Mittwoch 10.11.2004


Nach einer kurzen Nacht, stehen wir planmaessig punkt neun gestriegelt und geputzt abfahrbereit. Wassertanks sind mit Quellwasser aufgefuellt, sogar mit dem gestern erstandenen Schrupper haben wir den TCM aussen abgewaschen. Wir verlassen den Murat Campingplatz und die Tuerkei.
Am tuerkischen Zoll koennen wir an der kilometerlangen Schlange von wartenden Lastwagen vorbeifahren. Der Bruder vom Campingchef wartet auf uns und schleust uns durch den tuerkischen Zoll. Sonja traegt auch schon brav das Kopftuch. Immer wieder warten, Papiere abgeben und (Schmier) Geld bezahlen. Das Ausreisen hat uns somit USD 50.00 gekostet.
Nur troepfchenweise werden Fahrzeuge alle 20 Minuten zum iranischen Zollhof gelassen. Dazu schieben beide Zollseiten ihre dicken Eisentore zur Seite. Brav folgen wir dem iranischen Zoellner, der unsere Paesse zum kontrollierenden Zoellner bringt. Wieder koennen wir an anderen Wartenden vorbeigehen. Wir erhalten die Einreisestempel und gehen nun auf die Suche nach einem der die Fahrzeugpapiere kontrolliert und abstempelt. Ziemliches Chaos herrscht hier. Niemand traegt eine Uniform, aber ein paar Maenner und Frauen kontrollieren Gepaeckstuecke der Fussgaenger. Schnell kommt einer, will uns helfen und packt unsere Carnet des Passages. Auch er muss sich zum Verantwortlichen durchfragen. Wir die ganze Zeit hinterher. Ein Mann kommt dann mit hinaus und kontrolliert die Nummernschilder vom TCM und dem Motorrad. Sonja soll im Fahrzeug warten, waerend sich Michi von Buero zu Buero fragt, um die noetigen Stempel zu kriegen. Diesmal muss Michi warten, waehrend von anderen die Carnets schnell dazwischen abgestempelt werden. Dann noch ein Papierchen hier und da, bis er nun hoffentlich alles beisammen hat. Jetzt fahren wir an langen Kollonnen wartender Fahrzeuge, in der Gegenrichtung, vorbei. Nach etwa einem Kilometer kommt noch ein Posten wo man ein Papierchen abgeben muss. Ja und jetzt, jetzt sind wir definitiv im Iran. Auf jeder Seite haben wir fuer die Formalitaeten je eine Stunde gebraucht. Hier im Iran koennen wir die Uhren um 1,5 Std. vorstellen. Das heisst wir sind der schweizer Zeit 2,5 Std. voraus.
Die letzten Tage haben wir allen Alkohol getrunken und den Buechsenfood, welcher Schweinefleisch enthielt, aufgegessen. Nun hat aber gar niemand danach gefragt, geschweige denn ueberhaupt in unsere fahrende Wohnung gekuckt. Da haetten wir ja glatt noch etwas Rotwein mitnehmen koennen...
Meistens ist die Gegend hier flach und karg. Einige Kilometer von der Strasse entfernt, erheben sich aber links und rechts schroffes Gebirge. Die Doerfer bestehen meist aus Stein und Lehmhuetten. Schafhirten hat es fast ueberall. Bis nach Tabriz ist es schon ein Stueckchen, das wir heute nicht mehr schaffen. Beim Eindunkeln, um halb sechs, halten wir bei einer grossen Raststaette. Nach einem einfachen Essen, Fleischspiess mit Reis fuer ca. CHF 6.00, sind wir schon fast wieder Bettreif.



Donnerstag 11.11.2004


Nach einem kurzen Fruehstueck fahren wir weiter. In Tabriz, der ehemaligen Hauptstadt Persiens, wollen wir uns um die Fahrzeugversicherung kuemmern. Diese Stadt hat ueber 1,6 Mio. Einwohner und ist riesengross. Wir fahren mittenhinein, resp. finden das Zentrum sogar auf Anhieb, trotz schlechten bis kaum vorhandenen Wegweisern.
So einen richtigen Vorgeschmack auf das Verkehrsverhalten der Iraner erhalten wir hier. Die meisten Strassen sind mehrspurig, es druecken aber Autos von links und von rechts vor einem rein. Wir koennen auch nicht herausfinden wer, bei den vielen und oft grossen Kreiseln, Vortritt hat. Mal warten einige Fahrzeuge im Kreisel, mal welche von rechts kommend, ein ander Mal wird einfach von allen Seiten drauflosgefahren.
Auf Umwegen finden wir die Strasse wo die Touristeninformation sein soll. Das Buero ist jedoch nirgends zu finden und kein Passant weiss Bescheid. So geht’s halt weiter zum Bazar wo jemand auch Informationen geben soll. Tatsaechlich ist dieses Buero gross als Touristeninformation angeschrieben. Der Mann rennt mit uns im Schlepptau schnell ein paar Strassen weiter, denn das Wochenende beginnt und die Bueros schliessen jeden Moment. Leider sind wir ein paar Minuten zu spaet. Tja dann. Bis Samstag wieder gearbeitet wird wollen wir auf keinen Fall hier bleiben. Wir wechseln noch ein paar Dollar und verabschieden uns von dem Herrn.
Wieder ueber einige Umwege verlassen wir Tabriz in suedwestlicher Richtung. Die Gegend ist ziemlich flach und nicht gerade huebsch anzusehen. Einmal sind wir ca. 50 km Luftlinie vom Irak entfernt. Bald geraten wir ins dunkle und haben noch keinen Platz fuer die Nacht gefunden. Ist eigentlich gegen unsere Regel. Die Verkehrsteilnehmer benehmen sich wie die Henker und das alles ohne Licht! Kurz als Vergleich: die Tuerken haben fuer einen Richtungswechsel wenigstens einen Blinker betaetigt (zwar nicht immer den fuer die angepeilte Seite), hier benutzt man den Blinker schlichtweg nicht. Falls das Bremslicht funktioniert, sieht man im letzten Moment , dass der Vordermann abschwenken will. Etwa an 4 Unfaellen fahren wir vorbei. 3 davon mit einem Motorrad und PW. Erst wenn es ganz dunkel ist wird das Abblendlicht oder leider auch oft das Volllicht eingeschaltet. Immerhin tragen hier zwei Drittel aller Motorradlenker Helme. Was in der Tuerkei nicht der Fall war.
Mittlerweile sind die meisten Verkehrsschilder nur noch in persischer Schrift angegeben. So wissen wir auch nicht, wo genau wir in Miyandoab abbiegen muessen. Als Michi nachfragt, kriegt er ganz freundlich die Anweisungen. Bei einer Lichterreihe und einem Haeuschen fahren wir rechts von der Strasse. Das Haeuschen stellt sich als Kontrollraum fuer die Lastwagenwaage heraus. Ein Junger Mann ist im Haus. Leider versteht er kein Englisch. Nach einigen Muehen koennen wir ihm verstaendlich machen, dass wir einen Platz zum schlafen suchen. Natuerlich werden wir zum Tee eingeladen. Wir nehmen in dem Haeuschen Platz. Stolz wird uns westliche Musik auf dem DVD vorgefuehrt. Alles Videos mit halbnackten jungen Frauen wie wir es gewoehnt sind. Doch hier , mit den strengen sittlichen Regeln kommt es uns etwas fehl am Platz vor. Aber eben, die Jugend schlaeft nicht. Dank Internet kann man sich ja informieren wie es ausserhalb der Landesgrenzen so aussieht. Schlussendlich bietet er uns an, dass wir hier auf dem Sofa schlafen koennen und er in unserem Auto. Wir lehnen dankend ab. Der Junge kann ja nicht wissen, dass sich zwei komfortable Matrazen im Inneren des TCM’s befinden.



Freitag 12.11.2004


Die streunenden Hunde hier haben waehrend der Nacht oft wie Woelfe gehaeult, sonst war es ruhig. Wir lassen uns die Gelegenheit nicht entgehen und fahren auf die Waage. Endlich erfahren wir genau, wie schwer unser Gefaehrt wirklich ist. Die Waage zeigt 7200 kgs und wir sind platt. Mit soviel hatten wir nicht gerechnet. Welche schweren Teile koennte man denn so abmontieren...? Ganz korrekt wird ein Waageschein ausgefuellt, aber bezahlen duerfen wir nicht.
Ab und zu kommt ein Dorf, sonst befinden wir uns in laendlicher Gegend mit etwas landwirtschaftlichem Anbau. In einem groesseren Dorf finden wir den Abzweiger nicht. Wir fragen die Polizei. Einer will dabei genau unsere Paesse kontrollieren. Der andere erklaert den Weg. Die Haupstrasse ist zu irgendeinem Zweck abgesperrt, so muessen wir etwas Zickzack fahren. An der naechsten Weggabelung wartet aber schon ein Polizist, der wohl per Funk schon ueber die unwissenden Auslaendern informiert wurde. Er weist uns die richtige Strasse.
Kurz nach Mittag kommen wir schon an unserem Ziel an. Und zwar bei der auf 2400 M.ueb.M. gelegenen Staette Takht-e-Soleiman. Die Sasaniden haben die natuerliche Anhoehe um den kleinen tiefblauen See genutzt. Die maechtige steinerne Felsenmauer, die die Siedlung umschliesst, wurde um 300 n.Chr. gebaut. Die urspruenglich 38 Festungstuerme sind allerdings fast ganz zusammengefallen. Diejenigen am Haupteingang wurden wieder saniert und aufgebaut. Unter anderem hatten auch die Mongolen seinerzeit diese Burg einmal eingenommen. Bisher hatten wir uns Ruinen mit starkem roemischen und griechischem Ursprung angesehen. So ist dieser Baustil mal was ganz neues. Stein-und Lehmzeigel wurden fuer die Mauern benutzt. Ueberall wurde zum Schluss obendrauf noch eine Schicht mit einem Lehm-Stroh-Gemisch geschmiert. Vermutlich um vor dem Regen zu schuetzen.
Heute ist ja islamischer Sonntag und einige Iraner aus der naeheren oder weiteren Umgebung sehen sich diese Staette auch an. Ein paar Maenner verwickeln, vor allem Michi, in Gespraeche und wollen wissen woher wir sind und was das fuer ein Auto ist. Es wird sogar Fotografiert. Wir beschliessen hier auf dem Parklatz vor der Festung zu Uebernachten. Und es ist schoen, sich in das geheitzte Innere verziehen zu koennen, als es draussen leicht regnet. Gemuetlich lassen wir den Tag ausklingen. Einige Arbeiter von oben fahren gelegentlich per Motorrad weg. Ansonsten ist es herrlich still und kalt.



