Mittwoch 15.09.2004
Gemuetlich Fruehstuecken wir und fahren dann los um den Olymp zu besuchen. Die grosse Bergkette liegt gleich vor uns am Weg nach Sueden. Es gibt eine steile Strasse bis zu einer Huette auf 1100 Metern. Von dort aus kann man den Berg bewandern. Da es schon nach Mittag ist wollen wir nur ein bischen bergauf laufen. Ein herrlicher Mischwald mit viel Foehren waechst hier auf dem Steinboden. Das ganze Gebiet wurde schon vor urzeiten zum Naturschutzgebiet erklaert.
Bei einem Brunnen machen wir halt und beobachten fasziniert viele kleine Voegel die sich in dem Wasser, das sich unterhalb des Brunnens in Mini Pfuetzen sammelt, wohlig baden. Sie haben auch keine Angst vor uns und lassen sich sehr gut fotografieren.
Viele Wanderer sind noch auf dem Weg zur Huette die auf 2100 Metern ist. Wir gehen wieder berab, da wir keinerlei Sachen fuer die Nacht dabei haben und nicht im dunkeln herabsteigen wollen. Neben dem Weg raschelt es immer wieder einmal. Sonja entdeckt auf einmal etwas duennes braunes gleich ein paar Centimeter neben dem Weg. Eine etwa 50 Centimeter lange duenne Schlange macht sich davon.
Hier treffen wir auch Julie und Beat aus Zuerich, die mit zwei Motorraedern in Griechenland unterwegs sind. Wir suchen uns einen Campingplatz und verbringen den restlichen Abend gemuetlich zusammen bei Speis und Trank.
Donnerstag 16.09.2004
Nach einem gemeinsamen und ausgiebiegen Fruestueck verabschieden wir uns von dem Paar. Fuer uns geht’s ca. 300 Kilometer suedlich, vorbei an Lamina und Amfissa. Die Landschaft wird vor allem von Feldern und Industrie gepraegt und ist nicht gerade sehr schoen. Erst nach Lamina geht’s wieder in die bewachsenen Huegel.
An der Kueste im kleinen Ort Kira finden wir einen Campingplatz auf dem wir ein paar Tage bleiben wollen. Von hier aus sind wir auch in kurzer Zeit bei den antiken Ueberresten von Delphi. Wir sind ziemlich geschafft von der fahrerei und freuen uns auf ein paar ruhige Tage.
Freitag 17.09.2004
Ein sogenannter Ruhetag sieht bei uns meist wie folgt aus; Waesche waschen, Innenraum um-oder aufraeumen, Internetcafe aufsuchen und evt. noch ein paar kleine Verbesserungen oder Kontrollarbeiten am TCM.
Diese Bucht hier bei Kira bietet klares ruhiges Wasser, so muss natuerlich auch ein Schwumm im Meer drinliegen. Es ist hier auch einiges waermer als weiter noerdlich. Sogar Abends kann man noch mit kurzen Kleidern draussen sitzen. Wir haben einen tollen Platz, gleich oberhalb der Klippe und haben somit eine Terasse mit Meersicht. Die Sonne geht auch direkt in unserem Blickfeld unter. Wir koennen sogar das Gewitter geniessen, dass ca. 10 km weiter entfernt am anderen Ufer tobt. Unsere Seite wird davon verschont.
Samstag 18.09.2004
Um acht fahren wir per Motorrad los um Delphi noch vor dem grossen Touristenansturm zu besichtigen. Diese antike Staette stammt aus dem 8 Jh.v.Chr. und es wurden vor allem Zeus und Apollon verehrt. Die Gebaeude wurden terassenartig am Hang hoch oben im Gebirge gebaut. Zuoberst befindet sich die grosse Arena, die noch recht gut erhalten ist. Es wird schnell sehr warm und wir steigen schwitzend die Treppen rauf und runter.
Wir geniessen ein griechisches Mittagessen mit herrlichem Ausblick auf unsere Bucht und die riesigen Olivenhaine davor in der Talebene. Wir fahren noch etwas weiter ins Gebirge hinauf. Es wird bald empfindlich kalt. Hier oben in der Parnassregion gibt es ein, dem Anschein nach, rege besuchtes Skigebiet.
