neuen Nummer sollte es also gehen.
Im spaeteren Nachmittag zieht es uns wieder nach Dubrovnik. Wir sind Ihrem Charme erlegen und koennten uns vorstellen hier laengere Zeit zu wohnen. Ein bischen Kafe trinken und „fernsehen“. Da trotz der neuen Nummer wir nicht ins e-Mail kommen, da der Server mit 327 Usern ueberlastet ist! Mh! Wer weiss wann wir wohl einmal glueck haben?
Im neueren Teil der Stadt gibt es einen Supermarkt. Der hat sogar jeweils bis Mitternacht geoeffnet. Es ist ja schon interessant, wie riesig die Auswahl in solchen grossen Maerkten ist. Zurueck auf dem Camping kochen wir uns eine leckere Speise mit viel Gemuese.



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