Samstag 13.11.2004


Es ist leicht bewoelkt, die Sonne versucht sich aber immer wieder durchzusetzen. Da wir so hoch oben sind, ist es ziemlich kalt. Wir entschliessen uns die kuerzere Strasse, gemaess Karte nicht befestigte Strasse, zu nehmen um Kilometer zu sparen. Sehr Uberrascht stellen wir aber fest, dass die Strasse durchgehend bis Zanjan geteert ist. Also kein wirkliches Abenteuer. Es geht aber staendig auf und ab durch sehr einsames Gebirge. Einmal sehen wir eine Seilbahn mit vielen Behaeltern. An einem Ort fuehrt diese sogar ueber die Strasse. Und wenn wir unvorsichtig gewesen waeren, haette ein voll beladener Behaelter wohl unserem TCM beachtlichen Schaden zugefuegt. Die voll beladenen Teile haengen natuerlich viel tiefer am Seil hinunter als ihre leeren Gegenstuecke. Kein Zeichen haette uns auf das aufmerksam gemacht.
Einmal aus dem Gebirge heraus kommen wir etwas flotter voran. Bereits gestern hatten wir ein Dieselleck. Michi hat die Schlaeuche gestern schon mal nachgezogen, aber als wir unterwegs anhalten, laeuft der Diesel beinahe in Stroemen unter dem Motor heraus. So kommt es, dass wir mit offenem Motor ein Stueck fahren. Sonja sucht waerend der Fahrt mit der Taschenlampe das Leck. Tatsaechlich ist es so bald gefunden und wieder repariert. Zur Erholung nehmen wir die Autobahn - hier herrscht kein Gegenverkehr.
Wir schaffen es bis Qazwin. Irgendwo am Strassenrand, mitten in der Stadt stellen wir den TCM mal ab. Dann machen wir uns auf die Suche nach einem Internet. Wir fragen ein paar junge Leute. Zwei Studenten kommen gleich mit und fuehren uns hin. So, nun muessen wir nur noch ein Telefon finden um Volker in Teheran kontaktieren zu koennen. Ganz freundlich wie die Leute hier sind, duerfen wir sogar kostenlos das Telefon im Internetcafe benutzen.
Im, gemaess Lonely Planet, besten Restaurant gehen wir essen. Es ist ja mittlerweile sechs Uhr Abends und auch alle anderen stuerzen sich auf’s Essen.
Nun muessen wir nur noch die Frage nach einem Schlafplatz loesen. Zu Fuss laufen wir zum Emamzade-ye Hussein Mausoleum. Dort finden wir eine Art Nebenstrasse, die oft paralell zu der „normalen“ Strasse angelegt sind. Ein Lkw steht schon dort. Unser Kleiner faellt also dort kaum auf.



Sonntag 14.11.2004


So um halb Acht hoeren wir emsiges Treiben in der Naehe. Tatsaechlich werden auf der Nebenstrasse wo wir stehen um uns herum Verkaufsstaende aufgebaut. Eilig stellen wir den TCM etwas weiter weg, sonst wuerden wir eingeklemmt und muessten vielleicht bis am Abend warten. Wir besichtigen noch kurz das Mausoleum, und dann geht’s ab Richtung Teheran. Heute ist ein Feiertag, denn es wird das Ende des Ramadan gefeiert, somit ist mir etwas weniger Verkehr zu rechnen.
Kurz vor Teheran auf der Autobahn werden wir von der Polizei aufgehalten. Auf diesem Teil sei Lastwagenverbot. Michi fragt gleich wo wir denn durchfahren muessen und zeigt die Adresse von Volker. Der Polizist ist sehr grosszuegig. Er verzichtet auf die Busse und zeichnet uns ein Stueck des Weges auf. Die Stadtkarte im Reisefuehrer ist duerftig und mit den tatsaechlichen Weggabelungen etwas verwirrend. Es muss vor allem Bergauf gehen, dann koennen wir nicht gar so falsch sein. Zwischendurch fragen wir mal Leute auf der Strasse. Einmal faehrt sogar ein netter Herr mit seinem Auto uns voraus um uns zu einem Platz zu fuehren, von wo aus wir hoffentlich weiterfinden. Ploetzlich scheppert es heftig und laut irgendwo am TCM. Moeglichst schnell haelt Michi an und schaut nach. Die Halterung des Zusatzalternators ist gebrochen! Nun haengt das Teil sozusagen an einem Draetlein. Gleich hier am Strassenrand muss Michi das abmontieren, sonst verlieren wir es noch. Sollen wir das nun fuer einen gluecklichen Zufall halten, dass das ausgerechnet hier passiert, wo wir ein bisschen Unterstuetzung kriegen?
Nach einem letzten Hinweis eines Fussgaengers finden wir endlich den Weg zu der gesuchten Adresse. Ca. 2 ½ Stunden Suchfahrt in der 12 Millionenstadt, das ist doch wohl gar nicht so schlecht, oder? Herzlich werden wir von Volker begruesst. Wir duerfen sein Gaestezimmer besetzen. Zuerst wird einmal viel geredet und wir sind begiehrig zu erfahren wie es sich hier so lebt.



Montag 15.11.2004


Das Wichtige kommt an erster Stelle, drum muessen wir erst mal zur Schweizer Botschaft. Hier erhalten wir von den freundlichen Landsleuten ein Empfehlungsschreiben, das fuer das Indienvisum benötigt wird. Wir haben sehr Glueck und Volker spielt unser Chauffeur, so kommen wir rasch zu der Indischen Botschaft. Hier sind bereits unzaehlige Leute am Warten. Auch wir warten am ersten Schalter. Irgendwann sind wir an der Reihe und erhalten die Formulare zum ausfuellen. Wir wollen uns gleich beim zweiten Schalter anstellen, doch dieser hat schon geschlossen. Erst Morgen ist dieser wieder offen.
Nach einem Kurzen Besuch im Buerau unseres Gastgebers fahren wir los um zwei 12 Volt Batterien aufzutreiben. Als gestern der Alternator losgebrochen ist, hat es einen Kurzschluss gegeben und die ganzen Draehte bis hin zur Batterie sind durchgeschmort. Mitte Nachmittags sind wir zurueck, so kann Michi sich gleich mal hinter die Stromversorgung machen. Zu unserem Schrecken stellt er fest, dass nicht die Batterien defekt sind, sondern dass der Schalter verschmort ist.



Dienstag 16.11.2004


Indische Botschaft zum Zweiten! Da gestern Abend noch ein Monteur eingetroffen ist, treffen wir etwas spaeter als gewuenscht bei der Botschaft ein. Wir stellen uns hinten an die Schlange, da sagt uns einer, dass wir uns auf die Liste setzen muessen. Schlussendlich wird der Schalter auch wieder um 11.30 Uhr geschlossen. Mmh...also morgen ganz frueh aufstehen und ein neuen Versuch wagen.
Volker holt uns hier mit dem Auto ab und wir fahren zu einem Platz wo es Schweisser haben soll. Ziemlich schnell finden wir eine Werkstatt. Michi erklaert, Volker uebersetzt und die Maenner machen sich an die Arbeit. Es wird geschweisst und verstaerkt. Ueber den Preis wird dann hart verhandelt. Sie wollen kaum etwas dafuer haben, aber wir geben etwas mehr. Nun muessen wir noch den passenden Keilriemen finden. Wir werden von einem Geschaeft zum naechsten geschickt. Volker und Michi wechseln sich beim Tragen des Alternators ab. In Teheran gibt es bekanntlich alles, und auch wir werden irgendwann fuendig.
Den Rest des Nachmittags muss also am TCM gearbeitet werden. Da wir sozusagen auf der Strasse vor dem Haus arbeiten muessen ( der TCM ist zu gross fuer die Garageneinfahrt ), liegt auch im Wohnraum ueberall Werkzeug und Material. Derjenige der drin etwas machen will legt immer etwas von links nach rechts und umgekehrt. Wir sind etwas gefrustet. Vor allem Michi muss einige Arbeiten wiederholen, die ja schon in der Schweiz gemacht wurden. Und alles nur weil die Halterung des Alternators nicht stark genug war.
Endlich sind wir wiedermal gut informiert...dank Satelit empfangen wir hier deutsche Sender und auch den Infosender des Schweizer Fernsehen. Abends geniessen wir das Sofa und den Fernseher.