Abends geht’s dann nochmals ins Internetcafe und wir versuchen uns im Uebertragen einiger Daten in die Homepage. Nach ein paar Versuchen klappt das auch wunderbar.
Sonntag 19.09.2004
Alles wird versorgt und weiter geht’s. Die Strasse fuehrt meistens an der suedlichen Kueste entlang. Bei Nafpaktos gibt es eine sehr neue, mehrspurige Bruecke ueber das Meer ueber welche man nach Patras auf die Halbinsel Peloponnes gelangt. Hier legen auch grosse Faehrschiffe aus Italien an. Am Strand von Patras reihen sich Cafes und Restaurants und wir gesellen uns zwischen den Einheimischen dazu. Anscheinden geht man Sonntag Vormittags ins Cafe und es ist ein sehen und gesehen werden.
Die sehr gut ausgebaute Strasse fuehrt auf der westlichen Seite suedwaerts. Es faellt uns auf, dass es hier auf einmal viele grosse Eukalyptusbaeume gibt. Wir zweigen Richtung Olympia ab und erreichen recht frueh diese wichtige Sehenswuerdigkeit. Im neuen Museum koennen wir die Geschichte der Olympiaden nachverfolgen. Das aeltere Mueseum hingegen erzaehlt die Geschichte ueber diese Staette welche bereits im 2.Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. Es wird vermutet, dass die verschiedenen Wettkaempfe um 776 v. Chr. begonnen haben. Wobei die Vorausscheidung der Sportler in dem noerdlicheren Ort Elis durchgefuehrt wurde. Es gibt unwarscheindlich viele gut erhaltene Werkzeuge, Schmuck, Helme, Statuen und Wertgegenstaende.
Kurz vor Sonnenuntergang suchen wir in der Naehe ein stilles Oertchen fuer die Nacht. An einem Bach werden wir fuendig und geniessen die Ruhe die nur durch die Grillen und das rauschen des Baches unterbrochen wird.
Montag 20.09.2004
Am suedlichen Zipfel des linken Fingers finden wir einen Campigplatz in der Naehe von Pilos. Der Platz ist erst drei Jahre alt uns sehr gut eingerichtet. Es gibt oeffentliche Kuechen und sogar Einrichtungen um Fahrzeuge und WC’s zu waschen. So viele Caravans auf einem Platz, haben wir noch nie gesehen. Die meisten sind Deutsche und Oesterreicher. Ein paar Schweizer sind auch da. Unterwegs beim fahren, haben wir Waesche in unserer „Maschine“ gewaschen und diese muss nun aufgehaengt werden.
Abends zieht ein frischer Wind auf und in der Nacht regnet es. Fuer uns der erste Regen, seit wir die Schweiz verlassen haben.
Dienstag 21.09.2004
Dank dem Regen ist unser Fahrzeug endlich wieder einmal weiss, wir koennen uns die Autowaesche also vorlaeufig sparen. Ein paar Kilometer weiter am Strand entlang, wollen wir die Nestorburg und seine Hoehle besichtigen. Der Weg fuehrt zuerst an der Lagune entlang um dann aber zuegig anzusteigen. Die Hoehle ist recht gross und war sicher auch ein guter Platz fuer Hoehlenmenschen gewesen. Ein kleiner sehr steiler Pfad fuehrt uns dann auf den Gipfel zur Burg hinauf. Die Aussicht ist praechtig. Auf der oestlichen Seite liegt die wunderschoene Voidokilia Bucht mit Sandstand und hellgruenem bis himmelblauem Wasser, westlich davon das offene Meer. Diese Burg entstand um 1400 v. Chr. durch Helden aus dem Trojanischem Krieg. Die Mauern stehen mehr oder weniger noch, aber die restlichen Gebaeude sind voellig verfallen. Jegliche Angreifer hatten frueher kein leichtes Spiel um diese Festung zu stuermen.
Nach dieser sehr sportlichen Betaetigung ist erst mal Ruhe angesagt. Da es auch wieder leicht regnet, verpassen wir also nichts.
