Montag 11.12.2006
Diese Raststaette scheint das Heim einer Gruppe blauer Voegelchen zu sein. Genaugenommen gehoeren sie zur Gattung der „Fairy wren“ an. Sie sind gerade mal 4 cm gross plus einen schmalen ca. 5 cm langen Schwanz. Die Maennchen stechen durch ihre hell-und royalfarbige Koerper hervor, waehrend die Weibchen in grautoenen vorkommen, dafuer aber einen leicht blauen Schwanz haben. Vorwitzig turnen sie um unser Auto herum, gestreift vom schraegen Licht der Morgensonne. Da muss Sonja einfach die Kamera zur Hand nehmen. Zwar fliegen die kleinen Genossen immer wieder davon, lassen die Fotografin jedoch immer bis auf ein paar Meter herankommen. Um ein gutes Bild zu bekommen muss sie die tief stehende Sonne im Ruecken haben, also schleicht Sonja der Vogelgruppe eine Stunde hinterher. Dabei lernen wir Helga und Kalle kennen, ein Paar aus Hamburg, das die Voegel per Fernglas beobachtet.
Bis wir dann im Kalbarri Nationalpark ankommen, ist es kurz vor Mittag. Beim ersten Aussichtspunkt steigen wir in die Schlucht hinunter. Der Murchinson Fluss hat sich ueber die Jahrhunderte tief in das Gestein gefressen und gibt nun den Blick auf eine imposante Canyonlandschaft preis. Nun, bei Sommeranfang, ist der Fluss zum Stillstand gekommen. In tieferen Rinnen und Becken gibt es noch Wasser, welches sich sogar bis zu den naechsten Regenfaellen behaupten mag. Sehr interessant sind verschiedenfarbige Felswaende die sich hier am Ufer entlang in beige und rotbraun erheben.
Bei den Parkplaetzen gibt es jeweils Gasgrill, Tisch und Baenke unter einem Sonnendach. Wir nuetzen dies fuer ein Mittagessen.
In die naechste Schlucht moegen wir nicht hinabsteigen. Es ist drueckend heiss. Der Wind schiebt heisse Luft durch die Schlucht und treibt diese bis zum Klippenrand hoch. Dadurch scheint die Luft physisch zu werden und schlaegt unseren Koerpern spuerbar entgegen. Im spaeteren Nachmittag laufen wir die 500 Meter bis zum natuerlichen Fenster. Auf einem schmalen Felskamm steht ein zackiger Fels mit einem riesigen Loch in seiner Mitte. Man steht also wie bei einem Fenstersims da, und blickt in die sich windende Schlucht hinab. Wir geniessen das Panorama im Schatten sitzend. Sehen wilde Ziegen am anderen Flussufer und koennen sogar Fische aus dem Wasser springen sehen. Heute scheint ein Vogeltag zu sein, denn ein klitzekleiner Vogel landet nur einen Meter vor uns, stolziert auf und ab, spreitzt seine Fluegel und guckt uns herausfordernd an. Was soll das wohl bedeuten?
Erst gegen 6 Uhr treffen wir in dem Oertchen Kalbarri ein. Wir steuern einen Campingplatz an und treffen hier wieder auf Helga und Kalle. Zusammen kochen wir etwas, was unsere letzten Vorraete hergeben und verbringen den Abend gemeinsam. Diese Zwei sind seit 40 Jahren regelmaessig am Reisen und haben viel erlebt.
Dienstag 12.12.2006
Helga und Kalle fahren heute weiter. Wir bleiben heute aber noch hier. Michi hat einige Arbeiten am TCM zu tun und Sonja kuemmert sich um die Waesche und das Tagebuch. Am spaeten Nachmittag faehrt ein immens grosser, roter Bus auf die Nachbarswiese. Heraus troepfeln 20 Maennlein und Weiblein mit meist deutscher Herkunft. Es ist ein Bus vom Reiseveranstalter Roteltours. Im Bus sind im hinteren Teil die Schlafkabinen eingebaut (1m x 1m x 2m). Peter, der Chauffeur, macht sich gleich ans kochen, waehrend die Reisegruppe den Zugang zu den Schlafgemaechern sowohl Tische und Baenke aufstellt.
Wir goennen uns heute Abend ein feines Mahl im franzoesischen Restaurant. Als wir zurueck sind, sitzen bereits die zwei Berner der Reisegruppe, vor unserem Auto. Sie erzaehlen uns von ihren Reisen mit Roteltours.
Mittwoch 13.12.2006
Brot und Butter kaufen wir im Generalstore ein und fahren gleich zum Picknickplatz am Strand und fruehstuecken mit Blick auf’s Meer.
Fuer die Weiterfahrt entscheiden wir uns fuer die Strecke, die nahe an der Kueste entlangfuehrt. Auch dieser Teil gehoert zum Nationalpark und oefters fuehrt ein Weg zur Kueste um eine besondere Klippenformation zu bewundern. Moeckli ist ploetzlich gar nicht so gut drauf. Die Motorenleistung ist schwach. Also erst mal zu einem Aussichtspunkt fahren und untersuchen. Dr. Michi entfernt den Dieselfilter und setzt einen neuen ein, da dies wohl die warscheindlichste Ursache ist.
Erneut treffen wir hier auf Bekannte. Familie Toulouse faehrt vor und besichtigt mit uns die Klippenformationen. Diese Familie gestaltet ihre Auslandsaufenthalte sehr interessant; die Mutter ist Lehrerin an der Montesori Schule. Als sie in Australien ankamen sind die 3 Kinder in eine hiesige Montesorischule integriert worden. Waehrend die Mutter sich weiterbildet, wohnen sie in einem Haus, das ueber internationalen Wohnungsaustausch voruebergehend frei ist. Bereits letztes Jahr wahren sie laenger in der Schweiz und ein naechster Aufenthalt in Luzern ist bereits geplant.
Moeckli’s Wehwechen ist behoben, er laeuft wieder wie am Schnuerchen und mitte Nachmittag sind wir bald an unserem Tagesziel. Bei Coronation Beach soll man preiswert am Meer campieren koennen. Als wir ueber die Huegelkuppe gefahren kommen, trauen wir unseren Augen kaum: zwischen den Bueschen glaenzen und glitzern Autodaecher zu Hauf. An die 50 grelle und knallbunte Surfsegel und Kite-Schirme bewegen sich ueber dem blauen Meer. Wir sind erstaunt, dass sich so viel Volk hier eingefunden hat. Wir wussten nicht, dass es sich um einen Surferstrand handelt. Es gibt sogar ein Maennlein, das die Plaetze zuweist. Nur noch ein einziger Platz ist frei.
Auf unserem Erkundungslauf stolpern wir ueber ein bekanntes Fahrzeuggespann. Den weinroten, zum Wohnanhaenger ausgebauten Pferdeanhaenger mit bulligem Jeep haben wir doch beim Ningaloo Homestead stehen sehen. Die Hausherrin verlaesst gerade ihr Heim, so fragen wir nach. Es stellt sich heraus, dass dies zwei Auslandschweizer sind. Beim Kaffee erzaehlt man sich seine Geschichte. Susi und Walti laden uns dann noch zum z’Nacht ein und wir schwatzen bis spaet in die Nacht.
Donnerstag 14.12.2006
Da genug Strom vorhanden ist, koennen wir den Computer eine Weile benutzen. Und viele Stunden verbringen wir mit Susi und Walti in angeregten Gespraechen.
Freitag 15.12.2006
Heute brechen wir auf, um erst mal in Geraldton unsere Lebensmittelvorraete etwas aufzustocken. Ein Besuch im Internet darf auch nicht fehlen.
Am Nachmittag fahren wir etwas ins Landesinnere zum Ellendale Pool. Hier gibt es im Flusslauf ein riesiges Wasserbecken wo man herrlich schwimmen kann. Auf dem grossen Platz zwischen den Baeumen hat sich bisher nur ein alteres Paar mit ihrem Wohnwagen eingerichtet. Es gibt Gasgrills und Toiletten.
Samstag 16.12.2006
Es gefaellt uns hier gut und wir wollen ein paar Tage bleiben. Heute haben wir den Platz fuer uns alleine, denn das aeltere Paar ist fruehmorgens weitergefahren. Viele farbige Voegel flattern immer wieder von Baum zu Baum. Tagsueber wird es heiss und wir sind froh, uns im Wasser abkuehlen zu koennen. An diesem Abend beginnt sich der Platz zu fuellen. Die Schulferien haben begonnen und dies scheint ein bekannter Campingplatz zu sein. Eifrig werden Zelte aufgestellt. Es kommen auch Hollaender, die wir weiter noerdlich schon einmal getroffen haben und Schweizer, die gerade eben nach Australien eingewandert sind.
Sonntag 17.12.2006
Viele brechen ihre Zelte heute wieder ab und fahren weiter. Wir geniessen weiterhin unser Plaetzchen, das etwas abseits und zwischen den Baeumen gelegen ist.
Montag 18.12.2006
Locker koennten wir es hier noch laenger aushalten. Doch Weihnachten naht, welche wir in Perth bei Familie Schaub verbringen moechten. So fahren wir heute ueber Land weiter, zwischen, sich endlos erstreckenden, abgeernteten Weizenfelder entlang. Am Mittag erreichen wir ein kleines verschlafenes Kaff. Und doch, es gibt eine Poststelle, einen Kraemerladen und sogar ein kleines Kaffee inklusive Baeckerei und integriertem Videoshop. Anhand der vielen Kinderzeichnungen und Notizen von Besuchern erraten wir, dass so ein Landkaffee eine wichtige Institution ist. Kinder koennen auf dem niederen Tisch zeichnen, waehrend ihre Eltern das Gebaeck geniessen oder Besorgungen machen. Auch wir genehmigen uns einen Imbiss.
Bis jetzt sind wir suedlich gefahren und von nun an geht’s suedwestlich weiter, dem Meer entgegen. Nahe eines Salzsees soll es eine guenstige Campingmoeglichkeit geben. Bei dessen Anfahrtsweg haengt jedoch eine grosse Tafel die Beschreibt was man hier tun darf und was nicht. Der Preis pro Nacht ist uns mit 20 Dollar zu hoch, denn es handelt sich nur um einen „wilden“ Camping. Also suchen wir am Strassenrand nach einer Abzweigung. Bei einem trockenen Salzseebecken, das von vielen Baeumen umrahmt ist, finden wir einen Pfad der von der Strasse wegfuehrt.
Das wenige Wasser in dem Becken ist wohl eine wichtige Quelle fuer viele Tiere. Enten schwimmen dort und ein hinkendes Pferd wagt sich, trotz Tageslicht und unserer Anwesenheit zum Trinken her. Anhand verschiedener Anhaltspunkte glauben wir, dass es sich um ein Wildpferd handelt. Da wir aber so nahe bei Perth sind (200 km) und hier nur gerade etwas mooriges Buschland die Getreidefelder unterbricht, koennen wir es uns kaum vorstellen, dass Wildpferde hier ueberleben koennen. Nach dem Eindunkeln werden wir aber eines besseren gelehrt, denn eine Herde Wildpferde naehert sich aeusserst nervoes und vorsichtig. Als sie uns riechen, galoppieren sie davon und gehen weiter entfernt ans Wasser. Ein Fuchs erstarrt etwa 15 Meter vor uns und sucht sich schnell einen anderen Pfad. Er scheucht die Enten auf, scheint aber kein Jagdglueck zu haben. Eine Maus ist unterwegs und die Eule ist auch nicht allzu weit. Es ist wirklich so, dass die Nacht so richtig zum Leben erwacht und es ist fuer uns aeusserst spannend den vielen Geraeuschen zu lauschen und zu raten durch welches Tier sie wohl ausgeloest werden. Am Schluss bemerken wir einige Zecken, die an uns herumkrabbeln und eine hat es sogar bis in den Wohnraum geschafft. An einem Zeckenbiss haetten wir definitiv keine Freude.