Mittwoch 17.11.2004


Indische Botschaft zum Dritten! Bereits um acht Uhr warten wir vor der Botschaft. Der Schalter sollte um neun Aufgehen, aber es wird erst spaeter aufgemacht. Die Liste lag schon auf und wir sind Nummer 30. Wir warten also weiter in der Schalterhalle. Zwischendurch fragen wir mal nach welche Nummer im Moment dran ist. Da sagt ploetzlich einer, dass wir als naechstes dran sind. Wir sind etwas verwirrt, da unsere Nummer noch nicht dran ist. Einer musste weg und hat netterweise seine Nummer uns gegeben. Ganz stolz tragen wir die Quittung ueber die Paesse davon. Ab naechsten Sonntag koennen wir nachfragen, ob wir das Visum kriegen.
In einem Bazar kaufen wir noch etwas Gemuese fuer das Abendessen ein. Den Rest des Nachmittags verbringen wir wieder mit Fertigstellung der Stromversorgung und Waesche waschen.



Donnerstag 18.11.2004


Heute haben wir Ferien. Sightseeing steht auf dem Programm. Das Taxi laesst uns direkt vor dem Nationalmuseum aussteigen. Daneben befindet sich das Islamische Museum welches wir auch noch besuchen. Danach finden wir ein schmuckes Restaurant mit alten Bildern von Schauspielern, wo schoene Jazzmusik gespielt wird. Dem Ambiente nach, koennte dieses Lokal genauso gut irgendwo in Paris sein. Fuer den Iran unueblich, bleiben hier die Gaeste sogar nach dem Essen sitzen und trinken Kaffee oder Tee. Irgendwo auf der Strasse will uns einer sogar Whiskey oder Vodka besorgen. Auf das koennen wir gut verzichten, ausser wenn er ein gutes Troepfchen Rotwein haette...aber das ist etwas schwieriger zu bekommen. Und eben, es geht auch ohne. Nach einem Kurzbesuch im Internet geht’s mit dem Taxi wieder bergauf. Leider herrsch ein Verkehrschaos sondergleichen und wir stecken mitten im Stau. Nach ca. 2 Stunden hat die Tortour ein Ende und wir erreichen unser Teheran-Heim.



Freitag 19.11.2004


Heute ist Sonntag und somit wenig Verkehr in der Innenstadt. Wir nutzen das aus und lassen uns von Volker zuerst zum Niavaran-Palast fuehren. Dieser Palast inmitten eines grossen Parks, wurde 1969 vom Shah Mohammad Reza gebaut. Das Wohnhaus wird gerade renoviert, deshalb koennen wir nur das Ministergebaeude besuchen. In den verschiedenen Raeumen wurden die Moebel belassen, der grosse Esstisch ist sogar mit schoenem Porzellan gedeckt. Danach geht’s weiter zum Golestan Palast. Dieser wurde Anfang des 19 Jahrhunderts von einem frueheren Shah gebaut. Immer wieder sieht man tausende, klein zugeschnittene Spiegelteilchen die kunstvoll an den Waenden und an den Decken in Mustern angeklebt wurden. In diesem riesiegen, aus mehreren Gebaeuden bestehenden Palast, besuchen wir noch eine Kunstausstellung. Nach einem feinen Tee-Hoeck in einem Teehaus ist’s schon wieder Zeit heimwaerts zu gehen.



Samstag 20.11.2004


Wir wohnen ja ganz Nahe am Saad Abad Museumskomplex. Deshalb wollen wir heute dorthin. Die vielen Gebeaude sind in einer grossen Parkanlage mit vielen Baeumen verteilt. Im Kunstmuseum sind verschiedenste Bilder ausgestellt. Viele sind Geschenke aus Europa an die verschiedenen Shah’s. Sogar ein Gemaelde von 1872 aus der Schweiz, mit Meiringen als Motiv ist da vertreten. Oder zum Beispiel eine riesige Schnitzerei wo der Besuch der Drei Koenige bei Maria und dem Gotteskind dargestellt wird. Dieses Stueck stammt aus einer Kirche in Isfahan. Im Militaermuseum sind Uniformen und vor allem Waffen in allen Variationen und Jahrgaengen vertreten. Den gruenen Palast wollen wir uns auch noch ansehen. Dieser wurde vom Vater Mohammad, dem Reza Shah um 1925 gebaut. Die aeussere Fassade ist mit gruenen Marmorplatten verkleidet. Die Dekorationen im Inneren zeigen die ganze Palette persischen Kunsthandwerks. Auch hier gibt es viele Spiegelmosaike. Nach so viel Geschichte machen wir uns auf den Weg zurueck in die Wohnung.
Wie wir gehoert haben, schneit es in der Schweiz bis in die Niederungen. So oeffnen wir Abends, die bis jetzt gut gehueteten Fonduemischungen. Volker ist ganz begeistert, hat er doch schon viele Jahre keine Kaesefondues mehr gegessen. Michi hantiert danach noch an den Heizkoerpern herum und siehe da, das Wasser beginnt zu laufen und die Waerme stoemt. Von nun hat ist es in der Wohnung wohlig warm.



Sonntag 21.11.2004


Indische Botschaft zum vierten! Diesmal koennen wir Gott sei dank an einem anderen Schalter anstehen. Zuerst heisst es, es kaeme jemand fuer uns. Spaeter verlangt der nette Schalterbeamte das Geld fuer die Visas. Wir kriegen eine Quittung und muessen morgen, aber um eine bestimmte Zeit Nachmittags wieder kommen.
Ein paar Strassen weiter soll es einen Platz geben wo man gut Kleider kaufen kann. Sonja moechte sich doch noch einen leichten Mantel kaufen, wie sie hier von den Iranerinnen getragen werden. Die jungen Generationen verachten die islamischen Regeln und geben sich mitunter rebellisch und westlich orientiert. Im der Stadt sehen wir viele Frauen die einen leichten Schal locker um den Kopf legen, die gut frisierten Haare sind sichtbar und unter den teilweise nur Oberschenkellangen Maenteln werden knall enge Hosen getragen. Teilweise sieht man sogar dreiviertellange Hosen und die Fussknoechel und Waden sind sichtbar. Im vierten Geschaeft wird Sonja dann doch noch fuendig und zieht den Manteau, wie er hier genannt wird, gleich an. Michi findet nun, dass Sonja nun so richtig iranisch aussieht. Insallah!
Wir sind zeitig zurueck und waschen den TCM aussen ab. Waehrend Sonja das Interieur noch putzt legt sich Michi frueh hin um seine Erkaeltung auszukurieren.



Montag 22.11.2004


Wieder einmal ist herrlich blauer Himmel und Sonnenschein. Volker muss frueh zur Arbeit. Der Saubermann ist auch schon frueh am Wohnung putzen. Wir wollen den schoenen Tag nuetzen und etwas auf den Berg gleich hinter dem Haus hinaufwandern. Ziemlich steil geht es bergauf. Nach der Gondelstation muessen wir noch steiler kraxeln, da wir wegen Arbeiten nicht auf dem Weg gehen koennen. Der Wind weht hier recht kuehl um unsere Ohren ( Sonja ist einmal froh um das Kopftuch ). Ein bischen geniessen wir die Aussicht und gehen dann wieder hinunter. Ein Teelein im Garten bei der Gondelbahn, dann pilgern wir zur Wohnung zurueck.
Um Drei Uhr rufen wir einen Taxidienst. Binnen fuenf Minuten steht der Wagen schon vor der Tuer! So erreichen wir die indische Botschaft zum fuenften Mal bevor der Schalteroeffnung. Ein paar Kanadier treffen wir hier an, sie wollen auch ein Visum fuer Indien. Da wir so frueh dran sind, koennen wir uns schon als Nummer sechs einschreiben. Es ist verblueffend wir brav und gesittet die Iraner jeweils selbststaendig eine Warteliste beginnen und dann auch peinlich darauf achten, dass sich niemand vordraengelt. Tatsaechlich werden nun die Leute viel schneller abgefertigt als beim Antrag. Auch wir kriegen nach einer Minute unsere Paesse wieder...mit den gewuenschten Visas! Ha, geschafft!
Volker ist schon vor uns zu Hause. Gemeinsam wird etwas gekoechelt und eine Folge des Alten gekuckt. Bis jetzt haben wir das Fernsehen ueberhaupt nicht vermisst. Hier geniessen wir es mit dem Wissen, dass es sich um ein Luxusgut handelt.



Dienstag 23.11.2004


Als wir erwachen hoeren wir den Regen ans Fenster prasseln. In dem Fall haben wir es gar nicht eilig aus dem Bett zu kommen. Wir geniessen unseren letzten Tag in einer 5 Zimmerwohnung in vollen Zuegen. Bei so viel Platz koennen wir uns ( vor allem Sonja ) ausgiebig der Koerpflege widmen. Auch am PC wird fleissig gearbeitet. Leider koennen wir aber das Internet von der Wohnung aus nicht benutzen.
Volker kommt nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und wir kochen noch einmal fuer uns alle. Wir kriegen noch viele Tipps mit auf den Weg.