Gegen fuenf Uhr ist der Regen vorbei, also kann sich Michi dem fetten der Schmiernippel widmen. Waehrend er unter dem TCM liegt macht sich Sonja an das lange verschobene Umraeumen eines Kuechenschrankes. Da Michi ja noch im dieselstinkenden „Uebergwaendli“ steckt, ist das auch gerade das richtige Outfit und die Gelegenheit, um Sonjas Haare noch zu faerben. Einige Frauen finden das auch toll und moechten sich gleich beim Hobbycoiffeur anmelden.
Mittwoch 22.09.2004
Schoenstes Badewetter ist fuer heute angesagt, also duesen wir zu dem wunderschoenen Sandstrand um mal einen richtigen Badetag einzulegen. Das Wasser ist schoen angenehm warm und glasklar. Die Bucht ist nur durch einen schmalen Kanal mit dem Meer verbunden und dadurch fast wellenlos, was wiederum sehr verlockend fuer ausgedehntes baden ist. Wir finden, dass so ein Badetag ermuedender ist als die Besteigung der Burg.
Zurueck auf dem Camping gibt’s mal ein Schwaetzchen da und dort und schon ist es Abend. Da wir ja ach so geschafft sind, leisten wir uns ein Nachtessen im Restaurant.
Donnerstag 23.09.2004
Im Staettchen Pilos besichtigen wir noch die Festung Neo Kastro die um 1573 erstellt worden ist. Die Mauern sind breit und noch sehr gut erhalten. Ueberhaup war die ganze Festung riesengross. 1827 fand ein wichtiger Freiheitskampf fuer die Unabhaengigkeit der Griechen von den Tuerken statt.
Wir taetigen noch ein paar Einkaeufe und erledigen auf dem Campingplatz noch dies und das, da wir morgen weiterfahren wollen. Das benuetzen des Internets ist hier viel zu teuer drum muesst Ihr Euch noch laenger auf unsere neuesten Berichte warten.
Im spaeten Nachmittag machen wir uns zur Lagune auf. Dort sollen viele Wasservoegel zu beobachten sein. Vom Aussichtsturm aus koennen wir zwar viele Voegel sehen, aber die sind viel zu weit weg. Auf einer andern Seite hat es aber noch ein kleines Beobachtungshaeuschen und wir wollen es da nochmals versuchen. Die Tuere zum Haeuschen knirscht leider laut und so fliegen die meisten Voegel davon. Wir warten geduldig. Tatsaechlich fliegen viele Eisvoegel direkt vor unserer Nase hin und her, fangen ab und zu kleine Fische und posieren sich sogar in Fotonaehe. In den letzten Sonnenstrahlen glaenzen diese wunderschoenen Voegel mal golden und mal glaenzend blau. Die Silberreiher kommen nicht nahe genug fuer ein gutes Foto. Je dunkler es wird desto mehr Stimmung gibt es hier. Viele Voegel singen und zwitschern oder fliegen hin und her. So wie wir das beurteilen koennen haben die Tiere einen kleinen Teil der Lagune fuer sich und koennen sich wohl fuehlen.
Freitag 24.09.2004
Richtung Westen geht es weiter. Bis Kalamata fahren wir staendig an Olivenhainen vorbei, soweit das Auge reicht. Nicht nur hier hat es massenhaft Olivenbaeume, die Haine begleiten uns schon durch halb Griechenland. Es muss also auch massenhaft Olivenoel und Oliven geben. Wir finden dass Kalamata eine richtige Grossstadt ist. Dennoch ist sie nicht zu gross und verfuegt ueber einen angrenzenden Badestrand. Wir fahren aber trotzdem nur durch und nehmen die kleinere Strasse die ueber Huegel zum mittleren Finger Mani fuehrt. In etwa 900 Metern Hoehe fahren wir immer wieder durch kleine Doerfchen, wo die Haeuser noch von frueher so eng beieinander gebaut wurden, dass nur jeweils ein Fahrzeug zwischen den Ecken durchfahren kann. Die Wolken haben uns auch immer begleitet und hier fallen immer wieder mal Regentropfen.