Dienstag 19.12.2006
Schon haben wir die Westkueste wieder erreicht. Es ist bewoelkt das Meer aber ruhig, zur Abwechslung herrscht kaum Wind. In Jurien Bay finden wir ein Internetcafe wo wir unsere Homepage updaten koennen. Um sicherzustellen, dass keine weiteren Zecken sich bei unserem Haus einnisten, spruehen wir ein Gift hinein.
Am spaeten Nachmittag erreichen wir dann die beruehmten Pinnacles. Das sind Kalksteinkegel, die zwischen wenigen Zentimeter bis zu 5 Metern hoch aus dem sandigen Boden ragen. Auf einer Gesamtflaeche von ca. 4 km2 bietet sich uns ein fremdartiges, schon fast unwirkliches Landschaftsbild. Viele vergleichen es mit einer Mondlandschaft. Immer noch ziert ein breites Wolkenband den Himmel und die Chancen auf einen tollen Sonnenuntergang schwinden. Sonja beharrt jedoch auf einen Versuch. So essen wir auf dem Parkplatz zu Abend und fahren dann nochmals in den Nationalpark hinein. Wir sind nicht die einzigen, die auf den Sonnenuntergang warten. Die Sonne geht erst um halb neun unter. Kaum ist sie am Horizont verschwunden, verwandeln sich die Wolken in ein Meer von leuchtenden Farben. Rot, orange, lila und goldgelb geben einen wunderbaren Kontrast hinter den bizarren Kegeln ab. Das Warten hat sich gelohnt.
Mittwoch 20.12.2006
Da das Campen im Nationalpark verboten ist, mussten wir gestern im Dunkeln noch ein Stueck fahren um einen Platz fuer die Nacht zu finden. Bereits um sechs fahren wir wieder los um auch den Sonnenaufgang bei den Pinnacles zu erleben. Dieser ist zwar nicht ganz so spektakulaer wie der Sonnenuntergang, wirft aber warmes Licht und Schatten.
Danach probieren wir den 4x4 Pfad der an der Kueste entlang fuehrt, aus. Die Bodenbeschaffenheit ist jedoch mies, resp. eine harte salzhaltige Kruste mit unendlich vielen Loechern aller Art. Nur langsam koennen wir fahren und werden dennoch durchgeschuettelt. Moeckli aechtzt und stoehnt. Dann wird es sogar dschungelmaessig dicht und Moecklis Flanken kratzen den Baeumen entlang. Das ist zuviel, bei der erstbesten Gelegenheit drehen wir um und nehmen den laengeren dafuer geteerten Weg auf uns.
Kurz vor dem Yanchep Nationalpark finden wir nach laengerem Suchen eine Uebernachtungsmoeglichkeit im Wald.
Donnerstag 21.12.2006
Erneut heisst uns dieser Tag freundlich und sonnig willkommen. Gerade richtig fuer den Yanchep Nationalpark, der noerdlich von Perth liegt. Wir sind zu frueh, trinken deshalb im huebschen Teehaeuschen einen Kaffee.
Puenktlich um 11 Uhr kommen Paul und Beni per Fahrrad an. Kurz darauf auch Alex mit den Kindern und Trudy, die sowohl Paul’s Mutter und Michi’s Patentante ist. Wir freuen uns sie alle wieder zusehen. Die groesseren Buben scheinen sich ebenfalls zu freuen uns zu sehen, sind aber ganz gefangen im Abenteuer des Ausflugs. Lucas, der kleinste, scheint uns auch noch nicht vergessen zu haben und sitzt wie selbstverstaendlich auf Sonja’s Schoss und laesst sich fuettern.
Trudy hat ein kuenstliches Hueftgelenk, was ihr manchmal etwas zu schaffen macht. Wir sind froh zu hoeren, dass es ihr seit der Ankunft in Australien gut geht und sie ihre Familie und das warme Wetter geniesst. Alle haben wir uns viel zu erzaehlen, besuchen spaeter die Koala’s und spazieren um den See.
Im spaeten Nachmittag verabschiedet sich Familie Schaub und faehrt heim. Wir wollen diese Nacht hier verbringen. Im Abendlicht pirscht Sonja sich an Wasservoegel und Kaengeruh’s heran um Foto’s zu schiessen. Beim nahen Pub treffen wir dann einen ehemaligen Deutschen mit seinem australischen Freund. Die zwei sind durch einige spannend-schaurige Geschichten miteinander verbunden, die sie uns gerne erzaehlen.
Freitag 22.12.2006
An diesem Morgen unternehmen wir eine kleine Wanderung durch den Park. Wir sind uebermuetig und drehen dann noch einen Schnellspurt auf der Ovalbahn, den Michi gewinnt. Wir haben von unseren Angelkuensten erzaehlt und wollen nun mit einem Fischfang bei Familie Schaub eintreffen. Aus diesem Grund fahren wir an die Kueste.
Einmal findet sich ein langer, ausser einer handvoll Surfern, einsamer Strand. Michi steht in die Fluten, hat aber mit den grossen Wellen zu kaempfen, was das Fischen erschwert. Also suchen wir einen anderen Platz. Wir finden eine Felszunge, die in tiefes Gewaesser fuehrt. Ideal zum fischen, finden wir. Doch da die hereinkommende Flut ihre Brecher ueber die Steine und uns wirft, muessen wir auch hier einen Rueckzieher machen. Und das kurz bevor der Fisch angebissen hat! Tja, zum Glueck sind wir auch ohne Fisch willkommen.
Samstag 23. bis Freitag 29.12.2006
Grosi Trudy und Beni bleiben noch bis und mit 26. Dezember hier. So sitzt also jeweils eine richtige Grossfamilie am Tisch. Dank dem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk von Grosi, haben wir alle an dem neuen grossen Tisch platz. Weihnachten feiern wir am 24. Der Nadelbaum vom Garten steht schoen geschmueckt in der Stube. Viele farbig eingepackte Geschenke liegen darunter und es gibt ein Hallihallo beim auspacken. Paul hat ein koestliches Filet im Teig gemacht das uns schon lange das Wasser im Mund zum laufen bringt.
Am 25. probieren die Kids ihre neuen Spielsachen aus. Da es um die 30° ist, darf ein Schwumm im Pool auch nicht fehlen. Heute verwoehnen wir alle, mit einem weiteren Leckerbissen und bereiten ein Fondue Chinoise zu.
Am naechsten Tag treffen sich einige schweizer Familien zur gemeinsamen Weihnachtsfeier. Wiederum ist es ueber 30° und man sucht Abkuehlung im wohltemperierten Wohnraum, im Schatten auf der Veranda oder bei einem Sprung in den Pool. Ein leckeres und ueppiges Buffet zum Wohle der Erwachsenen und eine Bescheerung fuer die Kinder duerfen nicht fehlen.
Die Stimmung in der Familie Schaub ist etwas bedrueckt, fliegt doch am Abend s’Grosi Trudi und Beni nach Queensland ab um dort Michi’s Schwester und Familie zu besuchen.
Ab dem naechsten Tag ist dann das grosse Fressen zu Ende. Es gibt Resten und die letzten, von Alex und Trudy gebackenen Guetzli.
Samstag 30. und Sonntag 31.12.2006
Familie Schaub faehrt heute in Urlaub. Gepackt ist der Anhaenger mit Zelt, Schlafsaecken, Kinderraedern, Essenskiste und Gaskocher. Wir duerfen ihr Heim behueten. Was ein schwieriges Unterfangen ist. Duerfen wir doch nicht vergessen die Goldfische zu fuettern und die Pflanzen zu giessen, die Wasserqualitaet des Pools zu kontrollieren und das regelmaessige Leeren des Briefkastens. Da kommen schwere Wochen auf uns zu!
Als erstes duesen wir zum Videoshop um DVD’s auszuleihen. Mit etwas Glueck und unserem netten Eindruck erhalten wir als Auslaender trotzdem eine Mitgliederkarte. Fuer 6 Dollars koennen wir 6 Filme auswaehlen. Wir verschanzen uns im Haus und gucken fern, ist das nicht herrlich?
Am Silvestertag goennen wir uns einige leckere Speisen wie Mangosuppe, Lachsbroetchen, Knoblauchbroetchen und Gemuesedips. Den Sprung vom alten ins neue Jahr verbringen wir unterm Sternenhimmel im warmen Pool mit einem Glaeschen Wein. Wenn das nicht aeussert hart ist...?
Montag 01. bis Sonntag 07.01.2007
Durch den Fernseher sind wir auch wieder mit den Nachrichtenwelt verbunden. Nur gerade einen Tag spaeter erfahren wir von Saddam Husseins Hinrichtung. Das Wetter spielt ueberall verrueckt. In Europa ist es zu warm, hier wird es kuehl und im Suedwesten von Westernaustralien hat sich ein riesiges Sturmtief aufgebaut, das die Jahresmenge an Regen waehrend nur 24 Std. in der Umgebung von Esperance niederliess. Bruecken stuertzten ein, grosse Sachschaeden an Haeusern, Schiffen und Strassen entstanden und die Familie Schaub mittendrin. Sie melden sich kurz um mitzuteilen, dass bei Ihnen alles in Ordnung ist. Derweil toben riesige Waldbraende in Victoria die einfach nicht kleinzukriegen sind. Im Fernsehen werden „nur“ die verletzten Koalas gezeigt, die nun von Freiwilligen wieder aufgepaeppelt werden. Doch wie vielen anderen wilden Tiere wurde das Feuer wohl zum Verhaengnis? Und wo koennen ueberlebende Tiere wieder Nahrung finden?
Seit Mitte Woche bearbeitet Michi das Haus von Spaenis. Zurueck im „the cove 4“ schneidet er Holzstuecke zu einem Kinderhaus zu, welche Sonja dann anstreichen darf.
Montag 08. bis Sonntag 14.01.2007
Lohnt es sich wirklich, sich die Nachrichten zu Gemuete zu fuehren? Australien hat immer mehr mit Jugendbanden zu kaempfen. In Griffith wurde ein 15jaehriger in der Silvesternacht, scheinbar grundlos getoetet. Von einer Jugendbande, die die Stadt des Nachts unsicher macht, so dass sich Buerger nicht mehr vor’s Haus trauen. In Melbourne wird eine Tankstelle vor laufender Kamera von ein paar Leuten kurz und klein geschlagen. Vor dem Australien Open gehen Serben und Kroaten aufeinander los und schlagen sich die Koepfe ein. Und bis am 10.01. gibt es nur in Westaustralien bereits 15 Strassentote.
Es gibt Berichte ueber den Sturm in Europa mit Bildern eines gestrandeten Containerschiffes, umgestuertzte Baeume, entgleistem Zug, abgedeckten Haeusern und erschlagenen Menschen. Waehrenddessen wurde ein Grossteil der Waldbraende in Victoria durch starken Regen geloescht. Dafuer stehen in Suedaustralien einige Strassen unter Wasser. Nachrichten sind gut und informativ, aber ohne sie leben wir eigentlich auch ganz gut.
Montag 15. bis Sonntag 21.01.2007
Das Kinderhaus nimmt langsam Formen an. Um durch den Gartenzaun zu kommen, tragen wir die Einzelteile hinters Haus und Michi montiert es dort zusammen.
Sonja hat viele Buecher von der Buecherei ausgeleiht, liest und schreibt viel Wissenswertes ueber Australien und seine Tierwelt auf.
Fuer Samstag wird Familie Schaub zurueckerwartet. Sie kommen erst spaet Abends heim und wir heissen sie mit Omeletten und Apfelmus willkommen.
Montag 22. bis Sonntag 28.01.2007
Den Kids gefaellt das Gartenhaus ( auf australisch: cabbyhous ). Sogleich ruesten sie es mit kleinen Stuehlen aus. Yanik will unbedingt drin schlafen. Tatsaechlich bleibt er die ganze Nacht ueber drin, schlaeft durch und will nochmals. Wir finden das sehr mutig von ihm, raschelt es doch sehr dort draussen und der Wind laesst viele Gegenstaende quitschen und bollern. In der naechsten Nacht will auch Casey mit Yanik draussen schlafen. Auch diesmal geht alles gut und sie schlafen schoen durch.