Mittwoch 24.11.2004


Frueh stehen wir auf und raeumen all unsere Sachen in den TCM. Mit unserem Gastgeber geniesse wir noch ein ausgiebiges Fruehstueck mit Drei-Minuten-Ei! Dann wird verabschiedet.
Dank der guten Beschreibung finden wir den Weg aus Teheran sehr gut. Und haben es nach 1 ½ Std. ( 47 km ) schon geschafft am suedlichen Ende hinauszufahren. Schnell wird es unbewohnt und karg. Wir nennen es mal steinige Hochwueste. Oft schauen viele Berghuegel aus der Flaeche heraus. Manchmal bis gegen 4000 Meter hoch und manchmal nur sehr winzig. Es gibt auch stellen, wo man sehr gut die Erdplatten in schraegem Winkel und ueber ein ganzes Gebiet verteilt sieht. So kann man sich gut vorstellen, wie es einmal einen gewaltigen Klapf gegeben hat, sich die Erdkruste aufgetan hat und die Oberflaeche sich zwischen und uebereinander geschoben hat.
Wir wollten eigentlich noch in Kashan halt machen, lesen aber, dass die Touristeninformation in Esfahan bereits ab Donnerstagnachmittag bis am Samstag geschlossen hat. Und wir wollen unbedingt noch zu dieser ( anscheinend die Beste in ganz Iran ) Information. Deshalb fahren wir also zu. Auf der neuen Autobahn gibt es leider keine Raststaetten, so finden wir hinter einem Steinhuegel irgendwo auf 2000 M.ueb.M. einen Platz fuer die Nacht. Herrlich ruhig ist es hier.



Donnerstag 25.11.2004


Um sieben klingelt der Wecker und nach dem Fruestueck wird weitergefahren. In Esfahan angekommen irren wir jedoch durch die vielen Strassen, bis wir schlussendlich mitten auf den beruehmten Platz Meidun-e Emam Khomeini einfahren. Natuerlich hat es keine Parkplaetze also wieder zurueck um einen zu finden. Zu Fuss marschieren wir auf den Platz zurueck. Wir laufen an vielen Geschaeften vorbei, die Handwerkliche Souveniers anbieten; gemaess Reisefuehrer muesste hier doch die Information sein! Ein junger Mann kommt auf uns zu und erklaert uns, dass die Touristeninformation geschlossen sei, vermutlich wegen Umbau. Dies aber bereits seit 5 Monaten. Er arbeitet in einem Teppichladen und bietet uns ohne Kaufzwang einen Plan und Informationen an. Zum Tee erhalten wir einen Stadtplan und Erklaerungen. Jederzeit koennen wir hier vorbei kommen, wir wuerden Hilfe und was auch immer wir wuenschen erhalten.
Als erstes suchen wir die Parkmoeglichkeit neben einer Parkanlage mitten im Zentrum unweit des beruehmten Platzes. So dies waere geschafft. Als nächstes laufen wir mal zu einem empfohlenen Backpackerhotel, um zu sehen ob es sich lohnen wuerde ein Zimmer zu beziehen. Nachdem wir einen Blick in die Lobby und ein Zimmer geworfen haben, lassen wir das glaub lieber. In unserem Heim haben wir sicher das bequemere Bett.
Nach einem notduerftigen Mal ( Huenerspiess mit Fladenbrot ) sind wir schon etwas laufmuede und legen uns mal fuer eine Weile in die Koje. Sehlig schlafen wir promt ein. Erst als es dunkel ist machen wir uns auf etwas vom Nachtleben in dieser Stadt zu erforschen.
Ganz viele Menschen sind auf den Strassen unterwegs, man geht also aus am Samstagabend. Unten am Fluss sehen wir ein beleuchtetes Haus, das auf einer Insel im Fluss steht. Da kriegen wir sicher einen Tee. Tatsaechlich sind fast alle Plaetze drinnen und draussen besetzt. Hier wird Tee getrunken und Wasserpfeife geraucht! Sogar die Frauen! Wir unwissenden Touristen haben nur keine Ahnung wie man das Zeugs bestellt. Dank englisch sprechenden Iranern und mit Hilfe des Abraeumpersonal kriegen wir doch noch unseren Tee und eine Wasserpfeife mit Apfelgeschmack. Endlich kann Sonja mal an so einer Wasserpfeife nuckeln. Aber wir beide sind nicht besonders begeistert davon. Vom Apfel merkt man kaum etwas. Dafuer ist die Atmosphaere hier schoen. Es gibt auch viele Frauen die ohne Maenner hier sind.


Bildergallerie 6

Freitag 26.11.2004


Noch vor sieben Uhr Morgens weckt uns Laerm und geschaeftiges Treiben. Tatsaechlich werden Verkaufsstaende um uns herum aufgebaut. Trotz harten Verhandlungen muss Michi kapitulieren und an den Strassenrand umparkieren.
So marschieren wir frueh los zum armenischen Viertel. Die Bethlehem Kirche wurde um 1655 gebaut. Die Wandmalereien im Innern zeigen die Geschichte Christi. Die Bilder sind sehr gut erhalten, wie auch der ganze Bau. In diesem Viertel sollen etwa 10'000 armenische Christen leben. Bei der Kirche nebenan, sehen wir sogar zwei Frauen ohne Kopftuch ueber den Hof laufen. Da es Sonntag ist, ist auf den Strassen nicht viel los und demzufolge sehr ruhig.
Als wir am Fluss entlang zur Innenstadt zurueckgehen, wird Michi von einem Iraner angesprochen. Er sei Lehrer an der Landwirtsschaftschule und ist heute mit einer Horde Schuelerinnen unterwegs. Interessiert will er von Michi vieles wissen. Derweil wird Sonja von den Maedels gepackt, um gemeinsam fuer ein Foto hinzustehen. Als sich Sonja auf Farsi bedankt und auf Wiedersehen sagt, gibt es ein allgemeines Gekicher. Hat Sonja wohl die Worte falsch ausgesprochen, oder ist es so lustig wenn Auslaender Farsi sprechen? Schlussendlich fragt der Lehrer brav Michi an, ob er denn Sonja selber eine Frage stellen darf. Er will wissen wie es so ist ein Kopftuch tragen zu muessen. Da es zum Glueck nicht so heiss ist, sei das okay, gibt sie ihm zu verstehen. Als wir ihm dann noch erzaehlen, dass in Europa die Frauen anziehen koennen was sie wollen, also auch kurze Sachen, scheint er doch ueberrascht. Auch, dass Religionsfreiheit herrscht, schien er noch nicht zu wissen. Wir erklaeren auch, dass wir trotzdem vielen Gesetzen und Vorlagen zu folgen haben.
Die Teehaeuser unter der huebschen Steinbruecke haben noch nicht geoeffnet. Das Internet hat auch geschlossen, sowie fast alle Laeden an der Chahar Bagh-e Abbasi. Es duerstet uns sehr nach Tee und einer Marschierpause. Also gehen wir halt weiter zum grossen Platz Meydan-e Emam. Hier schallt uns jedoch laut traellernd der Mullah von allen Seiten per Lautsprecher entgegen. Es ist Mittag und das Sonntagsgebet ist noch voll im Gange. Soldaten und die Feuerwehr mit Wasserwerfer stehen auf dem Platz. Wir sehen aber keine Menschenmengen, was soll den wohl dieser Auftritt bedeuten? Vielleicht um den Mullah und ihre Anhaenger zu schuetzen? Wir wisssen es nicht, aber von dem Mullahgeplaenkel wird uns beinahe schlecht. Dazu kommt, auch am Platz ist alles geschlossen, was nun? Wir laufen halt weiter zu einem vier Stern Hotel. Dort koennen wir in aller Ruhe Tee trinken. Auch das Internet duerfen wir dort benuetzen. Die Atmosphaere und die gediegene Einrichtung sind so richtig eine Wohltat fuer uns. Was hier wohl eine Uebernachtung kosten mag?
Nach einer ueberteuerten Pizza am Strassenrand, geht’s zurueck zum Platz. Endlich ist auch dort Ruhe eingekehrt, sogar die Soldaten sind verschwunden. Die Sheikh Lotfollah Moschee sehen wir uns nur von aussen an. Von 1603 bis 1618 wurde diese nur Privat benuetzt. Eine Zeit lang wurde diese Moschee sogar die „Frauen-Moschee“ genannt. Und zwar, weil es einen unterirdischen Tunnel unter dem Platz, bis zum Palast gegenueber gab. Die Palastfrauen seien auf diese Weise zum beten gegangen, ohne von der Oeffentlichkeit gesehen zu werden. Die Kuppel, sowie die Aussenwaende sind mit sehr schoenen Blumenmustern und Arabesken, vor allem mit Blautoenen, geschmueckt.
Mehrmals wird Michi von Iranern angesprochen. Freudig benutzen sie das gelernte Englisch um etwas zu plaudern. Von allen werden wir Willkommen geheissen, einige geben sogar ihre Telefonnummer, falls wir mal Hilfe benoetigen wuerden.
So, nun gehen wir also zu der legendaeren grossen Moschee, frueher als Masjed-e Shah, heute als Masjed-e Emam bekannt. Nach 26 jaehriger Bauzeit wurde sie 1638 fertiggestellt. Es ist ein Meisterwerk islamischer Baukunst und gehoert zu den schoensten im ganzen Iran. Herrliche Mosaiken findet man auf den Portalen, den drei Gebetshallen, den Kuppeln, Minaretten und Arkaden. Die Besonderheit liegt darin, dass die beiden 48 Meter hohen Minarette neben dem Hauptportal nicht parallel zu den beiden Minaretten neben der Gebetshalle im Hof stehen, sondern einen Winkel von 45° bilden. Dies erklaert sich aus der Ausrichtung der Moschee nach Mekka. Links und Recht des Innenhofes gibt es noch zwei Seitenfluegel, die je einen kleinen Garten beherbergen. In so einem huebschen Innenhof laesst es sich noch recht gut verweilen. Wir stellen uns vor, wie wohl fruehere Herrschaften in ihren Palaesten gelebt haben... Mittlerweile hat das Teehaus auf der Terasse neben dem Bazareingang auch geoeffnet. Nichts wie hin. Gemuetlich sitzen wir dann, mit bester Aussicht ueber den ganzen Platz, teeschluerfend und genuesslich Konfekt kauend da. Bald einmal kommet eine kleine deutsche Reisegruppe und wir unterhalten uns mit ihnen und ihrem Tourgide. Sie machen eine zweiwoechige Rundreise im Iran. Ganz interessiert wollen sie mehr ueber unsere Reiseplaene wissen. Auf dem Weg zurueck zum Fahrzeug treffen wir dann sogar noch auf den Motorradfahrer aus Holland, den wir vor der Grenze getroffen haben. Es tut gut, wieder einmal so unter Reisenden zu reden. Meistens haben wir ja das Gefuehl, die einzigen Touristen zu sein.