Nach der noch engeren Strasse sind wir an der oestlichen Seite angekommen. Hier wollen wir uns einen Platz fuer die Nacht suchen. Das ist leider nicht ganz einfach, da die meiste Kueste aus steil abfallenden schwach bewachsenen Felsen besteht und die Miniaturfeldwege jeweils weiss wer wohin fuehren moegen. Wir muessen ja immer bedenken, dass der TCM gross ist und wir am Ende des Weges noch wenden muessen. Schlussendlich finden wir einen kleinen Hafen, resp. eine Quaimauer mit zwei kleinen Booten.
Irgendwann kommen noch ein paar Fischer, die jedoch von der Mauer aus fischen. Auf unsere Frage nach unserem Parkplatz hier, winkt man uns zu, kein Problem. Es ist wirklich ein idyllischer Ort. Hinter einer grossen Felswand haben wir einen kleinen Kiesstrand und vor uns erstreckt sich der Sandstrand des Oertchens mit einer weit entfernten Taverne. Das Doerfchen selbst liegt etwa 80 Meter hoeher auf einem Huegel. Wir sitzen noch lange draussen und geniessen den Abend. Es hat auch aufgehoert zu regnen.
Samstag 25.09.2004
Als wir aufstehen ist schon jemand wieder am Fischen. Die Wetterlage ist speziell. Wir sitzen draussen bei Sonnenschein und doch troefpelt es immer wieder mal. Da es so warm ist sind die Troepfchen schon eine gern gesehene Erfrischung. Es gefaellt und so sehr, dass wir noch unschluessig sind ob wir weiterfahren oder nicht. Da jedoch noerdlich weitere Badestraende locken entschliessen wir und irgendwann weiterzufahren. Noerdlich der Stadt Gythio finden wir auch einen schoenen Sandstrand mit Schiffswrack, wo bereits ein paar andere Camper uebernachtet haben.
Nach einer gruendlichen Reinigung unseres Wohnhauses geht’s ab ins Meer. Es windet doch etwas stark, demzufolge gibt es einige Wellen. Michi erfreut sich an jeder Welle, waehrend sich Sonja weiter draussen einfach treiben laesst. So ein Regenschauer im Meer zu erleben ist auch was ganz tolles und so bleiben wir so lange im Wasser bis es wieder aufhoert. Wieder zurueck beim TCM faehrt mal ein Jeep hin, dessen Fahrer und Mitfahrer mit Messgeraeten auf dem Strand verschwinden. Die Frau kommt aber bald zurueck. Sie ist Professorin fuer Geologie an der Uni in Athen und ihr Mann ist Seismologe. Sie haben zwei Studenten aus England dabei und messen etwas in der Gegend aus. Sie sind frueher durch ganz Europa greist und sprechen auch fliessend Franzoesisch und Englisch. Auf unserer Griechenlandkarte werden ganz viele wichtige und sehenswerte Orte eingezeichnet. Gespannt hoehren wir den ausfuehrlichen und enthusiastischen Erzaehlungen all dieser Orte zu. Wenn wir alles ansehen wollten muessten wir grad noch mindestens einen weiteren Monat in Griechenland verbringen! Wir kriegen noch die Visitenkarte und die Empfehlung eines Uebernachtungsplatzes mitten in Athen auf den Weg mit.
Im huebschen einsamen Strandrestaurant, mit Blick auf das, vom Mondlicht glaenzende Meer, geniessen wir griechisches Essen und Wein.
Sonntag 26.09.2004
Gemuetlich ist es an diesem Platz, und doch, wenn wir noch so viele Plaetze in Griechenland uns zu gemuete fuehren wollen, dann muessen wir uns bewegen. Deswegen fahren wir weiter noerdlich nach Sparti wo sich bei Mystras die Ueberreste einer riesigen Siedlung befinden. Um 1000 v. Chr. wurde dieses Gebiet besiedelt. Die Geschichte ist voll von verschiedenen Uebernahmen, darunter makedonische, roemische, gotische und slawische Herrschaften, um danach fuer laengere Zeit von den Byzantinern umgebaut und bewirtschaftet zu werden. Die ganze Stadt befindet sich an einem Hang und ganz oben auf dem Huegel liegt die Festung. Wir laufen also die steilen Gaesschen hoch, hin und her um die verschiedenen Gebaeude anzuehen. Als wir ziemlich weit oben sind beginnt es in stroemen zu regnen. Das donnergrollen haelt an und die schwarze Wolke will nicht weichen. Wir setzen uns als bei einer Kapelle hin und warten erst einmal ab. Das schoene am Regen hier ist; die Temeratur senkt sich nicht augenblicklich mit dem beginnenden Nass sondern bleibt noch angenehm warm. Waehrend dem Abstieg werden wir nass und doch ist es nicht so schlimm, da es wie eine Erfrischung wirkt. In dem gedaempften Licht und der wolkenverhangener Umgebung wirkt dieser Ort noch mystischer als vorher. Wie gern haetten wir mal einen Blick in einen Tag hier vor tausend Jahren geworfen.