Michi arbeitet noch bis Mitte Woche. Dann heisst es wiedereinmal Moeckli ruesten. Sonja putzt und fuellt Lebensmittel auf, waehrend Michi einen neuen Auspufftopf montiert und weitere Ausbesserungen vornimmt.
Am Nationalfeiertag, dem 26., haben Paul und Alex zum Barbie geladen. Es kommen, uns bereits bekannte Familien, und Haus und Garten sind schnell zum Bersten voll. Die Kinder planschen mal im Pool, spielen im Gartenhaeuschen oder toben sich sonst wie aus. Abends koennen wir das Feuerwerk des nahen Bootshafens Hillarys sehen.
Am Sonntag spielt die einzige Guggenmusik weit und breit, bei einem Kinderfest. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Das ganze Haus fliegt aus, auf zum Fest. Es ist sehr heiss heute und wir koennen uns kaum vorstellen wie heiss es fuer die Musiker unter Make-up und farbigem Kostuem sein muss. Einige Mitglieder der Guggenmusik „Guggenbarra“ kennen wir bereits. Sie spielen ganz typische Fasnachtsmusik und das bei ueber 30°
Montag 29. bis Mittwoch 31.01.2007
Am Montag sieht und hoert man von Paul und Michi fast nichts. Sie sind vollauf beschaeftigt, das von Paul neu erstandene Riesenzelt auf den Anhaenger zu montieren und es vor dem Haus aufzustellen.
Am Dienstag wird soviel als moeglich im Moeckli verstaut. Alex und Sonja genehmigen sich einen Frauenabend mit Kinobesuch.
Am Mittwoch liegt Sonja leider fast den ganzen Tag mit etwas Fieber im Bett. Unser Abfahrtstermin wurde eh schon auf Donnerstag verschoben, nun muss Sonja aber noch fit werden. Die Maenner gehen an diesem Abend zum schweizer Maenner Treff ins Pub.
Donnerstag 01.02.2007
Da es Sonja besser geht, beschliessen wir die Abfahrt wie geplant durchzuziehen. Es heisst Abschied nehmen von Familie Schaub. Sie stehen draussen vor dem Haus und winken, bye „the cove 4“.
Auf dem Highway fahren wir in die Innenstadt. Das Western Australien Museums ist riesengross und einen Besuch wert, finden wir. Es gibt ausgestopfte Tiere aus Australien und dem Rest der Welt. Die Geschichte ueber die Entstehung der Erde und speziell von Australien ist dargestellt, sowie Skelette von Dinosaurier und Exemplare von allen moeglichen Gesteinen. Natuerlich gibt es auch viel ueber die Ureinwohner und die europaeische Besiedelung.
1991 lebten 1’188'700 Personen in Perth, in 431'158 Haushalten mit 649'000 registrierten Autos. 2001 lebten bereits 1'507'000 Menschen in 688'084 Haushalten mit 931'000 registrierten Autos. Gemaess Statistik, lebten in 1900 40% der Bevoelkerung von Western Australien in Perth. Mittlerweile sind es bereits 80%. Die Stadt boomt und waechst nach Nord, Ost und Sueden.
Im spaeten Nachmittag treffen wir in Fremantle ein. Unsere Freunde Andrea und Dani haben einigen Besuch aus der Schweiz. Andreas Mutter und eine Freundin. Alle zusammen, gehen wir zum Vietnamesen essen.
Freitag 02.02.2007
Nach einem Fruehstueck mit knusprigem Brot vom schweizer Baecker, verabschieden wir uns von allen. Somit lassen wir Perth hinter uns. Nach einer gemuetlichen Fahrt durch laendliches Agrarland, erreichen wir den Dryandra Wald. Tief drin finden wir das Buschcamp.
In der fruehen Besiedlungszeit wurden hier Baeume gefaellt und per Dampflock fortgebracht. Mittlerweile ist das Gebiet geschuetzt. Bemuehungen um Fuchs und Wildkatze auszurotten, werden stark gefoerdert. Zunaechst in geschlossenen Gehegen wurden seltene Kleinsaeuger wie Bilby, Wolyie etc. gezuechtet. Kleine Bestaende wurden ausgesetzt und dank der starken Abnahme der Fuchspopulation scheinen sich die Kleinsaeuger zu etablieren. Sogar das Staatssymbol, das tagaktive Numbat, soll mittlerweile oefters gesichtet werden.
Um 7 Uhr fahren wir los um beim nahen Zentrum eine Nachtfuehrung mitzumachen. Zuerst gibt’s eine Praesentation mit vielen Informationen. Zur Kontrolle der Fuchspopulation werden getrocknete Fleischstuecke mit Gift versehen und verteilt. Dies ist fuer die heimischen Tiere und Flora ungefaehrlich, da das Gift in einer heimischen Pflanze vorkommt und die Tiere hier immun dagegen sind. Die Wildkatzen dagegen bevorzugen lebendige Beute und verschmaehen diese Koeder. Es wird immer noch geforscht wie man in diesem Fall die Population dezimieren kann.
Nun geht’s mit tragbaren Rotlichtlampen ins bereits dunkle Gehege hinein. Bereits jetzt koennen wir einige umherhuschende Tierchen ausmachen. Und als bei der 1. Fuetterungsstelle Pilze und Pellets ausgelegt werden, geht’s nicht mehr lang und einige suesse Felltierchen zeigen sich furchtlos. Da ist ein Bilby, in der groesse eines Kanninchens, grauem Pelz, langem duennen Schwanz, spitzer Nase und langen Ohren. Es gibt auch Woylies, die sehen wie mollige Minikaenguruh’s aus. Ein Western Bandicoot versteckt sich etwas, dieses Tierchen sieht wie eine grosse Maus aus, hat braunes Fell und eine lange Nase. Die Praesentation sowie die Fuehrung sind sehr gut gemacht und fuer uns eine vermutlich einmahlige Gelegenheit, die Nachttiere zu beobachten.
Samstag 03.02.2007
Dieser Wald gefaellt uns und wenn es nicht gar so heiss waere, wuerden wir laenger bleiben. Einen Weg fahren wir entlang, an dem an einigen Stellen per Radio, Fakten und Geschichten von Frueher und Heute uebermittelt. Das Numbat, das Symbol fuer Western Australia, gleicht einem kleinen Ameisenbaer. Es ist auf Termiten spezialisiert und tagaktiv. Da sich der Bestand in diesem Wald mittlerweile erholt hat, suchen wir die Gegend genau ab. Leider erblicken wir keines dieser putzigen Tierchen.
Nach dem Verlassen des Dryandra Waldes, fahren wir vor allem an leeren Feldern, Kuhweiden und kleinen Doerfchen entlang. Die Hitze drueckt. Bald wird klar, dass wir die Kueste heute nicht mehr erreichen. Bei einem Stausee koennen wir gut uebernachten und uns im Wasser abkuehlen.
Sonntag 04.02.2007
Bald erreichen wir die stark besiedelte Suedwestkueste. Am Mittag halten wir in Dunsborough am. Sonja besucht eine Fotogallerie und laesst sich inspirieren. Da der ortsansaessige Campingplatz viel zu teuer ist, fahren wir zum naechsten Ort. Dort laesst sich ewig niemand bei der Rezeption des Campings blicken, also fahren wir weiter.
Zwischen huefthoher Buschlandschaft am Meer eingebettet finden wir einen Parkplatz. Vor allem Surfer sind hier. Der Wind ist ziemlich kuehl hier und die Hitze vom vergangenen Tag ist bereits vergessen. Campieren ist hier verboten, doch wir haben keine Lust weiter zu fahren. Ein englisches Surferpaar bleibt auch die Nacht ueber hier. Da wir weder Abfall liegen lassen noch die Natur verschmutzen, uebersehen wir das Verbotsschild dieses Mal.
Montag 05.02.2007
Vorbei an Weinreben und Waeldern gelangen wir zu Margret River. Als erstes fahren wir zum Meer hinab und koennen dort den beruehmten Strand begutachten wo alljaehrlich die Surferwettbewerbe stattfinden und angeblich die groessten Wellen Australiens vorkommen.
Die Stadt Margret River liegt einige Kilometer im Landesinnere. Nachdem wir uns auf einem Campingplatz einquartiert haben, bummeln wir durch die huebsche Stadt.
Dienstag 06.02.2007
Nach dem Einkaufen und Tanken fahren wir zu einer Hirschzucht, welche im Direktverkauf ihre Produkte anbietet. Herrliches Hirschfleisch, am Steak, geschnetzelt oder geraeuchert gibt es hier. Dank unserem Gefrierfach koennen wir etwas Fleisch auf Vorrat mitnehmen.
Die Gegend zeigt sich sehr gruen, von satten Wiesen ueber die erntereifen Weinreben bis zu den grossen Baeumen die sich in teilweise riesigen Waelder erstrecken. Weiter suedlich bei Alexander Bridge finden wir den huebschen Camping am Fluss.
Mittwoch 07.02.2007
Da wir uns naechstens an der Kueste entlang bewegen wollen, muessen wir uns unbedingt wieder mit Koeder eindecken. Im Roadhous am Highway erstehen wir ein paar Tintnefischlein.
Bald biegen wir ab und eine Gravelpiste fuehrt uns zum Beginn des D’Entrecasteux Nationalparks. Die Piste wird bald schmaler und sandiger. Zu unserem Leidwesen gelangen wir in einen grossen Wald mit Baeumen. Und natuerlich kratzen diese oft an unseren Flanken entlang, verursachen Stress in unserem Blut und verlangsamen unsere Fahrt. Trotzdem muessen wir erkennen, dass dies ein wunderschoenes Gebiet ist, in welchem bis zu 40 Meter hohe und meterdicke Baeume sich selbst ueberlassen sind und wohl vielen Tieren einen geeigneten Lebensraum bieten.
Trotz den Erschwernissen erreichen wir im spaeten Nachmittag Black Point. Das Meer ist tuerkisgruen und treffen auf fast schwarze Felsen. Zum fischen scheint uns dies nicht der Topspot zu sein. Im nahen Buschcamping schlagen wir unser Lager auf. Beim Eindunkeln kommt ein Aussie angefahren. Er hat einige Stunden gefischt, ist aber erfolglos geblieben. Dafuer faehrt er mit uns zu zwei anderen Aussichtspunkten. Hier zeigt sich der Strand in einem anderen Bild, naemlich wild und ungezaehmt. Felsen und Steine bilden hier eine eher unfreundliche Kuestenregion. Mit den schoenen Farben des Sonnenuntergangs beenden wir den Ausflug.
Donnerstag 08.02.2007
Um die 20 km Sandpiste bringt uns zum Lake Jasper. Diesmal war die Piste ziemlich breit, da vor ein paar Jahren wegen eines Feuers eine Brandschneise gezogen wurde. Vor der Abfahrt hatten wir jedoch etwas Luft aus den Reifen gelassen.
Lake Jasper ist ein Frischwassersee der von gruenen Bueschen und Baeumen umrundet ist. Die Sonne scheint, der leichte Wind ist uns jedoch zu kuehl als dass wir ins Wasser huepfen wuerden. Bisher sind wir die einzigen an diesem Campingspot. Am Abend trifft dann eine Familie ein und schlaegt ihre Zelte auf.
Freitag 09.02.2007
Es ist sonnig und gemuetlich hier, also beschliessen wir noch einen Tag zu bleiben. Am spaeten Nachmittag wird es dann ziehmlich voll. Ein Aussie fragt verwundert wie wir denn ueber die Bruecke gekommen seien. Die Bruecke? Wir sehen uns mit grossen Augen an. Bis dann klar wird, dass diese Bruecke sich auf unserem Weg aus dem Nationalpark befindet. Der nette Mann nimmt Michi mit und faehrt mit ihm zur Bruecke, wo sie diese Pruefen. Nur bis 4 Tonnen ist sie zugelassen. Moeckli wiegt um die 7 Tonnen!? Die Fuhrt durch den Bach ist mit einem starken Gatter verschlossen, geht also auch nicht . Deshalb fahren sie noch einen anderen Weg ab um zu schauen ob das eine alternative Route waere.