Samstag 27.11.2004


Wir sind eindeutig keine Stadtmenschen und beschliessen den Bazar hier auszulassen, dafuer noch heute weiter zu fahren. Wir bringen noch den Stadtplan zu dem Geschaeft Nomad Kilim & Carpet Export zurueck. Befindet sich gleich in der Nebenstrasse nach dem Ali Ghapu Palace. Sehr nett bekommt man hier Informationen auch ohne einen Teppich zu kaufen. Hier die E-Mailsadresse eines Mitarbeiters: hamid_ep@hotmail.com. Die Koordinaten des Parkplatzes beim Park sind: N 32° 39,29“ E 51°40,33“.
Suedlich fahren wir aus Esfahan raus. Zuerst gibt es noch ein paar grosse Felder, irgendwann fuehrt die Strasse aber nur noch durch Steinwueste. Selten befinden wir uns tiefer als 2000 M.ueb.M. Niedrige Buesche wachsen und halten dem extremen Klima stand. Am Horizont begleiten uns Bergkaemme. Bei Sonja kommen Erinnerungen an Australien auf... Bei den Toenen von Dire Straits und Queen geniessen wir die, meist Menschenleere, Landschaft. Bei einem kleinen Dorf tauchen ploetzlich uralte Lehmbauten auf. Eine antike verfallene Stadt, neben den neueren Haeusern. Im anschliessenden Tal fliesst ein Fluss. Von dieser Seite her sieht man die vielen Haeuser die hoch auf dem Felsen gebaut wurden.
Weiter geht es auf der vielbefahrenen und meist 4 spurigen Hauptstrasse. Als Schlafplatz suchen wir wieder einen Huegel neben der Strasse. Zum zNacht machen wir uns ein koestliches Raclette. Sogar Maiskoelbchen und Essiggurken haben wir noch aus der Tuerkei. Mhhh. Das macht fast ein bischen Heimweh...



Sonntag 28.11.2004


Frueh fahren wir weiter. Die Strasse fuehrt bald etwas mehr ins Gebirge hinein. Ploetzlich fliesst ein Fluss rechts neben der Strasse entlang. Das Ufer ist mit Gras und Baeumen gesaeumt. Ab hier gibt es mehr Wohnsiedlungen und es sind grosse Felder angelegt. Von Weitem sehen wir die Felsengraeber Naghsh-e Rostam. Es ist Mittag als wir vorfahren und wir sind die einzigen Touristen. Der Mann am Eingang begruesst Michi herzlich, heisst ihn willkommen und will, wie so oft, wissen ob Sonja seine Frau sei. Wie es hier halt so Sitte ist, verhaelt sich Sonja brav und still und aergert sich im stillen ueber dieses abschaetzende Gehabe. Fuer Sonja ist es geradezu eine Wohltat, als ein Grabrestaurierer kommt, begeistert mit uns plaudert und auch sie selbstverstaendlich in das Gespraech mit einbezieht. Fuer uns, die wir in der Zeit der Gleichberechtigung aufgewachsen sind, ist es nicht ganz einfach diese von Maennern dominierte Welt hinzunehmen geschweige denn zu verstehen.
Es gibt hier vier Felsengraeber und zwar fuer die Koenige Dareios I. (522-485 v.Chr.), Xerxes I. (485-465 v.Chr.), Artaxerxes I. (464-425 v.Chr.) und Dareios II. (425-405 v.Chr.). Die imposanten Graeber sind in eine senkrechte Felswand hineingetrieben worden. Ober-und unterhalb des Eingang sind jeweils viele Figuren und Verziehrungen in den Felsen kunstvoll eingehauen worden. Es gibt auch noch 5 grosse Reliefs unterhalb der Graeber. Die meisten sind sehr gut erhalten und zeigen die Verstorbenen meistens hoch zu Ross im Kampf gegen Ihre Feinde, oder aber mit einer Koenigin. Diese Figuren sind beeindruckend fehlerfrei und schoen proportioniert aus den Felsen gehauen worden. Wieder einmal koennen wir die damahligen Kuenstler bewundern, mit wie viel Muehe und Arbeit so ein Werk zur Vollkommenheit gebracht wurde.
Nur ein paar Kilometer weiter befindet sich der beruehmte, und zu den grossartigsten Ruinenstaetten der Welt zaehlende Palast Persepolis. Noch 50 Jahre vor der Akropolis in Athen errichtet, war sie die Hauptstadt der Achaemeniden. Dareios I. begann 512 v.Chr. mit dem Bau dieses massiven Komplexes. Waehrend 150 Jahren wurde Perseopolis von seinen Nachfolgern erweitert und vergroessert. Heute fasst das Areal 125'000 qm. Die vielen, von hiesigen Wissenschaftlern geschriebenen Buechern, wurden noch vor der Vernichtung der Stadt ins Griechische uebersetzt, und hat nachweislich die westliche Kultur und Zivilisation wesentlich beeinflusst. Die Stadt ist etwas erhoeht und man steigt erst eine riesige Treppe empor. Alle Stufen sind breit und tief gehalten, damit die Herrscher auf ihren Pferden hinaufreiten konnten. Wir haben mittlerweile schon einige Ruinenstaette gesehen, sind ab diesem Anblick aber doch sehr sprachlos. Xerxers riesiges Portal ist mit schoenen Relifs und an den Seiten mit Stiermenschdarstellungen verziehrt. Immer wieder finden sich ueberlebensgrosse Tiergestalten und Koepfe. Jedes Treppengelaender ist mit Steinhauereien verziehrt, oftmals alle paar Meter wiederholend, die exakt gleichen Figuren. Wissenschaftler sind sich noch nicht einig ob Alexander der Grosse, Perseopolis vorsaetzlich niedergebrannt hat . Bei den Ausgrabungen stiess man auf eine dicke Schicht aus Asche, die beweisen soll, dass der Palast vorsaetzlich und nicht aus einer Unachtskamkeit beim Festgelage Alexanders angezuendet wurde. Brennmaterial hatte in grossen Mengen herbeigeschafft werden muessen, um den Palast aus Granit und feuerfesten Ziegeln vernichten zu koennen.
In der Naehe gibt es ein Restaurant wo man anscheinend auch uebernachten kann. Nach ein bischen feilschen kriegen wir den Parkplatz zu einem annehmbaren Preis. Die Dusche kann man aber erst um sechs Uhr Abends benuetzen...dann erst gibt es heisses Wasser. Wir sagen dazu nur eines: die Dusche ist nichts fuer verwoehnte europaeische Augen ...aber zwei ungeduschte, sparsame und an einiges gewoehnte Reisende wie wir, lassen uns davon nicht abschrecken ( im Auto Duschen heisst ausraeumen, kurz, heftig duschen, dann Wasser ausschoepfen, putzen und einraeumen und vollen Abwassertank bald leeren ).
Im Restaurant sind wir dann die einzigen Gaeste, wir muessen zuerst den Koch und den Kellner finden. Dann haben wir die Wahl zwischen Haehnchen oder Gemischtem Fleischspiess. Dazu das uebliche, Joghurt, etwas Gruenzeug und saure Gurken. Morgen werden wir wieder selber kochen...