Die weitere Fahrt bring uns oft wieder in Huegel hinauf die warscheindlich von heidekrautaenlichen Bueschen bewachsen sind. Es gibt auch keine Ziegenherden mehr hier oben und Steinhaeuser sind auch sehr rar. Immer wieder regnet es und als der Blick zur Kueste und Nafplio frei wird, erscheint sogar ein doppelter Regenbogen.
Nach Nafplio finden wir eine Zeltplatz wieder direkt am Meer.
Montag 27.09.2004
Es wird erst einmal gemuetlich aufgestanden uns beschlossen, dass wir heute einen Ruhetag einlegen.
Dienstag 28.09.2004
Heute feiert Michi seinen Geburtstag! Zur Feier des Tages gehen wir in einem Restaurant direkt am Meer Mittagessen.
Wir fahren auch ein Stueck weiter und besuchen eine weitere Ausgrabungsstaette. Hier in Epidavrs ist das Theater praktisch ganz erhalten. Im Sommer werden Abends auch noch Theaterstuecke aufgefuehrt. An einigen Orten auf dem grossen Gelaende wird wacker gearbeitet. Die einen graben noch uralte Mauern aus und andernorts wird ein Tempel wieder aufgebaut. Ein Besuch in ein paar Jahren ist sicher lohnenswert.
Bei einem kleinen Oertchen kurz vor dem Korinthkanal finden wir ein Plaetzchen direkt am Strand. Es hat ganz viele Haeuschen am Strand, welche bestimmt nur als Wochenendhaus benutzt werden. Das Wasser ist ruhig und schoen warm und danach gibt es eine kuehle Aussendusche. Ihr muesst wissen, unsere Dusche/WC ist noch mit einigen Sachen gefuellt, drum wird die Dusche draussen benutzt.
Sonja baeckt einen Geburtstagskuchen, welcher mit Blick auf`s Meer und den Lichtern von Korinth genossen wird.
Mittwoch 29.09.2004
Nur ungern verlassen wir ein so gemuetliches Nachtplaetzchen. Trotz frueherer Empfehlung und Parkplatzangaben beschliessen wir, nicht nach Athen zu fahren. Per Autobahn durchqueren wir ein Stueck dieser riesiegen Stadt, fahren aber weiter nordwaerts. Die Landschaft wird merklich karger und eintoeniger. Es gibt einige Baumwollfelder und sonstige Landwirtschaft. Die Autobahn schlaengelt sich immer wieder Huegel hinauf und hinunter, wodurch wir natuerlich nicht so schnell vorwaerts kommen. Trotzdem koennen wir immer wieder Lkw`s oder sogar Personenwagen ueberholen. Fuer uns ist das immer wieder ein Erfolgserlebnis. Denn auf Schweizer Strassen sind wir immer die langsamsten.
Kurz vor Lamia verlassen wir die Autobahn. Longos ist ein ganz verschlafenes Nest. Auch hier gibt es am Strand ein paar Haeuschen, die wohl eher nur Ferienhalber benutzt werden. Wir haben den ganzen Strand fuer uns alleine und koennen 3 Meter neben dem Meer parkieren. Nur einmal kommen zwei alte Maenner vorbei und meinen, dass das Schwimmen hier herrlich sei.
Zum Znacht gibt es heute die letzten gut gehueteten Wienerli mit Kartoffelsalat. Wir sitzen noch lange draussen, lauschen dem Meer und bestaunen gleichzeitig den Sonnenuntergang und den Mondaufgang. Es ist erstaundlich warm.