Wir laden das Paar zu einem Schlummertrunk ein. Sie erzaehlen, dass sie die Wohnung und Jobs gekuendigt haben und erst seit 4 Wochen unterwegs sind. Nun wollen sie um Australien reisen und zwischendurch irgendwo arbeiten. Wir finden das toll. In Australien ist diese Art zu leben relativ einfach ( jedenfalls noch ) und verbreitet. In der Schweiz ist das unvorstellbar, nun, die Flaeche ist wohl auch zu klein.
Samstag 10.02.2007
Ein junges Paar aus Sydney ist fuer laengere Zeit unterwegs und verdient sich etwas Geld mit Interviews und Berichten fuer ein 4x4 Magazin. Bevor wir abfahren koennen, wollen sie auch uns noch filmen und befragen.
Wir verzichten auf die Probefahrt ueber die Bruecke und nehmen gleich den nicht beschrifteten Pfad. Womit wir zwar einen Umweg fahren jedoch heil und ohne Probleme wieder den Highway erreichen, wo zuerst Luft in die Reifen gepumt werden muss.
Etwas spaeter treffen wir jedoch erneut auf den langgezogenen D’Entrecasteaux Nationalpark. Und zwar auf der Gravelpiste die zu den riesigen weissen Sandduenen von Yeagerup fuehrt. Kurz vor den Duenen wechselt der Weg jedoch in eine schmale Sandpiste. Die Baeume sind immer noch riesig und stehen oft im Weg. Mit vollem Reifendruck muss Moeckli wegen des feinen Sandes ziemlich schuften. Doch fuer nur 10 Kilometer wollen wir den ganzen Aufwand mit aus-und reinlassen durchfuehren. An einer steilen Stelle rutscht unser grosses Gefaehrt jedoch ziemlich stark und sorgfaeltiges manoevrieren ist angesagt. Ein paar Meter vor den Duenen stehen die Baeume so wild in den Pfad hinein, dass wir Moeckli abstellen und zu Fuss auf die ca. 50 Meter hohen Sanderhebungen laufen. In Prospekten vergleichen sie diese Duenen mit denen der Sahara. Das ist wohl Ansichtssache. Fact ist, dass der Sand entlang der Kueste viel feiner ist als der in der Wueste des Kontinents. Das erschwehrt die Fahrerei etwas gegenueber den uns bekannten Inlandtrecks, finden wir zumindest. Fuer den Rueckweg lassen wir halt doch etwas Reifendruck ab.
In einem Waldstueck finden wir einen Parkplatz abseits der Strasse, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.
Sonntag 11.02.2007
Bald erreichen wir Northcliffe, ein herziges kleines Dorf. Nach einem Besuch im Informationszentrum wissen wir mehr ueber die Strassen dieser Region, denken wir zumindest. Einige Kilometer suedlich erhebt sich ein riesiger Fels aus der ebenen Landschaft. Das kurze Wegstueck auf den Felsen steigen wir hinauf, um eine herrliche Aussicht zu geniessen. Tatsaechlich treffen wir das nette Paerchen von Lake Jasper wieder an. Alle Australier kommen stark schnaufend und jammernd hoch. Die meisten jedoch nur mit Badelatschen an den Fuessen, kein Wunder also, ist der steile Aufstieg schwierig fuer sie.
Die direkte Piste die wir gerne fahren wuerden ist gesperrt. Also fahren wir einen anderen Weg. Doch auch diese Verbindung ist gesperrt wegen einer defekten Bruecke, heisst es auf dem Strassenschild. Wir befinden uns mittlerweile in einem riesigen Wald. Die Umleitungsschilder sind etwas duerftig, fuehren sie uns immerhin kreuz und quer durch den Wald. Bis dann nichts mehr geht, weil ein riesiger Baum quer ueber dem Weg liegt. Der Weg ist schmal und wir muessen rueckwaerts bis zur letzten Kreuzung fahren. Wir glauben, anhand des Kompasses und dank den vielen Waldwegen die gewuenschte Strasse noch zu finden. Wohl seit Ewigkeiten wurden einige Wege nicht mehr benutzt, denn Straeucher und Buesche beginnen sich das Terrain zurueckzuholen. Mehr Kratzer an Moecklis Flanken...
Die gewuenschte Strasse wird gefunden. Von dort fuehrt eine Sandpiste bis zum Meer hinunter. Die etwas geschuetzten Campingplaetze sind einiges vom Meer entfernt. Wir haben jedoch die ganze Gegend fuer uns alleine.
Montag 12.02.2007
Weiter Ostwaerts fahren wir heute. Die Strasse wird immernoch von Waeldern mit riesigen Baeumen gesaeumt. Wachope ist die Station wo es die gigantisch Grossen Riesenbaeume gibt. Sie gehoeren zu der Eukalyptusgruppe an. Die Staemme wachsen gerade gegen den Himmel und die ersten Astgabeln befinden sich auf eta 3 Metern hoehe. Je nach Baumart ist die Rinde glatt und fein, oder rau und grob, was sich dann schaelt und oft in breiten Baendern herunterhaengt.
Wir fahren durchs Hinterland, vorbei an grossen Farmen durch leicht huegeliges Land. Avocadofarmen gibt es noch haeufig hier und dank der momentanen Erntezeit koennen wir guenstige und ungewoehnlich runde Fruechte erstehen. Die Touristenattraktion, das Valley of the Giants erreichen wir wohl nicht mehr vor der Schliessung, so biegen wir in eine kleine Strasse ein die zum Valley of the Giants Cafe fuehrt. Mutter und Tochter haben sich hier ein kleines Paradies erbaut. Aus dem Schopf ist ein gemuetliches Cafe/Restaurant mit ambiente entstanden und ihr Wohnhaus ist etwas speziell wie ein Dreieck erstellt worden. Die Karte weist auf gesundes Essen hin, wobei wir uns nur Kaffee und Kuchen goennen. Es ist sehr ruhig hier und wir duerfen auf dem Parkplatz uebernachten.
Dienstag 13.02.2007
Heute Morgen geht’s zum nahen Touristenmagnet. Der Tree Top Walk im Valley of the Giants. Hier wurde eine riesige Haengebruecke erbaut die bis in die Baumwipfel hinauf fuehrt. Die Baumriesen hier sind bis zu 50 Meter hoch und der hoechste Punkt der Bruecke ist bei 40 Metern erreicht. Die Baeume sind um die 200 Jahre alt, strahlen eine stoische Ruhe und Urstaerke aus. Mit dem Verlust eines Baumes geht eine unmenge an Sauerstoffproduktion verloren. Eigentlich geschuetzt und doch gefaehrdet. Das Strassendepartement moechte einige Strassen erweitern und das Tourismusdepartement ein neues interaktives Besucherzentrum erstellen. Dafuer muessen aber Baeume gefaellt werden. Der zustaendige Minister hat bereits dem Abschlag ein paar Baumriesen zugestimmt. Anwohner und Umweltschuetzer sammeln nun Unterschriften um dem Einhalt zu gebieten. Schliesslich kann der Wert eines 200jaehrigen Baumes mit einem neu gesetzten Baeumchen irgendwo nicht korrekt ersetzt werden. Etwas wiederspruechlich ist das ganze schon; uns Touristen wird erzaehlt wie wichtig diese wenigen Waelder und die Baumriesen sind, bezahlen wir auch ein saftiges Eintrittgeld um sie zu bestaunen, ohne zu wissen, dass ein Teil dieses geschuetztes Gutes wegen dem Besucherstrom gefaellt werden soll.
Noch ein Stueck weiter fahren wir heute, bis zum Parry Beach. Dort gibt es einen guenstigen Camping gleich am Strand einer Bucht. Auch hier tuerkis-bis tiefblaues Wasser und fast weisser Sandstrand. Sonja schnappt sich gleich die Angel und versucht Fische zu fangen. Leider ohne Erfolg. Ein Trost ist, dass viele andere Angler auch kaum Glueck haben und wenn nur ganz kleine Exemplare fangen. Unsere Campingnachbarn haben ein Boot dabei und fahren morgens jeweils zum fischen raus. Sie hatten etwas mehr Glueck und geben uns eine Kostprobe ab.
Mittwoch 14.02.2007
Noch einen Tag bleiben wir hier. Wir laufen zu einem weiter entferntem Strand, bewaffnet mit der Angelroute. Michi wirft immer wieder die Angel ein, meist von grossen Felsen aus. Am Strand entlang fischen wir uns so langsam zum Campingplatz zurueck. Ohne einen einzigen Fisch! Die netten Nachbaren haben verbarmen und geben uns etwas von ihrem Fang ab, mhhh fein.
Bildergallerie 19
Donnerstag 15.02.2007
Vom Meer geht’s nun etwas im Inland weiter. Zuerst halten wir in Denmark, ein huebsches, kleines Staedtchen mit Ambiente. Wir checken die E-Mails und sehen die Nachricht der Hollaender. Das aeltere Paar hatten wir in Nordindien kennengelernt und nun sind sie hier in der Naehe. Natuerlich versuchen wir, sie auf ihrem Handy zu erreichen, doch wir haben kein Glueck.
Nach einem Imbiss geht’s weiter ins Inland und etwas bergauf nach Mt. Barker. Stephen und Marysia haben hier vor drei Wochen ein Haus erstanden. Das Paar hatten wir letzten Juli, beim Roadhouse mitten in der Wueste am Anne Beadell Track, kennengelernt. In Perth hatten wir sie ein paar Mal getroffen und nun haben sie uns hierher eingeladen.
Auf Anhieb finden wir das mittelgrosse Holzhaus. Das Grundstueck ist recht gross und abseits der Hauptverkehrsachse. Natuerlich kommen wir an, als sie gerade den Einkauf erledigen. So ganz unaustralisch sind sie zu Fuss zum Supermarkt gelaufen. Nach ein paar Minuten sind sie jedoch zurueck und begruessen uns. Moeckli wird im hinteren Teil des Gartens einparkiert. Gemuetlich sitzen wir erst mal auf ihrer Vorderterasse und haben uns viel zu erzaehlen. Marysia hat bereits vorgekocht, es gibt Lamm in ihrer Sauce spezial.
Freitag 16.02.2007
Nach dem Mittag fahren wir zur Farm von Stephen’s Bruder. Der Bruder Peter, seine zwei Soehne und einer ihrer Spielkameraden sind dort. Auf dem Land sind Olivenbaeume bepflanzt worden und sollen in ein paar Jahren ihre Fruechte tragen. Derweil fressen Nachbars Schafe die Grasbueschel auf dem restlichen Land ab.
Wir begutachten den riesigen Bus, mit dem Stephen mit seinen Kindern und Ex-Frau um Australien gereist ist. Beinahe so gross wie eine Wohnung ist es drinnen. Im Schlafzimmer schauen sich die Maenner einen Schrank an, der eine Verbesserung noetig hat. Michi gibt seinen Senf dazu ab und meint, mit gewissen Aenderungen kann es wunschgemaess angepasst werden.
Dank einem SMS von Stephens Mobilephone an die Hollaender, rufen sie uns im Laufe des Nachmittags zurueck. Sie sind gerade in den nahen Stirling Ranges und wuerden durch Mt. Barker fahren, ob wir denn da waeren? Kurzerhand werden sie von unseren zwei Freunden eingeladen.
Lustig ist es schon, als wir Ria und Gerrit, 1 ½ Jahre spaeter in einer ganz anderen Umgebung wieder sehen. Marysia und Stephen freuen sich auch ueber den Besuch aus Uebersee und hoeren gerne den Erzaehlungen ueber verschiedene Reiseerlebnisse zu.