Montag 29.11.2004


Wir sind ja recht nah an Shiraz, unserem naechsten Ziel. So muessen wir uns nicht beeilen um aus dem Bett zu kommen. Nach eineinhalb Stunden fahren wir in die Stadt hinein. Wiedereinmal fahren wir zuerst etwas falsch, da nicht alle Strassen angeschrieben sind, oder auch die Stadtplaene im Reisefuehrer etwas duerftig sind. Es ueberrascht uns nicht, dass die Touristeninformation nicht dort ist, wo sie gemaess Reisefuehrer sein sollte. In dem modernen Gebaeude findet sich doch bald jemand der uns erklaert, dass diese an der gleichen Strasse etwas weiter ostwaerts sei. Ein aelterer Herr will uns sogar hinlotsen und faehrt mit seinem Auto voraus. Tatsaechlich erreichen wir einen grossen Touristenkomplex. Es gibt einige Zimmer und eine Art Campingplatz; ein Gaertchen in der Mitte eines Parkplatzes. Es hat sogar Tische und Baenke und was uns zum Bleiben ueberzeugt, ein blitzblank sauberes und riesieges WC/Bad nur fuer uns allein. Vielleicht muessten wir an dieser Stelle einmal von den Aenderungen der sanitaeren Einrichtungen erzaehlen. Bereits in Griechenland gab es des oeftern die sogenannten Stehklohs, die man von den franzoesischen und italienischen Autobahnraststaetten kennt. In der Tuerkei kamen dann Wasserschlaeuche oder kleine Giesskaennchen dazu. Denn in diesen Breitengraden ist es ueblich, sich nach dem Geschaeftchen mit Wasser zu waschen. Es braucht ein bisschen Uebung bis man den Dreh raus hat. Aber spaetestens bis im Iran sind wir uns recht gewoehnt und finden das ganze auch sehr hygienisch. Nur leider laesst der Zustand der Einrichtungen oft zu Wuenschen uebrig. Deshalb unsere Freude hier.
Im dazugehoerigen Restaurant genehmigen wir uns erst einmal einen Tee. Sonja hat schon wieder Hunger und moechte was essen. Das Angebot Kebab mit Reis oder Reis mit Kebab – nein danke. Doch es gibt noch Suppe und Salat. Die Suppe mit Gemuese und nur ganz wenig Fleisch. Sonja ist hingerissen, der gemischte Salat wird sogar mit einem Kaennchen feiner Sauce serviert, koestlich. Hier die Koordinaten: N 29° 36,700’ E 52° 34,333’
Gestaerkt machen wir uns also an die Arbeit. Die Schmiernippel an der Unterseite des TCM sollen wieder mal gefettet werden, das Solarpenal und die Scheiben sollen geputzt, sowie einiges im PC nachgefuehrt werden.



Dienstag 30.11.2004


Das Fruehstueck genehmigen wir uns einmal im Restaurant. Danach geht’s ab Richtung Zentrum. Als erstes besuchen wir Arg-e Karim Khan, das ist eine Burg welche um 1760 erbaut wurde. Im Innenhof ist eine schoene Gartenanlage angelegt. Das alte Hamam (Bad) koennen wir auch besichtigen.
Als naechstes laufen wir die halbe Stadt ab um Linsenmittel fuer Sonja zu finden. Dabei treffen wir sehr Hilfsbereite Menschen die uns in Gespraeche verwickeln. Wir besichtigen noch die Moschee beim Bazar und kaufen noch ein wenig ein. Wir finden ein schoen traditionell eingerichteten Restaurant, das sich im Untergeschoss neben der Moschee befindet. Es gibt einen Teich mit Goldfischen in der Mitte und die Decke besteht aus geschwungenen, runden Steinkuppeln. Man isst hier zu live Musik. Es ist eine sehr orientalische Atmosphaere.
Da wir beschliessen noch einen Tag laenger zu bleiben marschieren wir zu Fuss zum Camping zurueck. Es wird Zopf gebacken und Siesta gehalten. Am Abend besuchen wir noch das Internetcafe. Es gibt uebrigens ganz feine Guetzli in den Konditoreien hier. Wir sind denen verfallen und haben grad eine grosse Schachtel gekauft.



Mittwoch 01.12.2004


Regentropfen wecken uns. Wir geniessen den feinen Zopf waerend einem ausgiebigen Fruestueck. Als der Regen etwas nachlaesst marschieren wir die paar Kilometer zum Mausoleum des 1389 verstorbenen Dichters Hafez. Bereits 60 Jahre nach seinem Tod entstand hier eine erste Gedenkstaette. Mit verschiedenen Blumen ist ein schoener Garten rund um die Gebaeude angelegt. Einige beruehmte Gedichte sind an den Waenden eingraviert, aber eben nur in Farsi. Hier treffen wir auf einen Englaender den wir schon von Esfahan her kennen. Er ist in Begleitung eines Franzosen und wir plaudern gemuetlich in dem angrenzenden Teehaus. Ploetzlich tritt eine junge Iranerin auf uns zu und moechte sich mit uns unterhalten. Sie ist etwas schuechtern hat es aber doch gewagt uns anzusprechen. Sie ist Basketballspielerin und zeigt uns Fotos von der ganzen Mannschaft. Beim Spiel selber tragen sie kurze Hosen und kein Kopftuch, dann sind aber nur Frauen anwesend! Auf offiziellen Fotos hingegen, werden lange Kleider und Kopftuch getragen. Von Sonja will sie einiges ueber Maenner-Frauen Beziehungen in Europa wissen. Sie kann es kaum fassen, dass Michael auch mit einer anderen Frau zu Mittag essen duerfte. Sie findet Michi einen tollen Mann und wuerde ihn vermutlich gern einladen, hat aber keine Zeit laenger zu bleiben.
Beim Ausgang treffen wir auf einen Schweizer und eine Neuseelaenderin die mit einem VW Bus unterwegs sind. Endlich treffen wir einmal Leute mit dem eigenen Fahrzeug. Sie kommen nicht mit uns zu dem Mausoleum eines anderen bekannten Dichters mit, aber sie wollen uns ueber Ihre Reiseroute informiert halten.
Wir vier anderen fahren zur Abwechslung per Taxi zu dem Park mit dem Mausoleum von Sa’adi. Er ist wohl der bekannteste Dichter im Iran. Das farbenfrohe Mausoleum, mit blauen Kacheln und rotem Marmor wird von einer tuerkis Kuppel ueberdeckt und liegt ebenfalls in einem schoenen Garten. Als wir hier sind, kommt gerade eine Klasse kleiner Maedchen hinzu. Die erwachsene Tochter der Lehrerin spricht uns wieder gleich an und moechte etwas Konversation ueben. Derweil werden wir von der Horde Maedchen umlagert und beginnen sie zu fotografieren. Uii, die Freude ist gross wenn wir ihnen die Fotos der Digikamera zeigen koennen. Kaum sind sie weg, werden wir von einem jungen Paar angesprochen, sie bitten uns auch um etwas Zeit zum reden. Wir koennen ihnen die Verschiedenheiten unserer drei Laender erklaeren. Und wir efahren zum Beispiel wie sich junge Leute denn so kennenlernen. Dies geschiet am besten auf der Uni, denn dort duerfen Maedchen und Jungs miteinander reden ohne Probleme. Haben sich zwei gefunden muessen sie auf eine islamische Art „verheiratet“ sein, damit sie zusammen unterwegs sein duerfen. Das wird sogar oft von der Sittenpolizei kontrolliert. Wenn der Polizist ihr nicht glaubt, wird die Mutter angerufen. Gibt diese ihren Segen weil sie ja Bescheid weiss ist das okay, falls nicht...Wir vier freuen uns alle ueber die vielen Kontakte am heutigen Tag.
Der Englaender und der Franzose kommen noch auf einen Kaffe und Guetzli bei uns vorbei und staunen nicht schlecht ueber unser Fahrzeug.



Donnerstag 02.12.2004


Wir geben unser Luxusbad und den ruhigen Stellplatz auf und fahren aus Shiraz heraus. Auch nach Shiraz gibt es noch viel Landwirtschaft, denn es soll ganzjaehrig ein mildes Klima haben und Wasser gibt es auch. Die breiten Taeler die wir dann meistens durchfahren, sind dann wieder steinige Wuesten. Die Strasse fuehrt langsam aber stetig aufwaerts bis wir einen Pass von 2600 M.ueb.M. erreichen. Einmal sehen wir auf einen riesigen wunderschoenen Salzsee hinab, aus dem sich ein paar Berggipfel erheben. Uns gefaellt die einsame Gegend und die riesigen Weiten.
Waehrend dem Eindunkeln erreichen wir Sirjan und suchen uns eine Nebenstrasse wo wir uns fuer die Nacht hinstellen koennen.



Freitag 03.12.2004


Trotz Sonntag sind hier die Leute schon frueh auf der Strasse unterwegs. Wir fahren erst mal aus der Stadt heraus. Vom Motor her riecht es stark nach verbranntem Diesel. Also nutzen wir die Fruehstueckspause um alle Dieselleitungen zu pruefen und neu anzuziehen.
Gegen Mittag treffen wir in Kerman ein. Wir suchen ein Guesthous auf, das einen Parkplatz haben soll. Der Parkplatz befindet sich im Innenhof und der Toreingang ist natuerlich viel zu klein fuer unser Schnupftrueckli. Die Zimmer sind nicht sehr anmachend, wir ziehen unser eigenes Bett vor. In dem Luxushotel, wo wir vorbeigefahren sind wollen wir mal nachfragen. Als wir die Lobby betreten kommt gleich der Chef hinzu und laedt uns erst zu Tee und Guetzli ein. Er weiss sofort was wir moechten und zeigt uns den Hinterhof wo wir parkieren koennen. Auch Duschen duerfen wir hier. Er gibt uns wirklich das Gefuehl sehr willkommen zu sein. Leute von einer deutschen Hilfsorganisation sind auch gerade eingetroffen und wir unterhalten uns mit ihnen. Der Mann, ein Oesterreicher, wird nun fuer die naechsten 9 Monate in Bam arbeiten. Kurz darauf kommt noch ein Oesterreicher, der hier waehrend ein paar Wochen eine Maschine installiert. Den Rest des Nachmittags verbringen wir gemuetlich und geniessen die Dusche in einem der tollen Hotelzimmer. Mit dem Monteur essen wir zusammen in dem hoteleigenen Restaurant zu Abend.