Donnerstag 30.09.2004
Auch dieses Plaetzchen waere einladend ein paar Tage zu bleiben...Wir fahren aber zeitig los, denn wir wollen heute noch bei den Meteora Kloestern ankommen. Der TCM sieht das leider aber ganz anders. Immer wieder bricht er ein und nach 3 km muessen wir auf einem Parkplatz halten. Der Motor kriegt wieder keinen Diesel mehr. Diesmal kann es kaum der erste Filter sein, denn dieser hat Michi erst geputzt und so praepariert, dass es keine Verstopfung mehr gibt. Schlussendlich liegt es an der erst kuerzlich montierten Dieselpumpe. Kurzerhand wird sie von Michi mit grossem Gefluche entfernt. Aergerlich ist nur, dass sofort 1 bis 2 Stunden vergehen mit Werkzeug auspacken, Fehler suchen, reparieren, dann alles putzen und waschen, da das Dieselzeugs massiv stinkt und derjenige der unter den TCM kriecht sofort schwarz wird. Das schoene neue „Uebergwaendli“ von Adi und Co. Ist schon lange nicht mehr sauber und riecht trotz Maschienenwaesche verdaechtig nach Diesel. Als wir endlich weiterfahren koennen, staunen wir nicht schlecht ueber den Lastwagenfahrer aus Luzern der gerade Rast macht und uns zuwinkt.
Apropos Lastwagen und so: seit Kroatien sehen wir fast nur die in Mitteleuropa ausgemusterten Lkw`s. Die meisten sind auch noch mit den deutschen Logos beschriftet; von Lueneburger Eier, ueber Ulmer Fleisch bis zum Migroswagen ist alles vertreten.
Bei einer Raststaette sehen wir eine grosse Truckwaschanlage. Ein Blick auf unsere dreckige Karre und wir sind uns einig. 15 Minuten spaeter erfreuen wir uns an unserem sauberen Fahrzeug, sogar die Felgen sind wieder weiss.
Ohne Dieselpumpe geht es munter weiter und wir erreichen am Abend noch Kastraki, das gleich bei den Meteora Kloestern liegt. Es hat sogar einige Camper und Zelter hier.
Freitag 01.10.2004
Zuerst wird Waesche gewaschen und dann fahren wir mit dem Toeff zwischen den bizarr geformten riesiegen Felsen durch. Im 14 Jh begannen Moenche sich in diese Region zurueckzuziehen und bauten hoch oben auf den Felsen kleine Kloester. Allesamt waren nur durch Seilwinden oder Strickleitern erreichbar. Die Balkone schwebten hoch ueber dem Abgrund und die grossen Netze zeugen von der Art des Warentransports. Mittlerweile wurde bei allen Kloestern Treppen gebaut. Bei einigen, schwer zugaenglichen, gibt es zusaetzlich moderne Seilbahnlifte, die wir aus den Alpen kennen.
Mitte Nachmittags sind wir wieder zurueck. Da wir noch Teig hatten (war nur im Doppelpack erhaeltlich) haben wir im Ort ein Rindsfilet fuer Eur 3.00 gekauft. Wir machen uns ein herrliches Filet im Teig mit Brokkoli und griechischem Wein. Koestlich schmeckt dieser Schmaus!
Vor dem Sonnenuntergang duest Sonja ins Gebirge um die praechtigen Felsen bei Abendlich zu fotografieren.
Samstag 02.10.2004
Der Wecker schrillt frueh. Rasch packt Sonja die Fotoausruestung und duest nochmals in die Meteorahuegel hinauf. Der Sonnenaufgang laesst aber auf sich warten...Aber hoffentlich gab es ein paar tolle Bilder.