Samstag 17. bis Sonntag 25.02.2007
Am Samstag stehen wir alle frueh auf, denn wir wollen nach Albany an den Bauernmarkt gehen. Wir sitzen in Stephens altem Volkswagen mit dem Namen Stan, und werden herumkutschiert. Schoenes und guenstiges Gemuese bringen wir zurueck nach Hause.
Ria und Gerrit bleiben noch bis Montag. Es ist eine lustige Zeit, da Gerrit seine witzigen Kommentare zu allem abgibt und jeweils unschuldig dreinschaut. Reiseinfos werden ausgetauscht und eine Bilderserie aus ihrer Zeit in Afrika fuehren sie uns vor.
Einmal wird auf einer Farm eine Auktion abgehalten und wir fahren dahin. Wir kennen das beide nur aus dem Fernsehen. Sehr beeindruckend ist es, wie schnell und laut der Speaker die Waren ausruft. Uns geht das viel zu schnell, und wie er sofort erkennen kann wer wie viel bietet, bleibt uns ein Raetsel.
Die Maenner verbringen viel Zeit im Schuppen mit dem ausbessern der elektrischen Leitungen. Waehrend zwei Tagen sind sie auf der Farm und bearbeiten den Holzschrank im Schlafzimmer des Busses. Die zwei Frauen haben sich viel zu erzaehlen, gehen Rezepte durch und kochen leckere Sachen. Marysia hat auch extra ein Sauerkraut a la Polisch fuer uns vorbereitet. Und Stephens Kaffee ist schnell beruehmt.
Da der nahe Nationalpark abgebrannt und geschlossen ist, koennen sie nicht wie geplant mit uns auf eine kleine Wanderung gehen. Dafuer unternehmen wir eine Kuestenwanderung um Albany. Leider haengen im Moment viele Wolken herum, so dass die Aussicht nicht ganz so schoen ist.
Montag 26.02. bis Sonntag 04.03.2006
Wir wohnen bei ihnen im Haus, trotzdem geht jeder seinen Aufgaben nach. Nachdem die Maenner gemeinsam ein grosses Lagergestell im Schuppen erbaut haben, raeumt Stephen nun seine Sachen dort hinein. Marysia leert auch fleissig Umzugskartons und fuellt die Regale die Michi kreiert hat. Sonja tippt haeufig am Computer und Michi versucht Moeckli etwas zu entrosten und etwas Farbe aufzutragen. Tatsaechlich glaentzt und glitzert Moeckli wie schon lange nicht mehr. Wir geniessen seinen Anblick, denn schon bald wird er wieder von rotem Staub ueberzogen sein.
Da fast nur Englisch gesprochen wird erweitern wir unseres Vokabular. Eazy peazy und doodling around heisst soviel wie es ruhig nehmen und herumwursteln.
Stephen ersteigert ein uraltes Feuerwehrauto fuer die Aboriginalgemeinde wo sein Bruder arbeitet. Als sie es abholen, darf Michi damit fahren. Ziemlich viel Laerm veranstalten sie als sie vor das Haus fahren, denn das wechseln der Gaenge ist um einiges schwieriger als bei Moeckli. Sie fahren dann zu Peter’s Farm hinaus und probieren die alten Wasserschlaeuche aus, die noch funktionieren und vor allem Michi nassspritzen.
Stephen und Sonja machen sich an ein Sauerteigprojekt heran. Das waehrt einige Tage und beim ersten Laib wird etwas nachgeholfen, doch beim zweiten Mal klappt’s wunderbar. Dank der deutsch gefuehrten Baeckerei im Ort, erhalten wir sogar Urdinkelmehl.
Beim auspacken der Umzugskisten wird eine DVD Serie von Inspektor Clouseaux Filmen entdeckt. So sitzen wir der oefteren am Abend vor der Flimmerkiste und lachen uns halb krank ab Peter Sellers Darstellungen.
Am Sonntag sind wir fahrbereit. Gemeinsam fahren wir noch zu einem lokalen Markt und verabschieden uns dann von dem superlieben Paar. Es wird abgemacht, dass wir sie in der Wueste besuchen, wo sie die naechsten 2 Monaten arbeiten.
Nach 2 Stunden Fahrt haben wir die oestliche Seite der Two Peoples Bucht erreicht. Hier gibt es einen kleinen Campspot der wegen dem verlaengerten Wochenede voll ist. Wie bestellt, ist der erste Platz aber fuer uns noch frei. Das Wasser hat wieder die tuerkis und tiefblaue Farbe die hier so typisch sind, waehrend der Sand weiss ist.
Es ist schon dunkel als wir uns ins Innere verziehen, da hoert Michi etwas rascheln. Mit Hilfe der Taschenlampe ist das Tierchen schnell gefunden. Es ist etwas groesser als eine Ratte, sieht aehnlich aus, hat jedoch eine lange Schnauze und nur einen Stummelschwanz. Ueber etwa eine Distanz von 10 Metern koennen wir es verfolgen, bevor es im Dickicht Schutz sucht. Wie wir spaeter herausfinden, heisst das Tierchen Quenda und ist vor allem an der Suedwestkueste zu finden. Durch Katzen und Fuechse sowie schwindendem Lebensraum ist ihre Art bedroht. Uns freut es sehr so ein Tierchen anzutreffen, denn da die meisten der unzaehligen kleinen Saeugetiere nachtaktiv sind, koennen wir sie kaum beobachten.
Montag 05.03.2007
Weiter geht’s am naechsten Morgen und zwar ostwaerts. Nach ein paar Stunden erreichen wir Bremer Bay, ein kleiner Ort am Meer mit schoenen Buchten und Sandstraenden. Nach einem kurzen Halt fahren wir aber weiter, denn unser Ziel ist der nahe Fitzgerald River Nationalpark. Im einzigen Laden erhalten wir ein paar Auskuenfte zu den Strassenbeschaffenheit. Es gibt ein paar 4x4 Tracks, die es scheinbar in sich haben...davon halten wir Abstand und nehmen die laengere jedoch gut befahrbahre Dreckstrasse.
Bei Point Ann, der ersten Campingmoeglichkeit am Meer, finden wir einen ziemlich windgeschuetzten Platz. Nur gerade 2 andere Paare beziehen hier ihr Nachtlager. Eine australische Version der Elster, eine Mac Pie, hat ein lahmes Bein und ist vermutlich deswegen gar scheu, sondern sitzt staendig um uns herum und wartet auf Essesresten. Von einem anderen Auto hat sie die toten Grashuepfer weggepickt.
Dienstag 06.03.2007
Ein wolkenloser Himmel begruesst uns und wir beschliessen einen Tag zu bleiben. So hat Sonja Zeit ein weiteres Sauerteigbrot zu backen. Michi versucht’s mit fischen, bleibt jedoch erfolglos. Dafuer sichtet er etwas knalloranges das an den Strand geschwemmt wird und kommt mit einer Handvoll Boyen zurueck. Die muessen von einem Fischerboot stammen und wir lassen sie liegen, damit sie der Parkranger mitnehmen kann. Wir hoffen natuerlich, dass sie nicht von einem gekenterten Boot stammen.
Mittwoch 07.03.2007
Um zum anderen Ende des Parkes zu gelangen muessen wir erst zum Highway hinauffahren. Nach 50 km koennen wir wieder in den Nationalpark fahren. Dieser ist ueber 329'000 ha gross, und beherbergt 15% der Pflanzen von Western Australia. 1883 Pflanzenarten sind bis jetzt identifiziert worden, 75 davon gibt es nirgendwo sonst. Es sind auch ueber 200 Vogelarten sind in dem Park zu finden. UNESCO hat diesen Park zu einer international geschuetzten Biosphaere erklaert.
Leider ist eine grosse Flaeche auf dieser Seite abgebrannt. So darf man auch nicht auf den Huegel Mt. Barren hinaufwandern. Zu mehreren wunderschoenen Straenden kann man hinfahren. Meist ist man ganz allein an so einem Traumstrand. Der Suedwind ist jedoch sehr stark und vertreibt uns.
Bei einer Bucht die tief ins Landesinnere fuehrt, benutzen wir die Campingarea. Abgesehen von vielen Bienen sehen wir nicht viel Wildlife.
Donnerstag 08.03.2007
Wieder lacht uns am Morgen die Sonne entgegen. Es scheint sogar Windstill zu sein. Ein Stueck weiter fuehrt ein sandiger 4x4 Track zum Hamersley Beach. Sollen wir oder nicht? Da die Buesche soweit das Auge reicht niedrig sind wollen wir’s probieren. Tja, bis dann halt doch wieder so ecklig hohe und starre Baeume den Weg saeumen. Es kratzt und tut in unseren Ohren weh. Endlich kommt eine Stelle wo wir wenden koennen. Warum bloss konnten wir’s nicht lassen? Eigentlich wissen wir, dass doch immer wieder irgendwelche Hindernisse kommen. Spaeter stellt sich heraus, dass beim ueberfahren eines Baumes wohl das Tachokabel kaputt gegangen ist.
Als wir beim West Beach ankommen, sehen wir bereits vom Parkplatz aus, Delfine im seichten, tuerkiesen Wasser schwimmen. Es ist etwa eine Gruppe von 30 Tieren. Staendig tauchen sie im Kreis auf und ab, vermutlich sind sie am Fische jagen.
Da es dank weniger Wind angenehm warm ist, beschliessen wir einen Strandtag einzulegen. Dank der Strandmuschel machen wir uns etwas Schatten, wandern zwischen Wasser und Liegeplatz hin und her. Diesen Strandabschnitt haben wir den ganzen Tag fuer uns alleine. Natuerlich muessen wir fischen. Vom Strand aus beisst nichts an, jedoch von einem Felsen weiter weg, zieht Michi ganz schnell einen heraus. Der naechste folgt sogleich. 2 reichen uns fuer’s Abendessen, finden wir. Wir versuchen’s mal mit filetieren, haben aber unsere Muehe damit.
Zurueck beim Campingplatz schwirren noch mehr Bienen herum. Diesmal auch direkt um uns herum, landen auf Haaren und Fuessen. Anscheinend sind sie verzeifelt auf der Suche nach Wasser. Michi bastelt ein kleines Wasserbecken im Sand, doch es dauert ewig, bis sie dieses entdecken und benutzen.
Freitag 09.03.2007
Heute fahren wir gleich zum West Beach und sehen wieder die Delfine in Strandnaehe. Trotz staerkerem Wind und Wellengang wollen wir an dem guten Felsen nochmals angeln gehen. Betonung auf wollen...leider geht die Angel kaputt, so kehren wir unverrichteter Dinge um. In Hopetoun ist kein Ersatz zu finden.
Auf einer unbefestigten Strasse nahe der Kueste fahren wir bis zum Gemeindecamping am Salvatory Beach. Die Bucht hier ist nett, aber wir haben halt auch schon schoenere gesehen. Der Gemeindearbeiter kassiert eine kleine Gebuehr fuer die Nacht ein und warnt uns, denn es sei ein Sturm in Anmarsch. Michi baut das Tachokabel aus, damit er dann in Esperance fuer einen Ersatz schauen kann. Vom Sturm merken wir nicht viel, ein paar Regentropfen bei dem gewohnten Wind.
Samstag 10.03.2007
Ziemlich oedes Land begleitet uns bis Esperance. Zufaellig lesen wir am naechsten Tag in der Zeitung, dass jeder 4. Farmer in Westen Australien Selbstmord begeht. Gruende dafuer seien Einsamkeit, die Trockenheit und schlechte Zukunftsperspektiven. Eine erschreckende Zahl finden wir.