Samstag 04.12.2004


Nach dem Fruehstueck laufen wir ins Zentrum. Als wir beim Bazar eintreffen spricht uns ein Touristguide an, es gaebe eine Ausstellung von Handarbeiten im Innenhof, wir sollen diese doch besuchen. Tatsaechlich gibt es ein paar schoene Sachen. Zum Beispiel Bilder die aus verschiedenen Holzstueckchen bestehen, die sich ganz fein zusammenfuegen und exakt gearbeitet sind. Ebenso sind wir von den verschiedenen Gegenstaenden aus schwarzem Stein beeindruckt. Zum Beispiel ein Schwert, das mit vielen kleinen Mustern wie ein Scherenschnitt verziehrt ist. Kelche, kleine Truhen oder Kerzenstaender, sind auch aus diesem Stein gearbeitet. Auch gibt es wunderschoene Teppiche, Lederwaren, Mosaiksachen etc.
Der Mann von vorher ist ploetzlich wieder bei uns uns moechte uns zum Tourismusstand bringen. Dort erhalten wir Tee und einige Informationen ueber die Sehenswuerdigkeiten der Region. Ein Filmteam ist gerade dabei, die Ausstellung zu filmen. Ploetzlich heisst es ob wir Zeit fuer ein Interview haetten. Ja klar haben wir. Hossein, der Tourguide spielt den Uebersetzer. Wir werden ueber unsere Eindruecke im Iran gefragt, wo wir schon waren und wie uns Land und Leute gefallen. Das ganze soll in ein paar Tagen am Fernseher gezeigt werden. Die Filmcrew hat Freude und es gibt noch ein paar Erinnerungsfotos.
Danach sehen wir uns noch das ehemalige Bad an. Dies ist jetzt ein Museum mit Wachsfiguren, die die Taetigkeiten von damals darstellen. Es ist ein sehr schoenes und riesiges Bad. Es gibt mehrere Raeume die mit viel Marmor ausgekleidet sind, in jedem gibt es auch Wasserbecken. Das traditionelle Teehaus in der Naehe ist auch in einem ehemaligen Bad untergebracht. Wir machen einen Halt fuer einen Tee. Hossein kommt auch zu uns und wir unterhalten uns lange. Er ist uns sehr symphatisch und wir sind an einer gemeinsamen Fahrt in die Wueste interessiert. Es soll einen alten Karawanenweg geben der bis nach Bam fuehren soll. Da wir aber noch eine andere Staette sehen wollen, koennen wir nicht diesen Weg ganz nehmen. Er hat kein eigenes Fahrzeug und wuerde deshalb mit uns fahren. Er laedt uns noch ein mit ihm und seiner Mutter zu essen. Seine Mutter soll 98 Jahre alt sein und wohnt in einer sehr einfachen und kleinen Wohnung. Da der Mann frueh gestorben ist, und Hossein das aelteste Kind war, musste er frueh arbeiten. Auch im Moment sei es an ihm, die Mutter mit dem noetigen zu versorgen. Das Essen ist schon gemacht und wird mit dem gekauften Reis und Brot ergaentzt. Es ist eine Art Suppe mit Kartoffeln und einem Gemisch aus Hackfleisch und Kichererbsen und schmeckt ausgezeichnet. Die Mutter meint, sie wuerde es alle Tage kochen, wenn wir wiederkaemen. Trotz des hohen Alters scheint die Dame noch sehr vif zu sein. Sie entschuldigt sich sogar, dass sie nicht englisch kann. Nach dem Essen gibt es den obligaten Tee. Mehr als sattgegessen verlassen wir die Zwei. Hossein will Abends zu uns ins Hotel kommen um zu sehen ob wir nun eine Tour zusammen machen wollen.
Wir checken mal das Internet und haben eine Meldung des jungen Paerchens mit dem VW erhalten. Sie wollen in ein paar Tagen an der Grenze sein. Das ginge ja wunderbar auf. Wir sitzten die meiste Zeit in der warmen Lobby und reden mit den anderen Europaern. Abends kommt Hossein. Wir machen also fuer Morgen frueh um halb zehn ab.



Sonntag 05.12.2004


Schon um neun sind wir bereit. Wir warten in der Lobby auf Hossein. Um zehn ist er noch nicht da. Wir sind etwas veraergert und geben ihm noch eine Viertelstunde. Endlich kommt er dann doch noch. Zuerst fahren wir zu einer Gasfuellstation. Michi baut die eine Flasche aus. So eine Flasche hat nun mehr als drei Monate gereicht um zu kochen, backen und heizen. Michi will den passenden Adapter suchen, aber die Angestellten haben einen speziellen Schlauch mit einem Verschluss der ueber den ganzen Flaschenhals gestuelpt wird und so das Gas unter Druck einfuellt. 11 kgs kosten uns etwa CHF 0.80.
In Mahan gehen wir zuerst alle Zutaten fuer das „Raguscht“ einkaufen. Danach besichtigen wir das Mausoleum von Aramgah-e. Das war ein weitgereister und weiser Mann und sein Grab hier wird nun verehrt. Wir koennen sogar auf das Dach gehen und die Minarette besteigen. Eine ganz enge Wendeltreppe fuehrt in die Tuermchen hinauf und wir haben einen schoenen Ausblick auf die grosse Kuppel und das Dorf. Danach fahren wir zu dem Gartenpalast Shahzade. Vor ein paar hundert Jahren hat hier ein Shah gewohnt, nun ist es oeffentlich zugaengig und beherbergt ein Restaurant und Teehaus.
Nun fahren wir aber weiter ins Gebirge und muessen einen Pass ueberwinden. Auf einmal riecht es wieder stark nach Diesel. Grrr! Wieder ein Schlauch lose! Michi hat keine Lust hier anzuhalten. Aber nach einer Weile sieht er, dass wir Diesel verlieren. Motorhaube auf und schon sieht er das Pech. Die Schraube der Einspritzpumpe ist verschwunden! Hat sich einfach in Nichts aufgeloest! Der Mech ist gefragt und muss wiedereinmal improvisieren. Eine solch spezielle Schraube haben wir natuerlich nicht dabei. In ziemlich nuetzlicher Frist ist es getan und wird hoffentlich lange halten.
Die Strasse fuehrt nun stetig bergab. In weiter Ferne koennen wir schon die Wuestenebene erkennen. Die Auslaeufer des Gebirges fallen auch immer mehr ab, um dann fast abrupt im Sand aufzuhoeren. Am Rande der Wueste sehen wir bereits den Oasenort Shahdad. Dort angekommen fahren wir schnell bei der Polizei vorbei um zu sagen, dass wir uns ueber Nacht hier in der Gegend aufhalten.
Immer noch auf der Teerstrasse fahren wir vom Gebirge weg. Etwas entfernt koennen wir eine sandfarbene Gebirgskette erkennen. Dieses Gebiet soll 11'000 qkm gross sein und besteht fast nur aus einzelnen Felsen und Huegel die ueber die Jahrhunderte durch Wind und Sand aus der Gebirgskette heraus entstanden sind. Die Sonne ist schon hinter den Bergen verschwunden als wir den Platz erreichen. Weg von der Strasse und ab in den Sand geht’s. Irgendwo hinter einem Huegel wird geparkt. Herrlich! Sonja kann endlich wieder mal ohne Kopftuch rumlaufen. Da es schon eindunkelt, wirken die von Sand und Wind geformten Felsen in dem beige-dunklen Sand etwas mystisch.
Hossein ist nun grad ziemlich gefragt, Zelt aufstellen und Kochen. Beim kochen schaut Sonja natuerlich interessiert zu. Alle Zutaten werden zum Schluss zusammengestampft, so erhaelt man ein Mus plus die Suppe dazu. Mit Fladenbrot zusammen gibt es eine vollwertige Mahlzeit und schmeckt hervorragend.
Vor dem Schlafen gehen, bestaunen wir noch den klaren Sternenhimmel. Wir koennen uns keineren schoeneren Sternenhimmel, als in der Wueste vorstellen.