Nach dem Fruestueck wird alles an seinem Platz verstaut und weiter geht`s. Heute fuehrt uns die Strasse durch schoene und weitlaeufige Foehrenwaelder. Wir aechzen ueber zwei Paesse, einmal 1300 m und das andere Mal 1700 m. Was man so hinauffaehrt muss auch wieder runtergefahren werden, deshalb sind wir nicht so schnell unterwegs. Kurz vor Grevena halten wir bei einer Kantina am Strassenrand. Der kleine Hunger wird gestillt. Und die liebenswerte Frau erzaehlt uns von ihrem Lebend und der Gegend. Mit Mann und Kindern hat sie waerend 8 Jahren in Deutschland gelebt. Seit zwei Jahren sind sie wieder in Griechenland, nur leider gibt es auf dem Land nicht viel Arbeit und viele jungen Leute ziehen weg in die grossen Staedte. Aus Zeiten Alexander des Grossen stehen da noch zwei alte Bruecken am Fluss. Es gefaellt uns sehr gut hier, deshalb beschliessen wir gleich an Ort und Stelle zu uebernachten. Wie so oft kann es diese Griechin nicht verstehen, warum wir an diesem einsamen Ort bleiben wollen. Sie meint in Grevena beim Rummelplatz koennten wir ohne Probleme uebernachten.
Wir schauen uns noch die Gegend an und folgen der uralten Strasse die hinter den Huegel fuehrt. Ploetzlich bleibt Michi stehen, lauscht und meint er habe deutlich ein Wildschwein grunzen gehoert. Danach hoeren wir aber nichts mehr. Ob es hier wohl Schlangen gibt? Kaum ausgesprochen steht Sonja beinahe auf eine abgestreifte Schlangenhaut. Diese Frage waere also geklaert. Eine Schildkroete sehen wir noch, sonst leider nichts und niemand mehr. Zurueck bei der Kantina trinken wir noch Kaffee. Es wird uns erzaehlt dass es hier im Tal Wildschweine und auch viele Baeren gebe. Die Baeren sind geschuetzt aber die Bauern haben sie nicht gerne und schiessen auf sie (erinnert uns ans Wallis und die Woelfe). Sie kommen auch immer um Mais zu fressen. Wir haben den TCM hinter das Maisfeld gestellt und sind gespannt ob in der Nacht wirklich ein Baer auftaucht.
Sobald die Sonne untergegangen ist wird es hier nun recht kuehl und wir verziehen uns bald ins Innere.
Sonntag 03.10.2004
Wir haben wunderbar geschlafen, weder Baer noch Wildschwein haben uns gestoert. Es war sehr kalt in der Nacht aber jetzt ist der Himmel wieder strahlend blau und die Sonne waermt.
Immernoch auf den Spuren der neuen Autobahn folgend (die noch nicht wirklich fertig gebaut ist), fuehrt die Strasse wiederum mit vielen Haarnadelnkurven auf einen Pass hinauf; 1600 m. Danach ist die Ebene bald erreicht und somit auch die Autobahn.
Mittags treffen wir in Thessaloniki ein. Auf der Strasse direkt am Meer herrscht reger Betrieb. Es ist auch richtig sommerlich heiss. Etwas weiter koennen wir unser Fahrzeug am Strassenrand hinstellen. Die vielen Menschen sind ueberall unterwegs, am Quai entlang, in den zig Cafes, auf den grossen Plaetzen oder bei den Kinderspielplaetzen. Die Restaurants scheinen nicht gerade in Meeresnaehe platziert zu sein. Trotzdem finden wir in einer Seitenstrasse eines und stillen unseren Hunger. Auf der suche nach einem Internetcafe gehen wir huegelaufwaerts und kommen an teuren Boutiquen sowie an kleinen Laeden vorbei. Hier hat es deutlich weniger Leute, denn wir sind schon in einem Quartier gelandet. Spaeter bummeln wir weiter und hoeckeln uns auch in ein gemuetliches Cafe. Um zu schlafen parkieren wir den TCM noch zu den Cars um. Wir sind aber immer noch mitten in Saloniki.
Montag 04.10.2004
Ohne Strassenkarte und ohne Schilder kommen wir nicht so schnell auf die richtige Umfahrungstrasse. Bei einem Cafe koennen wir aber mal parkieren und goennen uns Kaffee und griechisches Gebaeck. Es ist frisch gemacht und noch warm, herrlich. Einmal auf der Umfahrung gelandet muessen wir sie wieder verlassen, da daran gearbeitet wird. Umfahrungstafeln kennt man hier nicht. Trotzdem finden wir den richtigen Anschluss. Da es hier auch gleich einen riesigen Carrefour gibt, wollen wir erst einmal einkaufen gehen. Zwei von unseren Batterien fuer den Kabinenstrom sind verbraucht. Im Carrefour finden wir zwei Batterien die gehen. Auch sonst ist das Geschaeft genau so gegliedert wie man es aus Frankreich kennt. Uebrigens gibt es hier in Griechenland auch Spar, Lidl, und sogar IKEA! Der do it heisst hier Praktiker und Kaercher ist auch ueberall vertreten.