Esperance zeigt sich als huebsche Stadt auf dem Lande, resp. am Meer. Die vielen Traumstraende locken Feriengaeste en Masse hierher. Was wir erst einige Wochen spaeter erfahren ist beunruhigend. Staendig sind viele Seevoegel tod vom Himmel gefallen, aber auf die Ausrufe der Anwohner hat die Regierung immer abgewunken, das sei kein Grund zur Beunruhigung. Bis dann jemand die Todesursache herausgefunden hat: eine viel zu hohe Dosis an Schwermetall wurde in den Voegeln sowie in den lokalen Fischen gefunden. Einstweilen hat die Regierung die Bevoelkerung gebeten, keinen Fisch mehr zu essen. Es wurden aber nicht nur Seevoegel gefunden...wie haben samenfressende Sittiche wohl das Schwermetall aufgeschnappt, fragen wir uns ersthaft. Ob die Bodenpreise in Zukunft in Esperance wohl fallen werden?
Mit einer guten Nase finden wir wohl den besten Campingplatz im Ort. Die Besitzerin ist supernett sowie auch die anderen Camperleute.
Sonntag 11.03.2007
Waesche waschen ist heute mal angesagt. Danach fahren wir per Motorrad an den tollen, traumhaft hellblauen Straenden entlang. Einer schoener wie der andere, wegen des starken kuehlen Windes macht es uns jedoch nicht an, ins Wasser zu huepfen. Zurueck im Ort, genehmigen wir uns traditionellen Fisch und Chips ( wussten das mit dem Schwermetall noch nicht ).
Montag 12.03.2007
Waehrend Sonja die Daten fuer die Homepage fertig stellt und sie im Internetcafe rauflaedt, ist Michi mit fetten der Schmiernippel beschaeftigt. Eine neue Tachosaite konnte er hier leider nicht kriegen.
Immer wieder reden wir mit australischen, deutschen und oesterreichischen Besuchern.
Dienstag 13.03.2007
Seit gestern ist es bewoelkt und ein kalter Wind weht. Also keinen Grund um in die Nationalparks zu eilen. Ab morgen soll das Wetter naemlich besser werden.
Michi begiebt sich an seinen Arbeitsplatz, naemlich unter’s Moeckli. Er bastelt an der Tachoseite herum und kriegt sie tatsaechlich irgendwie zum laufen. Ist das nicht super? Sonja schreibt indessen eine Einkaufsliste und Menueplan fuer gute 4 Wochen.
Am Abend sind wir bei Martin und Ilona eingeladen. Sie haben sich einen 4x4 gekauft und wollen ein gutes Jahr durch Australien reisen. Michi versucht die GPS Karten von Martin’s Computer in das Geraet zu transferieren, was leider nicht klappt.
Mittwoch 14.03.2007
Wir packen zusammen und erledigen den Einkauf und das Volltanken, dann geht’s los zum Cape le Grand Nationalpark.
Vor 40 Millionen Jahren, lag der Meeresspiegel 300 Meter hoeher. So lag diese ganze Region unter Wasser. Die wenigen steilen Huegelkuppen sind aus Granit. Der Rest sind sandige Ebenen die mit kleinwuechsigem Gruen bewachsen sind. Der erste Campingplatz ist voll, so fahren wir zum anderen, der an der beruehmten Lucky Bucht liegt. Die Bucht ist wie zwischen zwei Huegelzangen eingebettet. Feiner weisser Sandstrand mit dem hier typischen klaren aquamarinen Wasser geben eine schoene Kulisse ab.
Tatsaechlich kommen hier Kaenguruh’s an den Sandstrand, wo sie, an Touristen gewoehnt, in Ruhe Seegras fressen.
Donnerstag 15.03.2007
Nach dem Fruehstueck fahren wir zur nahen Rossiter Bucht. Wir versuchen’s mit Fischen. Leider ziehen wir nur einen kleinen heraus, dem wir gleich wieder die Freiheit schenken. Die Wolken verdichten sich und leichter Nieselregen setzt ein, was zu unserer Stimmung passt. Wir fluechten zum Camping und legen uns etwas hin. Der Camping ist zum bersten voll und am Parkeingang werden bereits entsprechende Schilder aufgestellt.
Freitag 16.03.2007
Gemuetlich packen wir alles ein und gerade als wir losduesen wollen, faehrt ein Pick up mit Wohnaufbau und schweizer Kennzeichen vor. Da muss man doch zuerst Hallo sagen. Es stellt sich heraus, dass wir mit Nicole und Walti bereits per e-Mail Korrespondiert haben. Sie sind 8 Monate nach uns aus der Schweiz losgefahren, haben die gleiche Route plus Suedostasien hinter sich. Fuer uns ist es sehr spannend mit ihnen zu plaudern.
Am Mittag fahren wir dann doch noch zu einer anderen Bucht, die Thistle Cove. Na und wen treffen wir denn da? Walti und Susi, die wir seit Albany immer knapp verpasst hatten. Ein Tag voller Wiedersehen. Nach erfolglosem Fischversuch, fahren wir wieder zurueck zum Camping, wo wir den Abend mit den zwei Weltenbummlern Nicole und Walti beschliessen.
Samstag 17.03.2007
Heute geht’s weiter zum Cape Arid Nationalpark. Dieser liegt weiter oestlich und scheint nicht so rege besucht zu sein. Eine grosse Flaeche ist kuerzlich abgebrannt, so gibt es nur den einen Campingplatz nahe am Meer. Das ist uns recht, wollen wir doch am spaeteren Nachmittag nochmals fischen gehen.
Der Strand hier ist enorm weitlaeufig. Wir versuchen unser Glueck von den Felsen aus. Es ist jedoch nicht leicht, einen guten Platz zu finden, entweder ist man zu weit von tiefem Wasser entfernt oder die Steine sind zu rutschig und geben keinen Halt. Sobald die Sonne hinter dem Huegel verschwunden ist, wird es mit dem frischen Meereswind eh zu kalt und wir geben auf.
Zwischen den Duenen am Strand und dem Camping, liegt ein kleiner Salzwassersee. Darauf schwimmen nun ein paar schwarze Singschwaene. Das Anschleichen durch die Buesche gelingt nicht, die Tiere spueren es und verziehen sich schnell. Dafuer hoppelt ein Hase vor uns her.
Sonntag 18.03.2007
Heute verlassen wir definitiv die Suedkueste. Zuerst ueber gute Dreckstrassen und dann auf einem schmalen, sandig-rauhen 4x4 Weg. Die Buesche sind zwar nicht hoch, doch die tennisballgrossen Blueten der Banksiabueschen schlagen wie Trommelschlaege auf Moeckli’s Flanken ein. Nicht hinhoeren...Bis wir den nordwaerts fuehrenden Weg erreichen. Hier ist die Strasse breiter ( zum Glueck, denn die Baeume werden groesser ), jedoch ziemlich uneben und steinig.
Wir befinden uns immer noch im Nationalpark. Bei einem Wasserloch halten wir an. Hier hatten fruehe Siedler einen Wasserkanal aus Steinplatten gebaut. Neben Graebern finden sich jedoch keine weiteren Ueberreste. Haufenweise Pferdeaepfel weisen auf Wildpferde hin.
Irgendwann gelangen wir in eine breite Schotterpiste. Ploetzlich geht die Gangschaltung kaum mehr. Michi befuerchtet das Schlimmste: das Ende des Getriebes. Betroffen stehen wir da. Nach einem genauen Blick sieht’s zum Glueck nicht mehr so schlimm aus. Die Schraube der Schaltung hat sich geloest. Die letzten Kilometer zum Roadhouse am Highway fahren wir im 2. und 4. Gang. Solange die Sonne noch genug Licht abgiebt, repariert Michi die Gangschaltung.
Am Abend rufen wir Stephen in der Gemeinde an. Er erzaehlt, dass sie ziemlich viel Regen hatten, es aber bereits wieder am abtrocknen sei. Wie es etwas weiter westlich sei, wisse er aber nicht. Im Moment wuerden jedenfalls keine Versorgungslastwagen zu ihnen in die Wueste geschickt. Hier in Balladonia ist es seit langem trocken und bereits waermer wie an der Kueste. Als Vergleich fuer Euch zu Hause: wir befinden uns in Genf und unser Ziel ist am Bodensee, da kann einiges an verschiedenen Wetterzonen dazwischen liegen. Fuer die Strassen die wir von nun an befahren wollen, ist der Wetterbedingte Einfluss von Bedeutung. Da wir auch durch Farmland fahren wollen, fragen wir telefonisch um Erlaubnis. Regen haetten sie dort nicht allzu viel gehabt. Es wird uns aber einen anderen, uns unbekannten Weg empfohlen. Na, jetzt sind wir gleich schlau wie vorher.
Montag 19.03.2007
Den Manager koennen wir am Morgen sprechen. Er meint die unbefestigte Strasse die von hier aus nach Norden fuehrt, sei nicht wirklich gut. Er prueft noch den Wetterbericht im Internet. Unser Ziel liegt unter einem Wolkenband. Regnen sollte es nicht. Wir entschliessen, einen Tag abzuwarten damit die Strasse wenigstens etwas abtrocknen kann.
Kerry faehrt seinen Bus auf die Campingarea und kommt auf einen Schwatz zu uns. Er ist aus New South Wales, hat ein grosses Koerpervolumen, breite Schultern und wirkt im ersten Moment einschuechternd. Schnell stellt sich heraus, dass er ein herzensguter Mensch ist und bald haben wir seine Lebensgeschichte erfahren. In wenigen Worten: vom Strassenkind wurde er zum Koch und Restaurantbesitzer. Einen ganz schlimmen Schicksalsschlag hat ihn getroffen als er seinen 8jaehrigen Sohn wegen eines Tumors verloren hatte. Nach den Hoehen und Tiefen im Leben, ist er nun in einem selbst ausgebautem Schulbus zu Hause und gondelt langsam um Australien herum.
Dienstag 20.03.2007
Besonders eilig haben wir es nicht, heute morgen. Das Sauerteigbrot ist schoen aufgegangen und muss noch gebacken werden. Die sanitaeren Einrichtungen nutzen wir nochmals aus und geben Stephen telefonisch Bescheid, ueber unsere Route und den Terminplan.
Auf dem Highway Richtung Osten unterwegs, muessen wir wegen Erneuerung des Strassenbelages oft anhalten. Irgendwo an der 146 km langen, schnurgeraden Strecke des Nullarbor, zweigt eine unbefestigte Strasse ab. Gemaess unserem Beschrieb, muss es die sein. Breit, doch uneben ist die Fahrbahn. Nach der Verzweigung zum Farmhaus wird unsere Spur zu einem Feldweg. Die Erde ist trocken und mit wenigen Bueschen und Baeumen bewachsen. Was die Farmer hier wohl bewirtschaften? Des oefteren scheuchen wir Kaengeruhs und Voegel auf. Im letzten Moment koennen wir einer kreuzenden Babyschlange ausweichen.
Mittlerweile sind wir an einem Zaun angelangt, durchs Gatter gefahren und fuer die naechsten 100 km nordwaerts, fuehrt der Weg diesem markanten menschlichem Erzeugnis entlang. Irgendwann gibt eine Sicherung ihren Geist auf, aber Michi geht dem Problem erst am Abend nach.
Wir befinden uns auf einer erdigen Flaeche gleich links vom Zaun. Rundherum erheben sich Buesche und kleine Baeume. Waehrend dem Sonnenuntergang zeigen sich die wenigen Woelklein in lila pastellfarben. Im Osten ist der Horizont in zartes Rosa getaucht, im Westen leuchtet er noch grell goldgelb. Das Zirpen der Grillen wird nur vom Rauschen des kraeftigen Wuestenwindes unterbrochen. Das sind die einzigen Laute in der Abenddaemmerung. Spontan faellt uns ein Wort ein: Frieden.
Mittwoch 21.03.2007
Herrlich Still war es in der Nacht und wir haben wie Engelein geschlafen. Nach einigen Kilometern fahrt, treffen wir Kuehe und Kaelber an. Also ist das hier eine Rinderfarm. Nun, hier im noerdlichen Teil waechst dank dem letzten Regen das Gras in saftigem Gruen nach, so haben sie viel zu fressen. Geniesst es ihr Kuehe, man weiss nie wie lange das andauert!