Montag 06.12.2004


Um sieben stehen wir auf, Sonja schnappt sich gleich die Kamera und laeuft zu der naechsten Huegelkette. Obwohl die Strasse in der Naehe ist, macht es den Anschein, als dass wir uns mitten im Nirgendwo, zwischen Sand und diesen grossen Felsen, befinden. Es ist einfach herrlich. Wenn wir doch nur gewusst haetten, dass diese Region mittlerweile fuer Touristen sicher geworden ist...Dann waehren wir alleine, und fuer ein paar Tage, in dieser speziell geformten Felsenlandschaft geblieben.
Tatsaechlich stellt sich heraus, dass die Gewuerzroute zwischen den ersten Gebirgszuegen hindurchgefuehrt hatte. Anhand Hosseins Erzaehlungen, dachten wir, der Weg fuehre am Rand der Wueste Lut entlang. Wir koennen also nicht zu lange hier bleiben und brechen unsere Zelte hier gleich nach dem Fruehstueck ab.
Bei einem kleinen Dorf machen wir ganz kurz Halt um eine alte Karawanserei zu besuchen. Es wird gerade kraeftig renoviert. Die vier Ecktuerme, die dicke Mauer und einige Gebaeude stehen noch. In der Mitte laeuft ein Wasserkanal hindurch, ansonsten ist es ein riesiger Platz wo frueher wohl die vielen Kamele einer vorbeiziehenden Karawane platziert wurden.
Ziemlich eng und steil windet sich die Strasse von den 300 bis auf 2700 M.ueb.M. hinauf. Nur um auf der anderen Seite gleich wieder steil abzufallen. Nach dem naechsten Dorf hoert der Teerbelag auf und es geht mit Schotterpiste weiter. So verlieren wir natuerlich noch mehr Zeit. Hossein hat das gar nicht gewusst, denn er ist diesen Teil der Strecke gar noch nie gefahren! Wir sind ueberrascht, hatte er uns doch von seinen vielen Touren mit Touristen oder Geologen in dieser Gegend erzaehlt. Er meint staendig wir kaemen doch noch zeitig in Bam an und will partout nicht einsehen, dass er sich in der Zeit verkalkuliert haben. Das hat zum Teil auch mit der Kultur und anderen Denkweise zu tun.
An der Kreuzung bei der Hauptstrasse trennen wir uns von ihm und fahren leider ohne Abstecher nach Rayen nach Bam. Kurz vor dem Eindunkeln treffen wir dort ein. Das Bild der Zerstoerung ist immer noch gross. Zwar sind die meisten Truemmer weggeraeumt worden, aber die Luecken zwischen halb verfallen Haeusern sind wie stumme Hilferufe. Beinahe hoenisch duenkt es uns, dass praktisch alle grossen Baeume entlang der Strassen sowie die Palmengaerten stehen geblieben sind. Das Erdbeben vom 26.12.2003 hat nur ein paar Sekunden gedauert, es hat aber den Tod fuer ganz viele Menschen gebracht.
Ein wenig irren wir von einer Strasse zur anderen. Finden dann den beruehmten Akhbar. Er macht einen etwas arroganten und selbstgefaelligen Eindruck auf uns, und als er uns USD 7.00 fuer das Stehen vor seinem Guesthous abknoepfen will, fahren wir weiter. Wir stehen schlussendlich auf dem Parkplatz vom Tourist Inn.
Nun muessten wir dringend noch ein Internet finden um herauszufinden ob Manu und Rachel schon hier sind. Als wir im Hotel nach dem Coffenet ( heisst in Iran so ) fragen, meint er zuerst er habe nur Tee hier. Dies als Idee, wie wir uns oft durchfragen und dann wegen der Verstaendigungsproblematik lange nicht zum Ziel kommen. Beim Kreisel ist eine Hilfsorganisation mit einigen Containern eingerichtet. Wir fragen mal den Wachsoldat und der bringt uns gleich ins Buero. Wir hoffen schon, dass wir hier vielleicht an den PC duerfen. Tatsaechlich haben alle vermutet wir kaemen von einer Hilfsorganisation aus der Schweiz und arbeiten hier. Als irgendwann unser Wunsch nach dem Internet verstaqnden wurde, werden wir mit einer Wegbeschreibung weggeschickt. Dort wo das Internet sein soll, gibt es zwar Computer, nicht aber eine Verbindung. Schlussendlich geht einer in seine Wohnung und holt dort seine Karte mit einem Code anhand dessen man einen Zugang zum Internet bekommt. Wir koennen also kurz die Mails checken. Das Paerchen wird erst morgen hier eintreffen und wir schreiben schnell, dass wir in einem anderen Hotel warten als urspruenglich angenommen.
So, das wichtigste ist erledigt. Im Hotel trinken wir Tee in der Lobby, welche von einem Heizstrahler gewaehrmt wird. Ein Angestellter erzaehlt uns, dass er beim Erdbeben 4 kleine Kinder verloren hat. Es schein ihn zu beruehren, als wir erzaehlen, dass wir ueber das Erdbeben per TV erfahren haben und einige Hilfsorganisationen unterstuetzen. Akhbar kommt dann mit seinen Touristen in diesem Restaurant zum Essen. Bei dieser Gelegenheit koennen wir uns noch mit einem alleinseisenden Schweizer und einem jungen Paar aus Bangladesch unterhalten.< /h4>

Dienstag 07.11.2004


Am Morgen suchen wir zuerst das Hotel Azadi auf. Welch Ueberraschung, wir duerfen hier kostenlos stehen. Es gibt aber keine Duschmoeglichkeit. Geldwechseln koenne man auch nur auf der Bank. Wir fahren zurueck ins Zentrum, finden sogar den Postcontainer und einen Briefkasten. Hoffentlich finden die Postkarten ihren Weg in die Schweiz. Des Weiteren klappern wir alle moeglichen Banken ab, aber nirgends koennen wir Dollar in Rial wechseln. Wie sollen wir denn etwas Geld unter die Leute bringen? Vielleicht gibt es bei der Zitadelle eine Moeglichkeit.
Doch hier ist nur ein Mann in einem Haeuschen, der notiert wer so kommt. Nicht einmal Eintritt duerfen wir bezahlen. Die alte Stadt gleicht wirklich einem grossen Truemmerfeld. Es wurde ein Holzsteg fuer die Begehung ueber dem Schutt errichtet. Ob hier wohl auch Menschen bis letzten Dezember gelebt haben? Wir koennen uns lebhaft vorstellen, dass man kaum eine Ueberlebenschance hat, wenn diese Truemmer ueber einen herfallen. In der Mitte auf dem Huegel, ist die Burg. Etwas von der meterdicken Mauer steht noch. Auch den Turm koennen wir noch erkennen. Der Holzsteg fuehrt nur bis kurz vor den Huegel, dann muss man wieder umkehren. Frueher gab es hier ein Teehaus und Souveniershop...
Zurueck im Hotel erklaeren wir, dass keine Bank Dollars wechseln will. Nun heisst es, wenn wir hier essen, koennen wir in Dollar bezahlen und kriegen Rials als Rueckgeld. Wir beschliessen, uns ein letztes iranisches Essen zu Gemuete zu fuehren. Ein herrliches Salatbueffet steht schon bereit. Das taegliche Menue sei etwas mit Gemuese und wird von Sonja sofort bestellt. Endlich einmal kein Kebab. Michi hingegen bleibt bei Pouletkebab. Tatsaechlich ist das heutige Menu eine Art Kraeutersuppe mit roten Bohnen und etwas Fleisch. Tja, nichts gewesen mit Gemuese. Es schmeckt trotzdem gut.
Nach einer ausgiebigen Siesta wird erst mal Brot gebacken. Im spaeteren Nachmittag treffen dann Manu und Rachel ein. Wir sind froh, dass sie unser Mail noch gesehen und uns gefunden haben. Spaeter sitzen wir dann noch lange gemeinsam in unserem Stuebli und tauschen unsere Reiseerfahrungen aus.



Mittwoch 08.12.2004


Um sieben Uhr frueh sind wir schon abfahrtbereit. Manu und Rachel gehen erst noch Tanken und Fruestuecken. Wir fahren schon los, da sie uns sowiso einholen werden.
Es gibt noch einige Doerfer nach Bam, welche auch viele Dattelpalmen haben. Doch dann wird es flacher und unbewohnt. Die Wueste hier ist meist um die 400 M.ueb.M. Weit entfernt, ueber dem steinigen Grund, flimmert es und oft meinen wir einen Palmengarten zu erkennen. Es stellt sich aber dann heraus, dass dies nur ein paar, vielleicht meterhohe, meist duerre Buesche sind. Dann gibt es immer mehr Sand zwischen den Steinchen, dann und wann sogar kleine Sandduenen. Und ploetzlich tauchen, wie aus dem Nichts, Dromedare auf. Sie laufen den Bueschen nach und wenn sie nicht vorsichtig sind, enden sie als abgefressenes Skelett am Strassenrand. Unter den Fingernaegeln juckt es uns, und neidisch beaeugen wir die Spuren, die links und rechts in den Sand hinaus fuehren. Doch eben, wir wollen heute noch die Grenze zu Pakistan erreichen und das sind 425 km. Viel zu kurz ist diese Wuestenpassage, schon bald kommt der naechste Gebirgszug in Sicht und die Hoehenmeter steigen wieder bis zu 1700 Metern an.
Gegen Mittag holen uns die Kameraden im VW-Bus ein. Fuer eine kurze Mittagsrast halten wir an. Zweimal halten Polizisten, wollen wissen wie, wo, was, und sagen wir sollen nicht hier bleiben. Anscheinend wollen sie auf Nummer sicher gehen. Jede moeglichen Probleme mit Touristen ist ja zu Vermeiden, sonst gibt es schlechte Schlagzeilen. Wir sind gerade bei Kaffee und Guetzli als ein oranger Iveco neben uns haelt. Ein deutsches Paar steigt aus, sie wollen auch heute noch nach Pakistan. Wir wollen uns also alle am Zoll treffen.
Weiter geht’s durch karges, von Bergketten durchzogenes Land. Einmal tauchen wieder wie aus dem Nichts eine Gruppe Dromedare auf. Wir fahren bei Zahedan vorbei. Nun sind es nur noch 50 km. Vor der ersten Passkontrolle halten wir an. Wir warten ziemlich lange bevor wir annehmen, dass die anderen schon im Zollhof sein muessen. Es stehen Soldaten an diesem ersten Kontrollpunkt. Viele, mit Menschen gefuellte Pick-up’s, wollen kreuz und quer durch die Passage fahren. Die Zeichen der Soldaten werden kaum ernst genommen. Da schiesst ploetzlich ein Soldat in die Luft. Zum Glueck koennen wir endlich durch. Nach ein paar Kilometer kommt die naechste Passkontrolle und auch das Buerau fuer die Fahrzeugpapiere ist nicht weit weg. Jemand meint, evt. koennen wir es versuchen heute noch ueber den Zoll zu kommen. Doch am Tor wird uns gesagt die pakistanische Seite ist schon zu. Das um vier Uhr. Demzufolge parkieren wir halt wie all die vielen Lkw’s irgendwo auf dem Zollhof.
Als wir im Restaurant sitzen fahren die anderen beiden Fahrzeuge vor. Wir dachten sie seien schon in Pakistan, erfahren dann aber dass sie ein paar Verzoegerungen gehabt haben.
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