Wir fahren nicht mehr all zu lange und erreichen wieder an der Kueste ein kleines Doerfchen mit Campingplatz. Einige Wohnwagen sind fest installiert und wir sind die einzigen Gaeste. Wir feuen uns sehr ueber die heisse Dusche, da es auch hier Abends frisch wird. Waehrend Michi die Batterien ersetzt studiert Sonja die Reisefuehrer. Die Tuerkei kommt naeher und wir wollen uns ja noch Istanbul ansehen. Spaeter kommen tatsaechlich noch drei die in der Bar etwas trinken wollen. Es heisst wir sollen auch kommen. Zusammen mit dem Chef wird palavert mal auf Griechisch mal auf Englisch. Am Schluss sind wir eingeladen und koennen nicht bezahlen.
Dienstag 05.10.2004
Entlang der Kuestenstrasse gibt es hier auch wieder viele Bademoeglichkeiten und sogar viele Sandstraende. Bei Port Lagos machen wir einen Mittagshalt. Hier gibt es noch den riesigen See Vistonida, der mit Salz und Suesswasser versorgt wird. Viele Voegel kommen hierher um zu ueberwintern. Wir sehen sogar einige, aber sobald man nur annaehernd nah kommt fliegen sie weg.
Wir fahren weiter bis Alexandroupoli, hier gibt es einen Campingplatz der das ganze Jahr ueber geoeffnet hat. Die meisten die von oder nach der Tuerkei wollen machen hier halt, denn es sind nur noch etwa 40 km zur Grenze. Wir treffen auf ein deutsches Ehepaar welche auch gerade angekommen sind und den Winter in der Tuerkei verbringen wollen. Da wir erst spaet angekommen sind und eigentlich noch einiges zu erledigen haben, beschliessen wir, hier zwei Naechte zu bleiben.
Fotos Gallerie 3
Mittwoch 06.10.2004
Gestern Abend und heute Morgen arbeiten wir fleissig am Computer, damit weitere Texte und Bilder auf die Homepage kommen.
Vollbepackt mit dreckiger Waesche und CD duesen wir per Toeff in die Innenstadt um eine oeffentliche Waescherei zu benutzen. Niemand soll sagen wir seien faul, aber das Wetter ist eher bewoelkt und kuehl (Waesche wuerde nicht trocknen) und wir haben immerhin 2 Maschinen voll zu waschen, per Hand gaebe das etwa 6 Std. schrubben. Also lieber ab in die Waeschereier und dafuer noch ins Internet. Die gute Dame vom Waschsalon haben wir falsch verstanden. Tatsaechlich ist um zwei Uhr wie angegeben die Waesche nicht fertig sondern der Salon hat geschlossen. Tja, demnach muessen wir am Abend nochmals kommen.
Zuerueck im Camping wird noch etwas gebastelt und geputzt. Mit unseren neuen Nachbarn, ein junges Ehepaar mit kleinem Jungen, kommen wir immer wieder ins Gespraech. Sie kommen gerade aus der Tuerkei zurueck und wollen weiter dem Mittelmeer entlang fahren. Sie sind auch ganz einfach unterwegs und der Erfahrungsaustausch ist interessant. Michi hilt noch mit Werkzeug aus, als der eine Platte reifen repariert wird. Im letzten Einkauf haben wir rote Folie gefunden. Damit wollen wir nun endlich unser Schweizer Kreuz anfertigen. Das Anbringen hoch oben auf der Alkove ist nicht ganz einfach, doch schlussendlich ziehrt ein schoenes Wappen unser Gefaehrt.
Nach dem Znacht holen wir unsere Waesche ab, schlussendlich getrocknet und gefaltet. Vor dem schlafen bereiten wir noch alles fuer den morgigen Grenzuebergang vor.