Ein paar Kilometer weiter treffen wir auf die Trans Acess Line, welche von West nach Ost parallel zur Eisenbahnstrecke verlaeuft. Dieser breiten gut ausgebauten Strasse folgen wir einige Kilometer. Gerade als wir nordwaerts abbiegen, haelt ein Auto hinter uns an. Es ist der Farmer, des Landes, das wir gerade durchfahren haben. Wir hatten telefonisch um Erlaubnis zur Durchfahrt gebeten und nun erkundigt er, sich ob wir ohne Probleme durchgekommen seien.
Einen Kilometer weiter geht es durch ein weiteres Gatter und wieder fahren wir noerdlich an einem geraden Zaun entlang. Da, ein Blauzungenskink ist auf dem Weg. Sofort halten wir an und springen raus. Diese speziellen Reptilien sind ziemlich langsam, so ist es ein Leichtes ihnen zu folgen. Dieser hier ist etwa so lang wie eine Bratwurst, doppelt so dick mit nur 2 cm langen duennen Beinchen und einer grob geschuppten Hautoberflaeche. Waehrend wir ihm nachstellen, streckt er uns immer wieder schoen seine blaue Zunge heraus. Der arme Kerl moechte uns damit einschuechtern. Noch ein paar Male treffen wir so ein Reptil vor uns auf der Strasse an und wir muessen aufpassen, dass wir sie nicht ueberfahren.
Wir befinden uns bereits im Einzugsgebiet der Grossen Viktorianischen Wueste. Sandig ist es aber noch nicht und die braune Erde ist ziemlich stark bewachsen, mit aschgruenen Bueschen und kleinen dunkelgruenen Baeumen.
Einmal steht ein relativ gut erhaltener Toyota Landcruiser am Weg. Das Differenzial plus ein Reifen sind kaputt. Der Zuendschluessel steckt, CD’s, Kleider, etwas Essen liegt noch im Auto. Sogar das Autokennzeichen ist noch dran, deshalb glauben wir, dass die Besitzer wohl bald zurueckkommen um den Schaden zu beheben. Spaeter in der Gemeinde erfahren wir, dass 2 Maenner damit unterwegs waren. Alkoholisiert, sind sie in Kalgoorli losgefahren ohne jemandem Bescheid zu geben. Wegen der Panne sassen sie dort fest. Niemand hat sie vermisst und gesucht. Erst viel spaeter hatte man ihre leblosen Koerper gefunden. Sie hatten zuwenig Wasser dabei und die Hitze hat ihren Tribut gefordert.
Kurz bevor wir in den Connie Sue Weg treffen, halten wir neben der Strasse, fuer die Nacht, an. Zur Abendueberraschung sehen wir, dass Moeckli beinahe den Auspuff verliert, da eine Halterung gebrochen ist. Es muss also gebohrt und geschraubt werden. Der tolle Buschmechaniker Michi wird gleich fertig als die Sonne untergeht. Danach sitzen wir draussen, beobachten wie der zunehmende Mond versinkt und zaehlen die Sterne. Erstaunlicherweise ist die Milchstrasse hier in Downunder immer sehr klar zu sehen.
Donnerstag 22.03.2007
Der Morgen begruesst uns mit wolkenlosem Himmel und Sonnenschein. Schnell erreichen wir den Connie Sue Track. Auch dieser Abschnitt ist einmal breit gepfluegt worden. Es sind jedoch viele Fahrrinnen aus feuchter Zeit uebrig geblieben, welche unsere Fahrgeschwindigkeit etwas drosseln. Einmal kreuzt ein Dingo die Strasse und rennt erschreckt davon, starrt aber nochmals unglaeubig zu uns zurueck.
Nach etwa 60 km erreichen wir den Regenwassertank, wo wir abbiegen. Auf diesem Abschnitt ist die Strasse meist in recht gutem Zustand und wir fahren oft um die 50 km/h, was fuer unsere bisherigen Bushfahrten ein wahrer Rekord ist. Hier treffen wir dreimal auf eine Kamelherde und ein Adlerpaar gleich an der Strasse.
2 Stunden nach dem Mittagshalt treffen wir in der Aboriginalgemeinde ein. Der Shop und somit Marysia und Stephen sind schnell gefunden. Pete, Stephens Bruder begruesst uns auch gleich. Waehrend unsere Freunde bis 5 Uhr im Laden arbeiten, haben wir bereits eine Tanzvorfuehrung einiger kleiner Maedchen gesehen. Unter Ausschluss der maennlichen Bevoelkerung musste Sonja dann mittanzen und die Maedchen kicherten ab ihren, nicht so biegsamen Koerperbewegungen. Eine Afrikanerin aus Nairobi, hat einen Aborigine geheiratet und lebt auch hier. Ihre aeltere Tochter uebernimmt Sonja fuer eine Weile in Ihre Fittiche. Die Kinder sind gar nicht scheu, sondern sehr neugierig und befragen uns ueber Dinge aus unserer Heimat. Die Maedchen lieben es mit Sonja’s Haar zu spielen und einige umarmen sie auch gleich heftig. Wie schoen ungezwungen und direkt Kinder doch noch sind...
Die Erwachsenen Einheimischen sind eher etwas zurueckhaltend, gruessen jedoch freundlich. Waehrend Stephen uns herumfuehrt, fragen sie ihn, wer wir sind und was wir hier tun. Es gibt Wohnhaeuser, eine Krankenstation, eine Schule, ein Frauenzentrum, den Buerotrakt, den Laden, ein Gemeindezentrum mit Computern, eine Stromanlage und weiter draussen eine Landepiste.
Marysia kocht uns ein leckeres Abendessen und wir plaudern noch ein paar Stunden, bevor wir schlafen gehen. Moeckli konnten wir in ihren Garten hinstellen.
Freitag 23.03.2007
Unsere Freunde oeffnen um 9 Uhr den Laden. Wir huepfen erst mal unter die heisse Dusche, und koennen dann den Computer im Haus benutzen. Dachten wir...Kaum sitzt Sonja dran, will sie den Laptop naeher ziehen, der Stecker spickt heraus und die Satelitenverbindung ist dahin. Stephen reinstalliert alles, doch es funktioniert nicht. Waehrend Sonja in Schuld schwimmt, hantiert Michi mit Kabeln und Stecker, klettert sogar auf’s Dachs und richtet die Satelitenschuessel besser aus. Nach Stunden funktioniert das Internet wieder, sogar mit besserem Empfang wie vorher. Das aufziehende Wolkenband kappt die Verbindung jedoch gleich wieder.
Mittlerweile ist der Laden zu und es ist Zeit fuer Kaffee und Kuchen. Danach helfen wir, Waren vom einen Kuehlraum zum naechsten zu beigen. Dafuer muessen zig Kisten mit dem Gabelstapler durch die halbe Gemeinde gefahren werden. Stephen faehrt, Michi sitzt neben ihm und Sonja huepft auf’s leere Palette. Ein kleines Maedchen sieht das und will natuerlich auch mit. Wir ermutigen sie, uns zu helfen die Kartons zu tragen und als Belohnung kriegt sie eine Suessigkeit.
Stephen’s Bruder bittet Michi, sich eine Tuer anzusehen, die nicht mehr schliesst. Nicht allzu lange dauert es, bis er den Schaden behoben hat. Sonja geht derweil ins Telecenter, wo Louise die Taetigkeiten der Kinder am Computer ueberwacht. Kaum da, wird sie schon mit der Aufsicht beauftragt. Wichtiger Besuch ist eingeflogen und Louise muesste dringend persoenlich mit den Leuten sprechen. Nun, was genau Sonja ueberwachen muss weiss sie nicht genau. Die juengeren Kinder kaempfen an den Computerspiele und muessen ab und zu ermahnt werden die Lautstaerke zu senken. Aus 20 Minuten werden 2 Stunden und so ist der Nachmittag auch schon rum. Heute sind wir mit dem Kochen dran und schon ist der Tag vorbei.
Samstag 24.03.2007
Sonja verbringt noch einige Zeit im Laden, schwatzt mit Marysia und sieht den Aboriginals beim einkaufen zu. Alle sind freundlich doch nicht immer gespraechig. Marysia liebt die Kinder und heute kommt sogar ihr Lieblingsmaedchen mit Mama herein.
Kurz nach dem Mittag verabschieden wir uns von den beiden. Natuerlich koennten wir noch laenger bleiben, doch wir wollen noch ein paar Tage beim Roadhouse verbringen, wo Michi eine Arbeit verrichten soll und die Zeit draengt. Anfangs August muss Moeckli aus dem Land reisen und es gibt noch vieles was wir gerne in Australien bereisen moechten.
Auf dem Weg zum Roadhouse sehen wir einen Dornenteufel ( Thorny Devil ). Wow! Wir huepfen aus den Sitzen. Seit 9 Monaten sind wir auf der Suche nach diesen kleinen Reptilien. Sie sind nur etwa 7 cm lang, reine Ameisenjaeger, sehen aber gefaehrlich aus, weil sie von Kopf bis Schwanz mit spitzen Hoernern versehen sind. Sie bewegen sich aber meist in Zeitlupentempo und rennen vor uns nicht weg. Wir wissen, dass wir sie anfassen koennen und sind begeistert endlich so ein Exemplar zu sehen. Noch weitere 7 sehen wir mitten am Weg, wo wir jeweils halten und sie aus der Gefahrenzone bringen.
Auf einer Duene steht ein Gelaendewagen mit abgebrochenem Vorderrad. Da es von der Gegenseite her kommend, nicht gesehen werden kann, moechte Pete ihn aus dem Weg haben. Wir haben eine Kette mitgenommen und dank Moeckli ziehen wir ihn aus der Gefahrenzone.
Am Abend erreichen wir das Roadhouse in Ilkurkla. Louise kocht gerade fuer alle und danach sitzen wir zusammen draussen vor einem Lagerfeuer. Mr. Hogan, ein aelterer Aboriginal ist mit Peter hergekommen. Er plappert frischfroehlich in seiner Sprache auf Michi und Sonja ein, leider verstehen wir nicht alles. Peter beherrscht diese Sprache und kann etwas uebersetzen. Er ist in diesem Gebiet aufgewachsen und mit seiner Familie umhergezogen. Sehr weite Strecken sind sie damals zu Fuss noch gelaufen, haben ihr traditionelles Leben gelebt. Der alte Herr mahlt Bilder und war schon mehrmals in Europa fuer Ausstellungen. Er ist ein aufgeweckter Mann und man muss ihn einfach moegen.
Sonntag 25.03.2007
Im Lauf des Morgens zeigt Peter wo er im Laden die Schublade moechte. Mit Michi zusammen suchen sie passendes Holz und Werkzeug. Die Werkstatt hier, ist sehr gut ausgestattet und auch sehr aufgeraeumt. Michi faengt am Nachmittag an, Holz auszusagen waehrend wir anderen zu Wasserloecher einige Kilometer noerdlich fahren. Mr. Hogan kennt die Stellen im Schlaf. Er erzaehlt auch die jeweilige Mythologie zu den Plaetzen. Die ersten Loecher wurden jeweils von den Phytons aufgesucht. Die Schlangen waren von Nord nach Sued unterwegs, waehrend die Emus von West nach Ost gingen. Louise filmt das alles um es festzuhalten und zu uebersetzen. Bei einer weiteren Stelle gibt es ein Loch das doch so an die 3 qm Oberflaeche hat. Fuer die ansaessigen Familien waren diese Loecher sehr wichtig und man wusste auch wie lange sie nach Regenfaellen jeweils noch mit Wasser gefuellt waren. Der Aborigine mag sich auch noch genau erinnern, dass hier ein weiteres Loch gewesen ist. Peter schaufelt an der angewiesenen Stelle ein Loch, damit der fruehere Zustand wieder hergestellt ist. Uebrigens schwimmen in allen Loechern Kaulquappen. Es gibt naemlich Froesche in der Wueste, die graben sich jedoch bei trockenem Wetter ein und kommen bei Regen heraus um sich gleich fortzupflanzen.
Montag 26.03.2007
Michi arbeitet den ganzen Tag an der Schublade. Mittlerweile nimmt diese schoene Formen an und vor allem die Frontplatte, die aus Jarrahholz ist, beginnt ihre fantastisch, braunrote Farbe zu zeigen. Die Rundungen sind a la Michi geformt. Dank Strom, tippt Sonja am Computer. Mittlerweile ist Familie Twigg abgereist. Doch ein Mitglied ist ja noch da, naemlich die Schwester Lisa und ihr deutscher Mann Christian, die das Roadhouse waehrend 5 Wochen fuehren. Mit ihnen im Haus verbringen wir einen angenehmen Abend.
Dienstag 27.03.2007
Ziemlich trueb sieht’s heute Morgen aus. Tatsaechlich beginnt auch starker Regen einzusetzen. Michi ist unter dem Werkstattdach trocken und Sonja wartet einige Stunden im Buero bis der Regen aufhoert. Mhh, irgendwie scheint es immer zu regnen wenn wir hier in der Gegend sind...
Zurueck bei Moeckli machen wir eine schreckliche Entdeckung: Das Dachfenster ist undicht und Wasser liegt im Stauraum und am Boden. Jetzt gehoeren wir auch zum Club ( andere Reisefreunde hatten bereits undichte Dachfenster ). Wasser schoepfen heisst es da. Da es heute feucht ist, greift Michi nur zu einer Notloesung, fuer die Reperatur brauchen wir trockenes Wetter. Nach dem Frust legen wir uns erst mal auf’s Ohr.
Lisa kocht eine wunderbare Suppe mit grillierter Polenta, was wunderbar schmeckt. Christian hat den Holzofen eingeheizt, so ist es im Haus wohlig warm und gemuetlich. Die Aussentemperatur ist heute naemlich recht gesunken.
Mittwoch 28.03.2007
Am Morgen ist die Schublade fertig und wir bewundern das Endresultat. Mit der handgeschnitzten Eidechse, nach Aboriginal Art, als Handgriff eine wahre Freude. Vielleicht haette Michi doch Schreiner werden sollen...?
Eigentlich waere jetzt unser Dachfenster dran. 2 Aboriginalpaare campen seit ein paar Tagen hier und versuchen eines ihrer Autos zu reparieren. Bei der Werkstatt wird nun das Auto behelfsmaessig aufgebockt. Da die beiden Maenner ziemliche Schwierigkeiten haben die Kupplung wieder einzusetzen wirft Michi mal ein Blick unter die Karre. Was eigentlich ganz einfach gehen sollte, ist ein riesen Krampf, resp. geht trotz anheben, ziehen, stossen druecken einfach nicht rein. Nach ein paar Stunden soll der Typ die ganze Kupplung noch mal auseinadernehmen und pruefen ob alles richtig eingesetzt ist.
Nun ist das Dachfenster dran. Wir beigen alle Kisten raus um ueberall richtig abtrocknen zu koennen. Mit Silikon wird das Fenster wieder abgedichtet und die Schrauben wieder angezogen. Es hat sich herausgestellt, dass nicht nur die Dichtungsmasse schlecht war, sonder auch alle Schrauben 2 jaehrigem vibrieren locker waren. Gluecklicherweise koennen wir hier nochmals eine Maschine Kleider waschen.
Mittlerweile ist der eine Mann wieder da und moechte es mit der Kupplung nochmals probieren. Die beiden Maenner druecken und schwitzen und koennen sie trotzdem nicht einbauen. Die Schwarzen sind sehr gut in Buschmechanik trotzdem bezweifelt Michi, dass er dieses Problem hinkriegen wird.
Heute bereiten wir ein Abendmahl vor und geniessen den letzten Abend mit Lisa und Christian.
Donnerstag 29.03.2007
Sehr kuehl aber trocken ist es an diesem Morgen. Gemaechlich verraeumen wir alles im TCM, bis dann ist auch die Waesche trocken. Telefonisch melden wir uns bei Stephen und Marysia ab. Ihnen werden wir Bescheid geben sobald wir in Warburton angekommen sind. Nun verabschieden wir uns von Lisa und Christian und verlassen das Roadhouse Ilkurkla wohl zum letzten Mal.
Die Strasse bis Neal Junction ( wo sich der Anne Beadell und Connie Sue Track kreuzen ) ist meist sehr sandig und wirklich gut befahrbar. Nur noch wenige Wasserpfuetzen liegen auf dem Weg und die sind problemlos zu durchfahren. An einer solchen Pfuetze baden 5 Enten, die natuerlich davonfliegen als sie uns sehen.
Es ist 4 Uhr als wir die Kreuzung erreichen. Darum fahren wir noch eine gute Stunde weiter, bevor wir das Nachtlager zwischen Spinifaxbueschen abseits des Weges beziehen.
Freitag 30.03.2007
Keinerlei Tierspuren sind um Moeckli herum zu finden. Wo, bitte schoen, ist nur das Wildlife geblieben? Der Tiergott scheint uns erhoert zu haben und beschehrt uns nach einer halben Stunde Fahrt, eine Schlage. Sie ist gerade dabei die Strasse zu ueberqueren. Rechtzeitig halten wir an. Sonja huepft schnell mit der Kamera in der Hand heraus. Vorsichtig naehert sie sich dem Reptil. Dieses scheint uns entweder nicht bemerkt zu haben, oder es schenkt uns einfach keine Beachtung. Michi kommt noch mit der Digitalkamera und in sicherem Abstand koennen wir beobachten wie die Schlange sich mit Hilfe ihrer Zunge ihren Weg zwischen und durch das Spinifaxgebuesch sucht. Dann ueberquert sie gleich vor den Reifen nochmals die Strasse und windet sich ueber Gras und Aeste. Das Tier ist etwa 1 Meter lang ( wir streiten uns ueber die Laenge ) und etwa 4 cm dick. Braungrau mit vermutlich hellgelbem Baum...was das wohl fuer eine ist?
Kurz darauf liegt wieder eine auf dem Weg. Sie ist etwas heller und fluechtet sofort als sie die Vibrationen vom Fahrzeug spuert. Wir laufen zureuck, in der Hoffnung, sie doch noch zu sehen...sie scheint aber definitiv verschwunden zu sein, oder haelt sich verdeckt. Bis jetzt haben sich die Schlangen uns gegenueber nie aggressiv gezeigt. Ausser wenn sie versehentlich fast von unseren Reifen plattgefahren wurden.
Ein weiteres Mal halten wir fuer einen Thorny Devil an, den wir gluecklicherweise nicht ueberfahren haben. Immer wieder haben wir unseren Spass mit diesen Tierchen. Michi liebt es, sie hochzuheben und mit ihnen zu plaudern. Meist bleiben sie still in der Hand und zwinkern etwas mit den Augen. Danach setzen wir sie abseits der Fahrspur wieder ab.
Seit wir in den Connie Sue Weg abgebogen sind, ist die Strasse etwas schmaler geworden. An den Bueschen und Baeumen, die vereinzelt am Strassenrand wachsen, koennen wir meist ohne grosse Kratzer vorbei. Nun liegen ein paar Pfuetzen auf dem Weg. Und weiter vorne sehen wir eine flache Ebene die nur mit Graeser bewachsen ist. Anhand der Spuren des vorangehenden Fahrzeuges, sehen wir dass er knapp vor dem Einsinken umgedreht hat. Etwas vorschnell wird Moeckli abgewendet und geraet in schlammigen Boden. Es hilft alles nichts, schaufeln muessen her. Beim ersten Mal geht es trotz Sandbleche nicht raus. Noch mehr Matsch muss zwischen den Vorder-und Hinterreifen herausgeschaufelt werden. Da keine Steine vorhanden sind, legen wir Aeste in die Fahrspur. Nach ein paar Anlaeufen schafft es Moeckli auf die harte Erde zurueck.
Wir laufen nun die Ebene grossflaechig ab. Sie scheint zu einem Flusslauf zu gehoeren, der zwar ziemlich abgetrocknet ist, jedoch ein riesiges sumpfiges Band quer zum Weg zieht. Ob es wohl eine Umfahrung gibt? Wir haben von einer gehoert, wissen aber nicht ob es in diesem Abschnitt liegt. Es ist schon bald fuenf. Wir fahren erst mal ein paar Kilometer zurueck und schauen ob sich ein Weg findet. Da ja eh kein Verkehr zu erwarten ist, parken wir fuer heute Nach mitten auf dem Weg.
Samstag 31.03.2007
Schlussendlich muessen wir zwischen 3 Varianten entscheiden: 1. einen muehsamen und langwierigen Umweg ueber die weit entfernten Duenen zu suchen, dabei platte Reifen durch Holzspitzen riskieren, 2. den unter Wasser liegenden Originalweg auszuprobieren oder 3. umdrehen. Im Falle, dass wir durch die sumpfige Ebene kaemen ( was keinesfalls sicher ist ) waere da weiter noerdlich ein weiteres Einzugsgebiet von Fluessen mit einem nahen See zu durchqueren. Wirft man einen Blick auf die Karte, so stellen wir fest, dass wir jetzt gerade noch genuegend Diesel fuer einen Umweg haben. Sollten wir aber diesem Track folgen und spaeter zur Umkehr gezwungen werden, dann wuerde der Diesel kaum mehr zu einem Roadhouse reichen. Diese Gedankengaenge veranlassen uns zur Umkehr und den Umweg ueber den Anne Beadell Track nach Westen in Kauf zu nehmen. Das sind ungefaehr 600 Kilometer Umweg was uns natuerlich aergert. In dieser speziellen Wetterlage und Situation aber wohl die sichere Loesung ist.
Wegen der vielen bevorstehenden Kilometer, fahren wir um halb Acht los. Nach 2 Stunden Fahrt, waehrend einem Toilettenhalt, hoeren wir es zischen...der linke Vorderreifen verliert Luft! Ueber eine Stunde, geht fuer diesen Fruehsport drauf. Vermutlich kam gestern Dreck durch ein Loch im Reifen und hat den Gummischlauch aufgerieben. Pech!
Die ungemuetlichen Wellblechabschnitte scheinen uns heute besonders lange und erst nach 2 Uhr treffen wir an der Kreuzung Neal Junction ein. Hier essen wir erst mal etwas, bevor es weiter geht.
Kurz vor dem Sonnenuntergang um sechs, finden wir ein Plaetzchen und halten an. Das war ein anstrengender und langer Tag und wir sind hundemuede. Immerhin haben wir um die 220 km geschafft, was bei diesen Strassen schon Rekordverdaechtig ist!
Sonntag 01.04.2007
Einiges waermer duenkt es uns hier, vielleicht ist es auch nur weil der Wind nachgelassen hat. Die uns bekannte Landschaft zieht vorbei. Zum Glueck ist die Strasse in gutem Zustand und wir kommen zuegig voran.
Kurz nach Mittag erreichen wir die Great Central Road. Diese gut ausgebaute Dreckstrasse verbindet Western Australien mit Zentralaustralien. An einer Stelle bessern Strassenarbeiter mit grossen Maschinen die Strasse aus. Im Funk hoeren wir, wie sie ueber uns sprechen. Als sie uns als Yankee bezeichnen schreiten wir ein. Michi gruesst und sagt, wir seien aus Europa. Totenstille folgt. Komisch, wir dachten die freuen sich ueber einen Schwatz, dabei verhalten sie sich wie bei etwas verbotenem ertappt.
Etwa um 4, mit den letzten Troepfchen Diesel im Tank erreichen wir das Roadhouse. Von weitem schon sehen wir die Schilder: Strasse gesperrt. Der Manager erzaehlt uns, dass wegen einem schweren Lastwagen die Strasse kaputt ging, es dort zuviel Wasser hat und deshalb die Strasse gesperrt ist. Also bleiben wir mal auf dem Camping hier und schauen was der Stand Morgen sagt.
Bildergallerie 20